Alien
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Montag, 20. Februar 2006

Heilige acht Beine

Ein arachnophiler Beitrag

Mit Bedauern habe ich hier wieder mal feststellen müssen, dass den Arachniden (Spinnentieren, zu denen neben den Spinnen auch die Skorpione zählen) nicht die gebührende Achtung entgegengebracht wird, welche angemessen wäre.

Der Skorpion wurde zwar schon immer gefürchtet (zu Recht *g*), war aber auch Attribut von Gottheiten, z.B. Nina bei den Sumerern oder Selket bei den Ägyptern, denn ohne Tod kein Leben. Eine süße Verbindung gibt es bei den Mayas. Der schwarze Gott Ekchuah war nicht nur ein Kriegsgott, der oftmals mit einem Skorpionschwanz dargestellt wurde, sondern vor allem der Gott des Kakaos - ich kann mich auch nicht entsinnen, einen Skorpion zu kennen, der nicht Schokoholiker ist.

Die Spinne war in vielen Kulturen ein Sinnbild des Schicksals (meist als Göttinnen-Trio). Sie spinnt die Lebensfäden und bringt das Gewebe hervor, das alles Leben vereint. Heutzutage glaubt kaum noch jemand an ein Leben, das schicksalsgebunden ist, nichtsdestotrotz wird sich allzu oft in den Lebensfäden verhäddert. Manchmal sollte man vielleicht doch etwas auf diese feinen Fäden achten, vor allem auf ihre Schwingungen. Und wer einmal Spinnen bei ihrem filigranen Werk beobachtet hat, der weiß, dass diese Fäden durchaus zerreißen, aber auch immer wieder neu geknüpft werden können.

Es ist nun natürlich naheliegend, nach der Ehrerbietung, denen ich diesen Wesen entgegenbringe, dass sich jene auch in physischer Form im Gruselkabinett manifestiert:

Nebo omanensis Eurypelma spinicrus

Neben den mythologischen Aspekten finde ich auch eine anthropologische Herangehensweise bei Tierbeobachtungen interessant. Tiere sind schließlich auch nur Menschen. Empfehlenswert für eine informative als auch höchst unterhaltsame Lektüre wären beispielsweise hierzu "Der Skorpion von Sérignan" von Jean-Henri Fabre oder "Die rote Sanduhr" von Gordon Grice (beide Bücher sind nur noch antiquarisch erhältlich).

Samstag, 18. Februar 2006

Traumhochzeit

Die "Königin der Skorpione" hat geheiratet.
Und zwar so richtig romantisch. Hach ...

Hm, weilt unter den Lesern zufällig ein Tausendfüßler-Liebhaber?

Gefrierpunkt

So lautet der Name einer Wochenbeilage (chin. Bingdian), die der chinesischen Zensur zum Opfer gefallen ist. Nicht besonders spektakulär denkt man, horcht dann aber doch auf, wenn der Chefreadkteur Li Datong gegen die eigene Partei klagt. Noch mehr die Ohren spitzen sollte man allerdings, wenn man mitbekommt, wer bereitwillig mit der chinesischen Zensur zusammenarbeitet.

Bloggerprobleme

Da rennt man fast den ganzen Tag mit brennenden Augen durch die Gegend, wundert sich nicht weiter darüber, da man zeitgleich auch unsagbar müde ist und denkt an Situationen, bei denen kein Kaffee mehr hilft. Abends schaut man in den Spiegel und zurück starrt ein rotäugiges Etwas, das Weiße des Augapfels nicht mehr erkennbar. Der nächste Gedanke wird nicht mehr dem blutunterlaufenden Sehorgan gewidmet, sondern dem absolut leeren Akku der Digitalknipse und der Frage, warum man es immer noch nicht geschafft hat, sich wenigstens einen Ersatzakku zuzulegen. Und wie nicht anders zu erwarten, erfüllen sich die Befürchtungen am nächsten Tag: Makellos weiß, ohne ein Brennen, schauen einem die Augen entgegen.

