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Sonntag, 12. Februar 2012

Vegetieren am Rande des Kollaps

Seit Wochen kein Tag ohne Anspannung. Keine Minute ohne Sorgen, die zentnerschwer im Nacken sitzen – als Handgepäck gehen die jedenfalls nicht mehr durch. Gab es anfangs noch leise Hoffnungen, so wurden diese sehr schnell durch neue Tiefschläge überbrüllt. Keine Ahnung, wie lange man so einen Zustand aushalten kann. Und ich will es auch lieber nicht wissen.
„Alles wird gut.” – dieser Slogan erscheint mir mitunter zynisch und dennoch trägt ihn ein Ort, bei dem ich inzwischen froh wäre, wenn es dort ein Ankommen geben würde. Der vage Weg dorthin ist gepflastert mit beunruhigender Unsicherheit, quälenden Sorgen und abertausenden Dingen, um die man sich kümmern muss. Keine schöne Zeit und auch keine Zeit für schöne Sachen. Keine Zeit für gar nichts mehr.

Dienstag, 24. Januar 2012

Pause von der Pause



Konzert? Och, nee. Nicht jetzt. Jetzt, wo es nur Intensivstation, Monitor, Tropfarsenale und Schläuche gibt. Aber dann … doch genau jetzt! Wenigstens für kurze Zeit die Gedanken befreien, die doch nichts ausrichten können und noch so kein starker Wille Halt geben kann, sondern einzig die Hoffnung, die sich als Papierschiffchen wacker auf einem tosenden Ozean hält. Die Lecks, die die Zweifel schlagen, werden immer wieder mühsam aufs Neue geflickt.

Es tut gut, all das für ein paar Momente zu vergessen und in eine Musik einzutauchen, deren schrammeliger Düstersound einen wie ein warmer Mantel in kalter Winternacht einhüllt. Die britische Band The KVB machen keine fröhliche Musik, sondern genau jene Art von melancholischen Klängen, die es schaffen, auch in dunklen Zeiten Trost zu spenden. Sehr treffend wurde dies als „Think Joy Division meets Cabaret Voltaire meets Jesus and Mary Chain.” beschrieben. Klar – neu ist das nicht, aber es ist eben auch gerade diese Vertrautheit, die sofortige Nähe herstellt. Und so etwas kann einem nicht nur mit Tönen passieren.

Sonntag, 15. Januar 2012

Schlagartiger Absturz

Man sollte sich nie zu früh freuen.

(Erst mal Pause hier.)

Freitag, 13. Januar 2012

Aufatmen

Erst sah es sehr schlimm aus und nach dem Arztbesuch folgte auch gleich die Einweisung ins Krankenhaus. Bei alten Leuten kann das öfter passieren, als einem lieb ist – wobei man natürlich auf jede Erkrankung verzichten kann. Um was es sich diesmal handelte, war indes zunächst ungewiss. Das darf einem am Telefon vom Krankenhauspersonal ja nicht mitgeteilt werden. Aber es gibt dann doch immer wieder sehr nette Leute und dabei handelte es sich eindeutig bei dieser Krankenschwester, die das Telefon zur Patientin ins Zimmer trug, die mir dann die Diagnose erzählen konnte und mich damit von einem Hochgebirge an Sorgen befreite. Nicht mal eine Operation ist notwendig. So viel Erleichterung gibt es aber leider nicht bei allen, die mir nahe stehen. Vor allem, wenn diese noch viel zu jung sind, um vom Leben Abschied zu nehmen. Hier heißt es allerdings erst einmal abzuwarten und Daumen zu drücken, wenn die OP erfolgt.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Die lieben Kollegen, Teil 11

Auf dem morgendlichen Arbeitsweg begegnete mir ein kollegiales strahlendes Lächeln. Des Morgens neige ich eher etwas zu einer gewissen Morgenmuffeligkeit – von mir selbst ausgehend fragte ich daher etwas verwundert nach dem Grund für dieses Verhalten. „Ich wollte dir nur ein Lächeln schenken”, lautete die Antwort. Höflich bedankte ich mich dafür, begnügte mich aber nicht damit und fragte nach, ob es auch Schokolade zu verschenken gäbe. Die vielleicht etwas dreiste Nachfrage wurde aber weder als unhöflich empfunden, noch als rhetorisch abgetan, sondern mit aller Selbstverständlichkeit bejaht und zum Beweis der Ernsthaftigkeit dieser Antwort wurde eine 300 g-Tafel aus der Tasche hervorgeholt.

