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Dienstag, 20. März 2012

Die lieben Kollegen, Teil 12

Der Kekskollege hatte Geburtstag und ich war nicht da. So blieb mir nur übrig, ihm nachträglich mein Beileid zu bekunden und auch mein Bedauern darüber auszudrücken, dass kein Krümel von den ausgegebenen Berlinern (die ohne Schnauze und mit Marmelade) übrig geblieben ist. Meinem Vorschlag, meine Abwesenheit mit neuen Berlinern zu kompensieren, kam er dann tatsächlich nach.
„Den hast du aber gut erzogen”, meinte meine Chefin daraufhin wohl etwas neidisch.

Sonntag, 18. März 2012

Voodoo sei Dank!



Pwen Ibo – Schädel verkörpern die Kraft der übernatürlichen Welt und der Ahnen.

Oder erst einmal gebührt Marianne Lehmann dieser Dank, denn ohne sie wäre dort kein Besuch möglich gewesen. Was zunächst nur als ein Tag gedacht war, an dem man sich mal nicht mit all den Problemen beschäftigen muss, die mich seit Wochen begleiten, entpuppte sich als eine Entscheidung, in deren Folge mir einiges von diesem Ballast abgenommen wurde. Denn dass es sich dabei nicht nur um einen faszinierenden Einblick in die Welt des Voodoo oder vielmehr Vodou gehandelt hat wurde mir einen Tag später sehr schnell klar, als sich plötzlich zuvor Unmögliches mit Leichtigkeit realisieren ließ. Bei der Fülle dieser Ausstellung ist mir nur noch nicht klar, welchem loa ich dies zu verdanken habe. Oder war es einer von den zahlreichen Mitgliedern der Armee der Geheimgesellschaft Bizango?
Das ganz große Wunder, was man auch mit dem Wort Gesundheit umschreiben könnte, wurde zwar nicht vollbracht, aber dennoch sind da nun unvermittelt ein paar sehr schwere Brocken von meinen Schultern gepurzelt.



Bizango – Rot und Schwarz, mehr gibt es nicht.
Und der Schutz und die Kraft der Dunkelheit.

Sonntag, 4. März 2012

Die erträgliche Leichtigkeit des Weiß



Hinter beschlagenen Scheiben schaltet und waltet es anarchistisch – ein Wildwuchs, den man eher in freier Natur ansichtig zu werden meint. Weiß wuchert es durch den Einstellungsraum. Unbeschriebene Blätter, denen kein Stift oder Pinsel mehr zu Leibe rückt, allenfalls die Zeit. Oder Beleuchtungspiraten, die auf Kaperfahrt gehen und mit Farben das Weiß erobern. Die Leitern, die zu den schwebenden Gebilden von Jürgen Heckmanns führen, wirken ebenso fragil wie diese selbst. Nur die Augen können diese Stufen besteigen, gefolgt von hinterher stürmenden Gedanken, deren assoziative Fülle der Leichtigkeit nichts anhaben können. Eine Schwerelosigkeit, die mühelos als Fluchthelfer aus der derzeitigen Schwere assistiert. Dass es im Untergrund weitaus beklemmender sprießt, ist dabei nicht von Belang – man muss sich ja nicht immer im Keller aufhalten.

Montag, 20. Februar 2012

Voll normal daneben

Selbsteinschätzung ist ja kein so ganz leichtes Thema – Fremdeinschätzung ist wohl aber noch um einiges schwieriger. Oder umgekehrt. So genau weiß man das manchmal nicht. Bisher dachte ich allerdings, dass ich zumindest ungefähr weiß, wie ich auf andere wirke. Eine gewisse Andersartigkeit, die aber dennoch den Rahmen, was allgemein als „normal” empfunden wird, nicht auf voller Linie sprengt. Gut, wenn man mich etwas näher kennt, dann mögen sich einige Interessen auf den ersten Blick schon etwas absonderlich anhören. Aber wenn diese nicht einmal zur Sprache kommen, dann verwundert mich das schon etwas, was für Einschätzungen bei Menschen herauskommen können, die anscheinend noch nie mit jemanden zu tun hatten, der nicht so ganz massenkompatibel ist. Demzufolge muss man dann mindestens Drogen nehmen und kann ganz sicher keinen Beruf ausüben, weil man aus der Sicht vollkommener Normalität zu durchgeknallt ist. Die ohnehin offensichtlich kaum vorhandene Vorstellungskraft fällt, wenn diese Meinungen nicht zutreffen, in ein Meer voller Fragezeichen. Dass es eine so stark ausgebildete Unfähigkeit gibt, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, war mir bisher nicht bekannt. Und so kam es in den gegenwärtigen Zeiten, in denen es eigentlich nichts für mich zu lachen gibt, dann doch mal dazu, dass für Erheiterung gesorgt wurde.