Freitag, 17. Februar 2006

Herbstliche Zeiten

Alles schwindet. Den Blicken wird die Weitsicht verwehrt. Nebel all überall. Das Laub riecht fauliger denn je. Die Zweige tragen Tropfen Tränen gleich. Aber die Vögel singen. Noch.

Donnerstag, 16. Februar 2006

Tut gar nicht weh

Zu einem erneuten Zahnarzttermin nahm das kleine Monster einen Freund mit, der dringend einer Behandlung bedurfte, aber zuletzt an einen Zahnarzt geraten war, der mit Kindern nicht so gut umgehen konnte. "Brauchst keine Angst haben. So schlimm ist das nicht." Und das kleine Monster erzählte von seinem letzten Erlebnis. "Da wurde sogar der Kiefer aufgebohrt, aber das hat gar nicht so wehgetan."

Mit dieser Einstellung ("ein Indianer kennt keinen Schmerz") bin ich ebenfalls groß geworden. Immer Stärke zeigen. Denn wenn man einmal Schwäche gezeigt hat, wurde dies gnadenlos ausgenutzt. Und so wuchs der Panzer. Immer wieder mal wurden doch die Weichteile bloßgelegt, was wiederum erneute Verletzungen nach sich zog. Es blieb bei der Härte gegenüber sich selbst. Nur manchmal kommt der Wunsch auf, all die Schmerzen herauszulassen. Ich habe es nie gelernt.

Mittwoch, 15. Februar 2006

Sicherer Müll

Edit: Noch ein paar erläuternde Worte. In einer Großstadt wird sicher nach einem längeren Streik der Müllabfuhr jeder Platz für Müll hart umkämpft sein.

Dienstag, 14. Februar 2006

Endlich! (ein indiskreter Beitrag)

Ja, nun war die Post da und ich halte das süße Care-Paket in den Händen. Es wird natürlich sofort gierig aufgerissen, aber was ist das? Der vielfache Vermerk, dass Schokolade Spuren von Erdnüssen enthalten kann, ist mir nicht unbekannt. Schweizer Schokolade hatte ich allerdings bisher immer für höherqualitativ eingestuft. Und nun? Von Spuren zu reden, ist noch stark untertrieben ...

Die Verwunderung über den Inhalt ging weiter. Statt der erhofften und dringend benötigten Süßigkeiten war ich nun im Besitz eines Schweizer Passes. Spätestens seit dem Film "Die Schweizermacher" weiß ich, dass dieser sehr schwer erhältlich ist, aber kann ein Schokoladenjunkie so etwas wirklich würdigen? Fieberhaft wird nur daran gedacht, wo es eine Tauschmöglichkeit gibt. Aber dann erkenne ich das geheime Versteck. Wahrscheinlich um den Zoll zu umgehen, wurde sehr trickreich im Innern des Passes die Schokolade eingeschmuggelt. Sehr clever, muss ich schon sagen.

Und noch mehr Einblicke enthielt das Päckchen. Nach dem beigelegten Bild vom letzten Auto verstehe ich, warum manche Leute kein Auto mehr haben wollen. Und ja, nach den bisherigen Fotos hatte ich mir die neue Wohnung auch anders vorgestellt.

Aber eines muss nun gesagt werden: Vielen Dank!!!

Hinterhältige Valentinstaggedanken

Ach, ja ...
Wenn man frühmorgens vom herzallerliebsten Sohn Kaffee zubereitet bekommt, dieser ans Bett serviert wird und man anschließend gefragt wird, ob man nun an den Rechner dürfe.

Montag, 13. Februar 2006

Ungeduld

Menno, heute kommt sie nicht mehr. Die Post mit der erwarteten Sendung. Ich kann doch so schlecht warten.

Sonntag, 12. Februar 2006

Lunalaunenlos

Vollmond - und ich heule nicht mit. So rein gar keine Lust, auf Beutezug zu gehen. Mir scheint, wir schreiben das Jahr 2018.