Es ist indes nicht so, dass nur immer die Kollegen etwas für mich tun. Auch ich bemühe mich stets hilfsbereit zu sein. Dass diese Hilfe manchmal nicht angenommen wird, ist ja nun nicht meine Schuld. So verzichtete beispielsweise meine Chefin auf eine von mir durchgeführte Wurzelbehandlung. Bei ihrem Zahnarzt sollte der Spaß 500 € kosten – bei mir wäre es höchstens die Hälfte gewesen. Schon seltsam, dass sie nicht auf mein Angebot nicht eingegangen ist.

Manchmal werde ich allerdings auch um Sachen gebeten, die … nun, ja – urteilen Sie selbst: „Dieses Foto hätten wir gern, aber mit folgenden Farbänderungen: den Anzug dunkelblau mit leicht lila Streifen und den Kragen orange. ”

Samstag, 7. Januar 2012

Besuchertipps für das Gruselkabinett

Im virtuellen Gruselkabinett ist es nach kurzer Zeit recht einfach, sich zurechtzufinden. Schnell entdeckt man die Gefahren, durch die man bei 117+ landen kann. Ansonsten lebt es sich durch die Distanz bedingt recht ungefährlich – da kann die Inhaberin noch so viele Drohgebärden machen oder bissige Kommentare absondern. Im realen Gruselkabinett sieht es da hingegen schon etwas komplizierter aus und die Fallen, in die man tappen kann, sind weitaus vielfältiger. Nach jüngsten Erfahrungen ist jedenfalls von folgendem abzuraten:
  • Eine Maske wird sich nie dazu eignen, die Inhaberin zu erschrecken.
  • Noch ungeeigneter ist eine Maske, wenn diese keine Möglichkeit zum Atmen bereit hält und der Träger Gefahr läuft, ohnmächtig hernieder zu sinken und sich somit schon gleich in einen wehrlosen Zustand zu begeben.
  • Jede mitgeführte Waffe kann man zum Einsatz zur Selbstverteidigung vergessen – allenfalls ist diese höchstens noch als Flaschenöffner brauchbar –, denn im Gruselkabinett befinden sich immer die besseren Waffen. Allein schon die im Haushalt befindlichen Löffel (erinnert sei an „The Horribly Slow Murderer with the Extremely Inefficient Weapon”) sind ein schlagkräftiges Argument.
Diese Ausrüstung ist dementsprechend absolut nicht empfehlenswert:



(Auf die Gefährlichkeit des schon bei Herrn Neon beschriebenen Fellbondage möchte ich an dieser Stelle gar nicht erst eingehen. Selbstredend erst recht nicht auf all das, was noch nie zur Sprache kam.)

Mittwoch, 4. Januar 2012

Die Risiken durch die bevorstehende Entweibung

Morgen kommt die Fellmonsterin unters Messer. Das bedeutet für sie, dass sie ab heute Abend nichts mehr zu fressen bekommt. Für mich bedeutet das, dass ich nun die ganze Zeit angebettelt werde. Den nahen Hungertod vor Augen, geschieht dies auf immer nachdrücklichere Weise. Ich traue mich gar nicht, heute Nacht zu schlafen, ansonsten werde ich sicher im Schlaf aufgefressen. Falls also in nächster Zeit nichts mehr von mir zu hören ist, bin ich dann wohl doch eingeschlafen.