Mittwoch, 15. Februar 2012

Trostknochen



Monsterdank auch noch mal an dieser Stelle.

Sonntag, 12. Februar 2012

Vegetieren am Rande des Kollaps

Seit Wochen kein Tag ohne Anspannung. Keine Minute ohne Sorgen, die zentnerschwer im Nacken sitzen – als Handgepäck gehen die jedenfalls nicht mehr durch. Gab es anfangs noch leise Hoffnungen, so wurden diese sehr schnell durch neue Tiefschläge überbrüllt. Keine Ahnung, wie lange man so einen Zustand aushalten kann. Und ich will es auch lieber nicht wissen.
„Alles wird gut.” – dieser Slogan erscheint mir mitunter zynisch und dennoch trägt ihn ein Ort, bei dem ich inzwischen froh wäre, wenn es dort ein Ankommen geben würde. Der vage Weg dorthin ist gepflastert mit beunruhigender Unsicherheit, quälenden Sorgen und abertausenden Dingen, um die man sich kümmern muss. Keine schöne Zeit und auch keine Zeit für schöne Sachen. Keine Zeit für gar nichts mehr.

Dienstag, 24. Januar 2012

Pause von der Pause



Konzert? Och, nee. Nicht jetzt. Jetzt, wo es nur Intensivstation, Monitor, Tropfarsenale und Schläuche gibt. Aber dann … doch genau jetzt! Wenigstens für kurze Zeit die Gedanken befreien, die doch nichts ausrichten können und noch so kein starker Wille Halt geben kann, sondern einzig die Hoffnung, die sich als Papierschiffchen wacker auf einem tosenden Ozean hält. Die Lecks, die die Zweifel schlagen, werden immer wieder mühsam aufs Neue geflickt.

Es tut gut, all das für ein paar Momente zu vergessen und in eine Musik einzutauchen, deren schrammeliger Düstersound einen wie ein warmer Mantel in kalter Winternacht einhüllt. Die britische Band The KVB machen keine fröhliche Musik, sondern genau jene Art von melancholischen Klängen, die es schaffen, auch in dunklen Zeiten Trost zu spenden. Sehr treffend wurde dies als „Think Joy Division meets Cabaret Voltaire meets Jesus and Mary Chain.” beschrieben. Klar – neu ist das nicht, aber es ist eben auch gerade diese Vertrautheit, die sofortige Nähe herstellt. Und so etwas kann einem nicht nur mit Tönen passieren.

Sonntag, 15. Januar 2012

Schlagartiger Absturz

Man sollte sich nie zu früh freuen.

(Erst mal Pause hier.)

Freitag, 13. Januar 2012

Aufatmen

Erst sah es sehr schlimm aus und nach dem Arztbesuch folgte auch gleich die Einweisung ins Krankenhaus. Bei alten Leuten kann das öfter passieren, als einem lieb ist – wobei man natürlich auf jede Erkrankung verzichten kann. Um was es sich diesmal handelte, war indes zunächst ungewiss. Das darf einem am Telefon vom Krankenhauspersonal ja nicht mitgeteilt werden. Aber es gibt dann doch immer wieder sehr nette Leute und dabei handelte es sich eindeutig bei dieser Krankenschwester, die das Telefon zur Patientin ins Zimmer trug, die mir dann die Diagnose erzählen konnte und mich damit von einem Hochgebirge an Sorgen befreite. Nicht mal eine Operation ist notwendig. So viel Erleichterung gibt es aber leider nicht bei allen, die mir nahe stehen. Vor allem, wenn diese noch viel zu jung sind, um vom Leben Abschied zu nehmen. Hier heißt es allerdings erst einmal abzuwarten und Daumen zu drücken, wenn die OP erfolgt.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Die lieben Kollegen, Teil 11

