Alien
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Freitag, 27. April 2012

Nichtbesitzerstolz

„Wie kann man nur so viele Bücher haben?” Ich schaue auf die ca. 100 Bücher, denke an die wohl mindestens zehnfache Menge im heimischen Gruselkabinett und sage nichts dazu.  „Also ich habe nur drei Bücher und das reicht auch vollkommen!” Der Stolz in der Stimme ist nicht zu überhören und nun ist es wirklich besser, nichts hierzu zu sagen.

Dienstag, 24. April 2012

In Gitarrengewittern



Nachdem sich gestern am frühen Abend schon wieder garstige Schicksalswolken zusammengebraut haben – Drama! … der täglich benutzte Herd im Gruselkabinett ist kaputt und diesmal leider wirklich –, endete dieser Tag überaus erfreulich. A Place To Bury Strangers, „New Yorks lauteste Band”, schaffte es wieder mühelos, einen mit ihrer Wall of Sound, beeindruckenden Lichteffekten und Nebelschwaden in ihren Bann zu ziehen, so dass außerhalb dessen rein gar nichts mehr existierte. Ganz so nahtlos gingen die Songs diesmal zwar nicht ineinander über, was allerdings kein Hinderungsgrund war, um sich nicht unrettbar in ihnen zu verlieren. Bedauerlicherweise reichte die Energie dieser Musik nicht dazu, mir einen neuen Herd herbeizuzaubern, aber immerhin mich selbst über beide Ohren zu verzaubern. Und da mir heute ein Schornsteinfeger „Alles Gute” gewünscht hat, hoffe ich mal, dass der heutige Tag zur Abwechslung mal keine bösen Überraschungen bereithält.

Sonntag, 22. April 2012

Endspurt

Nachdem nun auch die letzten Felsbrocken aus dem Weg geräumt sind (Gerichte können einem das Leben schon recht schwer machen), geht es in die Zielgerade und es ist bloß noch eine Schlacht zu schlagen, wenn es um das geht, was getan werden muss. Die Auflösung der alten Heimat ist indes noch einmal eine Herausforderung für sich. Zu viele Erinnerungen, die dann nicht mehr sichtbar sind, sondern nur noch einen Platz im Vergangenen haben werden. Und auch eine tiefe Kerbe auf dem Weg der Wege, die einem die Endlichkeit von allem deutlich vor Augen führt. Neben diesem bitteren Beigeschmack wird dann aber vor allem dennoch Erleichterung vorherrschen, endlich alles erledigt zu haben. Anschließend wartet außerdem eine Woche bar jeder Verpflichtung auf mich. Zur Ruhe werde ich auch da nicht kommen, aber diese Zeit in Bewegung unter südlicher Sonne wird ganz bestimmt sehr angenehm anstrengend werden. Tja, und danach wird es zwar kein vollkommen sorgenfreies Leben geben, aber etwas ruhiger dürfte es dann schon werden und ich werde meinen Dauerbegleiter, ein Erschöpfungszustand, der sich bis ins Knochenmark gefressen hat, bestimmt erfolgreich abschieben können, zumal seine Anwesenheit soundso nie rechtsmäßig war.

Freitag, 13. April 2012

Unser täglich Leid gib uns heute



Oder vielmehr gestern. Keiner versteht es besser als Xiu Xiu oder besser Jamie Stewart, all die Schmerzen, die das Leben so bereit halten kann, wenn dieses es mit einem nicht so gut meint, in Musik zu verwandeln, die zumindest im Moment ihrer selbst Katharsis verspricht. Auf der Bühne bedeutet dies schweißtreibende Intensität. Ganz so tropfte das diesmal allerdings nicht auf das auch nicht so zahlreich erschienene Publikum über, wobei man schon gut und gerne auf’s Ölsardinen-Feeling verzichten kann. Sicher kann es kaum ein äquivalentes Feedback geben, wenn es nach der exzessiven Hingabe von Jamie Stewart geht, aber etwas mehr Einsatz wäre schon machbar und wünschenswert gewesen. Die per Mikrokabel strangulierende Zugabe eines Covers von Suicides „Frankie Teardrop“ hatte damit jedoch nichts zu tun, auch wenn es die einzige war. Dennoch ein Konzert, das man nicht missen möchte, wobei auch die Vorband Au zu überzeugen wusste.