Samstag, 31. Dezember 2011

Es ist vorbei

Lang dauert es jedenfalls nicht mehr. Die Stunden sind gezählt und dann kommt auch schon wieder das nächste Jahr. Wie schnell das alles immer geht. oder vielmehr, wie die Zeit es schafft, immer noch schneller zu vergehen. Das mag zum einen eine Altersfrage sein, aber zum anderen liegt es wohl vor allem daran, dass dieses Jahr so viel Gutes für mich zu bieten hatte. Es war voll mit wunderbarem Augen- und Ohrenfutter, als auch vielen Entdeckungsreisen in die Ferne oder auch in unmittelbare Nähe. Mit einer Menge an Erlebnissen und Begegnungen, aus denen schöne Erinnerungen wachsen, auch wenn es mitunter Unerfreuliches gab, das seine Spuren hinterlassen hat – dies allerdings nur sehr vereinzelt. Also, neues Jahr – nehme dir mal ein Beispiel an deinem Vorgänger! An die ganzen Weltuntergangsprophezeiungen glaubst du doch selbst nicht. Und ich auch nicht, auch wenn die Welt sicher irgendwann einmal untergehen wird. Die Betonung liegt da aber auf „irgendwann”. Von daher allen ein weltuntergangfreies

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Samstag, 24. Dezember 2011

Die Weihnacht der lebenden Toten

Unbestritten ist Weihnachten ein wahres Fest der Zombies. Zunächst ist da die Geburt des einen dann später wieder zum Leben erweckten Toten. Der Eintritt zum Dasein eines Untoten wird zwar zu einem anderen Termin gefeiert, den man dann erst als eigentlichen Zombie-Tag bezeichnen könnte, aber zum derzeitigen Fest kommen ja noch die ganzen willenlosen Konsum-Zombies hinzu. Man selbst möchte sich natürlich nicht dazu zählen. Schließlich steht man dem ganzen kritisch gegenüber, durchschaut selbstverständlich die ganzen Marketingstrategien und weiß, dass all das Materielle nicht wirklich glücklich machen kann. Also wird da oder dort die Parole ausgerufen: „Keine Geschenke!” Oder etwas abgeschwächt wird sich darauf geeinigt, dass es nur Kleinigkeiten gibt. Meist klappt das dann oft doch nicht, weil sich immer mindestens einer nicht an diese Abmachungen hält. Mit Kindern kann man das soundso alles vergessen. Von daher sollte man dieses Fest wenigstens als das feiern, was es ist und dies auch bei dem äußeren Erscheinungsbild entsprechend zeigen:



In diesem Sinne: allen Untoten und Lebenden (also die, die meinen welche zu sein) ein paar schöne Tage!

Freitag, 23. Dezember 2011

Wir sind 1 %

Allerdings nicht aufgrund meines Vermögens (hat also nix mit der Occupy-Bewegung zu tun), sondern weil das Gruselkabinett zu den 1 % Haushalten erwählt wurde, die der Stasi dem Statistischen Amt Auskunft erteilen soll. Hinter dem verniedlichendem Wort „Mikrozensus” verbirgt sich ein Fragebogen von 50 Seiten
!!!

Dienstag, 13. Dezember 2011

Feuchtgebiete

Draußen regnet es gegen die Fensterscheiben, drinnen tropft es von der Küchendecke … Irgendwie habe ich mir das anders vorgestellt, wie und wann ich einen Gleittag zum Abbummeln der Überstunden nutzen könnte. Jedenfalls war das nicht für heute geplant. Telefongespräche mit der Hausverwaltung, Besuche von Hausmeister und Klempner waren ebenfalls nicht als Freizeitgestaltung vorgesehen. Nicht, dass das nun alles erledigt wäre – der Spaß hat gerade erst begonnen.

Freitag, 9. Dezember 2011

Zwischen Wahn und Wirklichkeit

„Wenn man Tag und Nacht und sieben Tage in der Woche hinter dem Blog herackert, da weiß man nach sieben Jahren nicht mehr, was Wahn und was Wirklichkeit ist.“

So oder so ähnlich äußerte sich mal Joschka Fischer zur heutigen Thematik. Insgeheim befürchte ich allerdings, dass ich dies von Anfang an nicht unterscheiden konnte. Immerhin scheint das die Mehrheit der Leser nicht zu stören. Oder handelt es sich dabei nur wieder um eine weitere Halluzination meinerseits? Na, egal – vorsorglich bedanke ich mich bei der treuen Leserschaft, auch wenn ich mir die nur einbilden sollte.