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Montag, 23. April 2018

Brawl in Cell Block 99

USA, 2017
Regie: S. Craig Zahler
Darsteller: Marc Blucas, Jennifer Carpenter, Tom Guiry, Don Johnson, Udo Kier, Rob Morgan, Vince Vaughn

Bradley Thomas ist ein Typ Mann, der offensichtlich schon einiges in seinem Leben ein- und wegstecken musste, allerdings selbst noch viel besser austeilen kann. Nachdem er seinen Job in einer Autowerkstatt verloren und seine Frau beim Fremdgehen erwischt hat, reagiert er erst einmal auf die nicht so besonnene Art und das Auto seiner Frau sah davor mal besser aus. Fortan schlägt er sich als Drogenkurier durch, was allerdings nicht lange gut geht und er sich im Knast wiederfindet. Die Realität dort in der mittleren Sicherheitsstufe wird äußerst glaubwürdig dargestellt, aber es kommt alles noch schlimmer…
Richtig Schlimmes kommt auch auf den Zuschauer zu. Die Geräusche von brechenden Knochen sind nur eins davon. Hier wirkt die überspitzt dargestellte Brutalität jedoch im Gegensatz zu Revenge äußerst unterhaltsam, wenn man denn generell vor so etwas nicht zurückschreckt. Nicht zuletzt liegt dies auch an den überzeugend agierenden Darstellern (z. B. macht sich Don Johnson in einer Nebenrolle mehr als gut). Einzig das erste Drittel hätte etwas straffer inszeniert sein können, aber dann: Knochenhart, äußerst brutal und (dennoch) gnadenlos gut.

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Hagazussa: A Heathenʼs Curse (Der Hexenfluch)

Deutschland / Österreich, 2017
Regie: Lukas Feigelfeld
Darsteller: Haymon Maria Buttinger, Aleksandra Cwen, Claudia Martini, Celina Peter, Tanja Petrovsky

Eine einsame Gegend in den Alpen. Dort wächst noch abgeschiedener Albrun allein mit ihrer Mutter auf, ihren kärglichen Lebensunterhalt mit ein paar Ziegen bestreitend, fernab der Dorfgemeinschaft. Von lichten Berghöhen ist hier weniger zu sehen, sondern viel mehr von tiefster Dunkelheit oder sich ausbreitenden Nebelschwaden. Und dies nicht nur im landschaftlichen Sinne, denn wir befinden uns im tiefsten Mittelalter. Aberglaube, religiöser Wahn und die Furcht vor allem Fremden sind tief verwurzelt (nun ja, so viel ändern sich die Zeiten manchmal nicht). Für die Dorfbewohner scheint es offensichtlich, dass es sich bei den beiden Einsiedlerinnen nur um Hexen handeln kann. Nach dem frühen Tod der Mutter ist Albrun vollkommen auf sich allein gestellt und den Anfeindungen ihrer Mitmenschen immer mehr ausgesetzt. In ihrer Einsamkeit mischen sich immer mehr Realität und Wahn.

Bei vielem an diesem langsam, sehr langsam inszenierten Arthouse-Horrorfilm muss man unweigerlich an „The VVitch” denken, aber nur weil es hierbei auch auf außergewöhnliche Weise um Hexen geht und beispielsweise schwarze Ziegen auftauchen, sind beide nicht wirklich miteinander vergleichbar und wenn, würde ich „Hagazussa” sogar noch höher einstufen. Oder anders ausgedrückt hatte ich diesbezüglich recht hohe Erwartungen und diese wurden sogar übertroffen. Die Handlung spielt hierbei eine untergeordnete Rolle, Dialoge gibt es kaum, vielmehr spricht der Film auf der Gefühlsebene an und schafft es erfolgreich eine Stimmung zu transportieren, bei der man all das spürt, was sich nicht oder nur schwerlich in Worte fassen lässt. Es sind vor allem die grandiosen Landschaftsaufnahmen und der bedrohliche Soundtrack („Cello-Doom” von MMMD), die einen hypnotischen Sog entstehen lassen, der einen immer tiefer in diesen Film hineinzieht. Die Langsamkeit, in der dies geschieht wie auch die allgemein minimalistische Umsetzung, ist sicher nicht jedermanns Geschmack, aber wenn man so etwas mag, kann man nicht anders und ist diesem abgrundtief verfallen! Wahnsinn!!!

Offizieller Kinostart ist der 17. Mai, wobei leider nur wenige Kinos den Film zeigen werden.

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Revenge

Frankreich, 2017
Regie: Coralie Fargeat
Darsteller: Guillaume Bouchède, Vincent Colombe, Kevin Janssens, Matilda Anna Ingrid Lutz

Eine Frau, drei Männer und jede Menge Blut – so könnte man diesen Rachethriller zusammenfassen, der eine klassische Rape-and-Revenge-Story erzählt. Dass dieser Film keinen tief schürfenden Plot hat, war mir zwar schon vorher klar und allgemein finde ich solche Filme thematisch nicht sehr interessant, aber es gibt immer wieder fabelhafte Ausnahmen wie beispielsweise „Martina the Murderer in Four Acts”. Neben der auffälligeren Optik war es vor allem der Umstand, dass „Revenge” von einer Regisseurin stammt, der mich ins Kino lockte. Von einer feministischen Herangehensweise war allerdings nichts zu merken. Bei der Wandlung der Hauptdarstellerin vom Opfer zur Rächerin stand immer die Pin-up-Pose im Vordergrund – einen Hintergrund gab es nicht. Selten habe ich einen Film gesehen, bei dem man so vollkommen auf Charakterdarstellungen verzichtet hat – ernst genommen wird hier allein, dass so viel wie möglich Blut sprudelt. Die ganze Umsetzung war oft auf comichafte Weise vollkommen überzogen, so dass das nicht mal mehr lustig war. So funktioniert dieser Film auch nicht auf der Unterhaltungsebene – ohnehin bei der Thematik keine einfache Sache. Eine nicht nur schön aussehende, sondern auch überzeugend spielende Hauptdarstellerin wäre das Mindeste gewesen, um „Revenge” etwas abgewinnen zu können. Viel Blut kann ich auch.

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