Auf dem morgendlichen Arbeitsweg begegnete mir ein kollegiales strahlendes Lächeln. Des Morgens neige ich eher etwas zu einer gewissen Morgenmuffeligkeit – von mir selbst ausgehend fragte ich daher etwas verwundert nach dem Grund für dieses Verhalten. „Ich wollte dir nur ein Lächeln schenken”, lautete die Antwort. Höflich bedankte ich mich dafür, begnügte mich aber nicht damit und fragte nach, ob es auch Schokolade zu verschenken gäbe. Die vielleicht etwas dreiste Nachfrage wurde aber weder als unhöflich empfunden, noch als rhetorisch abgetan, sondern mit aller Selbstverständlichkeit bejaht und zum Beweis der Ernsthaftigkeit dieser Antwort wurde eine 300 g-Tafel aus der Tasche hervorgeholt.

Es ist indes nicht so, dass nur immer die Kollegen etwas für mich tun. Auch ich bemühe mich stets hilfsbereit zu sein. Dass diese Hilfe manchmal nicht angenommen wird, ist ja nun nicht meine Schuld. So verzichtete beispielsweise meine Chefin auf eine von mir durchgeführte Wurzelbehandlung. Bei ihrem Zahnarzt sollte der Spaß 500 € kosten – bei mir wäre es höchstens die Hälfte gewesen. Schon seltsam, dass sie nicht auf mein Angebot nicht eingegangen ist.

Manchmal werde ich allerdings auch um Sachen gebeten, die … nun, ja – urteilen Sie selbst: „Dieses Foto hätten wir gern, aber mit folgenden Farbänderungen: den Anzug dunkelblau mit leicht lila Streifen und den Kragen orange. ”

Samstag, 7. Januar 2012

Besuchertipps für das Gruselkabinett

Im virtuellen Gruselkabinett ist es nach kurzer Zeit recht einfach, sich zurechtzufinden. Schnell entdeckt man die Gefahren, durch die man bei 117+ landen kann. Ansonsten lebt es sich durch die Distanz bedingt recht ungefährlich – da kann die Inhaberin noch so viele Drohgebärden machen oder bissige Kommentare absondern. Im realen Gruselkabinett sieht es da hingegen schon etwas komplizierter aus und die Fallen, in die man tappen kann, sind weitaus vielfältiger. Nach jüngsten Erfahrungen ist jedenfalls von folgendem abzuraten:
  • Eine Maske wird sich nie dazu eignen, die Inhaberin zu erschrecken.
  • Noch ungeeigneter ist eine Maske, wenn diese keine Möglichkeit zum Atmen bereit hält und der Träger Gefahr läuft, ohnmächtig hernieder zu sinken und sich somit schon gleich in einen wehrlosen Zustand zu begeben.
  • Jede mitgeführte Waffe kann man zum Einsatz zur Selbstverteidigung vergessen – allenfalls ist diese höchstens noch als Flaschenöffner brauchbar –, denn im Gruselkabinett befinden sich immer die besseren Waffen. Allein schon die im Haushalt befindlichen Löffel (erinnert sei an „The Horribly Slow Murderer with the Extremely Inefficient Weapon”) sind ein schlagkräftiges Argument.
Diese Ausrüstung ist dementsprechend absolut nicht empfehlenswert:



(Auf die Gefährlichkeit des schon bei Herrn Neon beschriebenen Fellbondage möchte ich an dieser Stelle gar nicht erst eingehen. Selbstredend erst recht nicht auf all das, was noch nie zur Sprache kam.)

Mittwoch, 4. Januar 2012

Die Risiken durch die bevorstehende Entweibung

Morgen kommt die Fellmonsterin unters Messer. Das bedeutet für sie, dass sie ab heute Abend nichts mehr zu fressen bekommt. Für mich bedeutet das, dass ich nun die ganze Zeit angebettelt werde. Den nahen Hungertod vor Augen, geschieht dies auf immer nachdrücklichere Weise. Ich traue mich gar nicht, heute Nacht zu schlafen, ansonsten werde ich sicher im Schlaf aufgefressen. Falls also in nächster Zeit nichts mehr von mir zu hören ist, bin ich dann wohl doch eingeschlafen.