Freitag, 6. April 2012

Robotic Dementia

 

In der Galerie LOGE im Gängeviertel drehen derzeit altersschwache Roboter schlurfend ihre Runden. Würde man ihnen draußen begegnen, dann würde man ihnen sicher Hilfe beim Überqueren einer Straße anbieten.



Wurzeln aus Lappland fügen sich zu einem Pferd, um sich raunend mit dem alten Gebälk der Galerie über längst vergangene Zeiten auszutauschen. Oder jene Zeiten, von denen man nie wissen wird, ob es sie je gab oder geben wird.



Verstorbene Freunde werden zu Holz, das Haar aus dem vorherigen Leben tragend, die allerletzten Überreste im Kopf, so dass mehr als Asche bleiben wird.

Pekka & Teija Isorättyä zaubern diese Welt aus Wurzelwerk und invaliden Robotern, deren Betreten nun zwar auch schon wieder länger her ist, aber die nach wie vor für neue Besuche offen steht. Und als wenn diese Augenlabsale nicht reichen würden – es gibt zudem auch noch etwas auf die Ohren. Die Isorättyä Swingers & Martti Kaartinen spielen auch einfach mal drauflos, wenn sich interessierte Zuschauer einfinden und nicht nur zu angekündigten Auftritten.

 

Bewegte Bilder gibt es hier.

Dienstag, 3. April 2012

Die Entdeckung der Langsamkeit von Gesetzesmühlen

Ich kann gar nicht so viel treten, wie ich Tritte in Lahmärsche verteilen möchte.

Samstag, 24. März 2012

Nachts sind alle Töne irre bunt



Mit dem Tanztheater-Debüt „Nightshift – A Feeble Ballet” und der Konzert-Show „Die achte Nacht” gab’s gestern eine Weltpremiere von CocoRosie auf Kampnagel. Das Tanztheaterstück von Bianca Casady taucht ein in Welten der Dunkelheit und Außenseiter. Phantasievolle Kostüme unterstützen visuell die Performance. Neben klassisch instrumentierter Musik, bei der aber auch mal Kleiderbügel als Drumsticks missbraucht wurden, sorgten die Casady-Schwestern für den Sound. 
Beim anschließendem Konzert gab es noch zusätzliche Verstärkung durch die indische Band Rajasthan Roots und dem schon bewährten Beatboxing von TEZ, was wieder zu einem neuen wunderbaren Universum im CocoRosie-Kosmos führte. Wenn die fragile Schönheit und schräge Verrücktheit  auch noch durch den entsprechenden Groove ergänzt wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Mehrzahl des Publikums von ihren Sitzen erhebt und schließlich die Bühne zur allgemeinen Tanzfläche wird, wenn auch bei ausverkauftem Saal nicht jeder einen Platz findet. Und so enden über drei Stunden Magie in einem Glückstaumel.

Dienstag, 20. März 2012

Die lieben Kollegen, Teil 12

Der Kekskollege hatte Geburtstag und ich war nicht da. So blieb mir nur übrig, ihm nachträglich mein Beileid zu bekunden und auch mein Bedauern darüber auszudrücken, dass kein Krümel von den ausgegebenen Berlinern (die ohne Schnauze und mit Marmelade) übrig geblieben ist. Meinem Vorschlag, meine Abwesenheit mit neuen Berlinern zu kompensieren, kam er dann tatsächlich nach.
„Den hast du aber gut erzogen”, meinte meine Chefin daraufhin wohl etwas neidisch.

Sonntag, 18. März 2012

Voodoo sei Dank!



Pwen Ibo – Schädel verkörpern die Kraft der übernatürlichen Welt und der Ahnen.