Samstag, 11. Februar 2006

Sie sagte

Sie sagte, der Fluss tritt über die Ufer
Sie sagte, der Himmel grenzt an mein Reich
Sie trug einen purpurnen Mantel
und sagte ihre Worte so weich

Sie sagte, das Licht bricht in Scherben
Sie sagte, die Spiegel sind blind
Sie trug einen reinweißen Schleier
und tanzte mit ihm durch den Wind

Sie sagte, was jetzt kommt und später
Sie sagte, ich tu dir nicht weh
Sie trug eine Kette mit Kreuzen
man fand sie tags drauf tot im Schnee

Die Art

Freitag, 10. Februar 2006

Autismus

Eben schellte gerade die Klingel vom Gruselkabinett. Ich bleibe ohne eine Regung sitzen. Was kann ich dafür, dass die Klingel keinen Anrufbeantworter besitzt? Ich habe niemanden erwartet.

Metrosexualität

Dem offenen Zeigen der femininen Seiten von Männern kann ich ja durchaus etwas abgewinnen. Was aber überhaupt nicht geht, ist das zunehmende Permanent-Make up in Männergesichtern. Bei Frauen übrigens auch nicht.

Die Zärtlichkeit der Steine

Kellersprüche

L i c h t   a u s !

T ü r   z u !

Donnerstag, 9. Februar 2006

Hallo Stern TV!

Lieber Besucher von der I&U Information und Unterhaltung TV Produktion GmbH, mit Ihrer Suche waren Sie genau richtig hier.

Tanzende Mädchen

Von der Höhlenmalerei zu den Pixelschubsern ...


"Ein Gefühl geisterhaften Tanzes ergreift uns vor diesen Werken, welchen die Schönheit fieberhafter Bewegung entströmt, und was sich uns aufdrängt, ist die freie Verbindung von Wesen und Umwelt, mit welcher der Mensch Eins wird, indem er ihre Reichtümer entdeckt."

Georges Bataille: Die Höhlenbilder von Lascaux


Eine Zeit lang ergriff das kleine Monster den schweren Bildband "Höhlenmalerei" von Emmanuel Anati und schleppte (Gewicht immerhin über 3 Kg) ihn allmorgendlich zum Bett, damit wir ihn uns zusammen ansehen können (jaja, nicht nur Zeitungen). Die Faszination, die von der kraftvollen Einfachheit, die doch sehr komplex ist, dieser Bilder ausgeht, hatte ebenso wie bei mir schon im Kindesalter ihre Wirkung entfaltet. Der oben erwähnte Wälzer bietet eine große Übersicht aus allen Teilen der Erde. Besonders angetan war das kleine Monster von den nachfolgend abgebildeten tanzenden Mädchen, einer Felsgravierung aus Algerien.
Und nun raten Sie einmal, mit was für einem Thema ich mich gerade beschäftige, zu welchem ein Piktogramm entwickelt werden soll.

Edit: Nein, Sie brauchen/sollen nicht raten. Schauen Sie sich lieber die von Herrn Schreibmaschinisten angelegte Linksammlung an.

Mittwoch, 8. Februar 2006

Der Traum vom Fliegen

Durch Herrn Dr. Lecter wurde ich daran erinnert, dass ich fliegen kann. Wie konnte ich das nur vergessen? Es ist wirklich eines der schönsten Gefühle, die man im Traum erleben kann. Ein Sprung in die Höhe und man schwebt über allem. Höher und weiter - nur der eigene Wille entscheidet und der ist genauso grenzenlos wie der Himmel, durch den man mühelos gleitet.

Dringendst empfohlen: Wieder fliegen!

Das Grauen! Das Grauen!

"Was wir später als einen Angriff hinstellten, war eigentlich nur ein Versuch gewesen, uns zurückzutreiben. Die Kampfhandlung war alles andere als aggressiv - sie war nicht einmal defensiv im üblichen Sinne: sie wurde unter dem Druck der Verzweiflung unternommen, und ihrem innersten Wesen nach galt sie dem Schutz."

Joseph Conrad: Herz der Finsternis

Oft ist es nicht einfach, zwischen Täter und Opfer zu unterscheiden. Manchmal ist es auch gar nicht möglich.