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Mittwoch, 19. Juli 2017

Wie die Post nicht abgeht

Noch halbwegs gut zu erreichen wurde ein Päckchen in der nächsten Postfiliale (natürlich keine richtige) hinterlegt. Zwei Kunden vor mir – geht ja, dachte ich als ich mich in die kurze Schlange einreihte. Der erste Kunde entpuppte sich allerdings als Problemkunde. Er hatte keinerlei Benachrichtigung dabei (was meist noch geht), aber auch kein Datum der Lieferung. Er tippte auf irgendein Datum. Die Suche ergab nichts. Er tippte usw. usf. Schließlich wies ihn der Mitarbeiter nach der inzwischen zu beträchtlicher Länge angewachsenen Schlange an Kunden mit dem Hinweis ab, dass er doch mal seine Benachrichtigungen wegen des Datums checken sollte und da der dies vor nicht konnte, dann noch einmal wiederkommen sollte. Der Kunde zog laut dementierend verärgert ab, der Mitarbeiter blieb sichtlich genervt zurück. O.K., also nur noch ein Kunde vor mir – zehn Minuten verschwendete Zeit, nun kann es ja fix weiter gehen. Dachte ich ganz optimistisch. Der nächste Kunde reklamierte allerdings die Frankierung eines Briefes, den er nicht selbst aufgegeben hatte, aber eine Quittung dazu vorweisen konnte, die zu teuer berechnet gewesen sein soll. Es ging um 75 Cent … Der Brief war inzwischen nicht mehr in der Filiale, um die Beanstandung nachzuprüfen. Der Kunde bestand trotzdem auf die Erstattung des seiner Meinung nach zu viel bezahlten Portos (75 Cent!) und auf eine Rücksprache mit dem Vorgesetzten des Mitarbeiters. Ohne Erfolg, aber mit erneuter Wartezeit. (Die Schlange war inzwischen ziemlich lang geworden.) Aber nun war ich endlich an der Reihe und dachte gleich mit der Sendung abziehen zu können. Diese wurde allerdings nicht gefunden. Der Sendungsverlauf bei Päckchen sieht nicht so gut aus … Erneute Prüfung der vorhandenen Sendungen. Ohne Erfolg. Tja, es könnte sein, dass die auch in einer anderen Filiale (als wie auf der Benachrichtigung angegeben) abgegeben wurde. (?) Quintessenz: knapp eine halbe Stunde für nichts. Und wieder ein erneuter Kunde, der unverrichteter Dinge die Filiale verließ. Inzwischen habe ich eine Vermutung, wo die Sendung ist, aber die vergeudete Zeit nervt mich immer noch etwas. Wie es mit den Nerven des Mitarbeiters aussieht, will ich lieber gar nicht wissen.

Japanischer Arbeitsweg



Die Gegend, in der ich arbeite, besteht fast nur aus Büroklötzen. Fast, denn knapp eine Handvoll kulturell genutzter Orte gibt es dort ebenfalls. Wenn man dann abends zu einer dieser Örtlichkeiten unterwegs ist, mutet das schon recht befremdlich an. Zum einen sind die Straßen, im Gegensatz zum quirligen Treiben tagsüber, vollkommen unbelebt. Zum anderen irritiert einen auch die Uhrzeit, zu der man sich auf seinem Arbeitsweg befindet. Der ungewöhnliche Weg lohnte sich indes. Turtle Yama – zwei kleine Japanerinnen – formten aus Tapeloops und Synthesizerimprovisationen eine elektronische Mischung, die voll frischer Lebendigkeit war. Zuvor legte u. a. auch noch Felix Kubin auf. Beim Heimweg empfand ich die Umgebung schon etwas weniger seltsam – dazu hatte ich zu viel seltsame Musik gehört.