Oder erst einmal gebührt Marianne Lehmann dieser Dank, denn ohne sie wäre dort kein Besuch möglich gewesen. Was zunächst nur als ein Tag gedacht war, an dem man sich mal nicht mit all den Problemen beschäftigen muss, die mich seit Wochen begleiten, entpuppte sich als eine Entscheidung, in deren Folge mir einiges von diesem Ballast abgenommen wurde. Denn dass es sich dabei nicht nur um einen faszinierenden Einblick in die Welt des Voodoo oder vielmehr Vodou gehandelt hat wurde mir einen Tag später sehr schnell klar, als sich plötzlich zuvor Unmögliches mit Leichtigkeit realisieren ließ. Bei der Fülle dieser Ausstellung ist mir nur noch nicht klar, welchem loa ich dies zu verdanken habe. Oder war es einer von den zahlreichen Mitgliedern der Armee der Geheimgesellschaft Bizango?
Das ganz große Wunder, was man auch mit dem Wort Gesundheit umschreiben könnte, wurde zwar nicht vollbracht, aber dennoch sind da nun unvermittelt ein paar sehr schwere Brocken von meinen Schultern gepurzelt.



Bizango – Rot und Schwarz, mehr gibt es nicht.
Und der Schutz und die Kraft der Dunkelheit.

Sonntag, 4. März 2012

Die erträgliche Leichtigkeit des Weiß



Hinter beschlagenen Scheiben schaltet und waltet es anarchistisch – ein Wildwuchs, den man eher in freier Natur ansichtig zu werden meint. Weiß wuchert es durch den Einstellungsraum. Unbeschriebene Blätter, denen kein Stift oder Pinsel mehr zu Leibe rückt, allenfalls die Zeit. Oder Beleuchtungspiraten, die auf Kaperfahrt gehen und mit Farben das Weiß erobern. Die Leitern, die zu den schwebenden Gebilden von Jürgen Heckmanns führen, wirken ebenso fragil wie diese selbst. Nur die Augen können diese Stufen besteigen, gefolgt von hinterher stürmenden Gedanken, deren assoziative Fülle der Leichtigkeit nichts anhaben können. Eine Schwerelosigkeit, die mühelos als Fluchthelfer aus der derzeitigen Schwere assistiert. Dass es im Untergrund weitaus beklemmender sprießt, ist dabei nicht von Belang – man muss sich ja nicht immer im Keller aufhalten.

Montag, 20. Februar 2012

Voll normal daneben

Selbsteinschätzung ist ja kein so ganz leichtes Thema – Fremdeinschätzung ist wohl aber noch um einiges schwieriger. Oder umgekehrt. So genau weiß man das manchmal nicht. Bisher dachte ich allerdings, dass ich zumindest ungefähr weiß, wie ich auf andere wirke. Eine gewisse Andersartigkeit, die aber dennoch den Rahmen, was allgemein als „normal” empfunden wird, nicht auf voller Linie sprengt. Gut, wenn man mich etwas näher kennt, dann mögen sich einige Interessen auf den ersten Blick schon etwas absonderlich anhören. Aber wenn diese nicht einmal zur Sprache kommen, dann verwundert mich das schon etwas, was für Einschätzungen bei Menschen herauskommen können, die anscheinend noch nie mit jemanden zu tun hatten, der nicht so ganz massenkompatibel ist. Demzufolge muss man dann mindestens Drogen nehmen und kann ganz sicher keinen Beruf ausüben, weil man aus der Sicht vollkommener Normalität zu durchgeknallt ist. Die ohnehin offensichtlich kaum vorhandene Vorstellungskraft fällt, wenn diese Meinungen nicht zutreffen, in ein Meer voller Fragezeichen. Dass es eine so stark ausgebildete Unfähigkeit gibt, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, war mir bisher nicht bekannt. Und so kam es in den gegenwärtigen Zeiten, in denen es eigentlich nichts für mich zu lachen gibt, dann doch mal dazu, dass für Erheiterung gesorgt wurde.

Mittwoch, 15. Februar 2012

Trostknochen



Monsterdank auch noch mal an dieser Stelle.