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Mittwoch, 27. Februar 2013

Die lieben Kollegen, Teil 19

Da meinte doch der oberste Geschäftsführer zu mir, ich solle mir mal meine Chefin unter den Arm klemmen und bei ihm vorbeischauen.

Die Arbeitslast wird echt immer größer.

Sonntag, 24. Februar 2013

Klänge für den Untergang



Das, was beim letzten Konzert von kATTWYk ein Grauwert am Horizont war, erblickte nun als Telomer erstmals das Licht der Bühne. Musikalisch zwar anders gewandet – wobei dieses Gewand auch wieder mit viel Dunkelheit gewebt wurde –, aber wiederum getragen von morbid-dekadenter Poesie. Die Selbstbeschreibung der Band ist wieder so aussagekräftig, dass sie unbedingt zitiert werden muss: „Telomer haben sich der Schönheit der Auflösung verschrieben. Mit Wonne und Grimm strebt alles dem Ende entgegen. Kalte Analysen der Welt in unterschiedlichen Erregungszuständen: Nervosität, Verzweiflung, Zynismus, Aufbegehren unter dem Vorbehalt der Vergeblichkeit. Die Menschen in diesen poetisch radikal destillierten Geschichten sind nicht gut, und der Erzähler scheint nicht viel mehr zu verlieren zu haben als seinen Verstand.
Die Kerbhölzer der Mitglieder von Telomer stecken tief in den Achtzigern, als es draußen auch nicht besser war, nur halt anders. So klingt die Hamburger Band nach Rost und Germanium, nach Eisblumen und Schmutzanstrich. Es schleppt, es treibt, es beißt, es flaniert durch Sanierungsgebiete. Schön, wenn der Schmerz nachlässt.”
Die Erwartungen an dieses neue Bandprojekt waren mit Sicherheit nicht zu hoch, denn der erste Auftritt wusste auf Anhieb zu überzeugen. Etwas störend war nur, dass der Gesang lautstärkemässig nicht so gut abgemischt war. Und auf ein paar schunkelnde Pseudopunks hätte man auch verzichten können. Aber ansonsten: Bitte mehr davon!

Freitag, 22. Februar 2013

Frühling wo bist du?

Ja, ich weiß, was der Kalender sagt. Und ja, es gab in den letzten Jahren viel eisigere Winter. Jedoch so lästig wie diesen Winter fand ich bisher keinen. (Glaube ich zumindest momentan, aber Erinnerungen sind unzuverlässiger als jeder Wetterbericht.) Kein Schneeflockentanz, der einen erfreuen könnte, sondern wieder nur einen Strich auf der Liste ergeben, die der Winter haushoch führt. Das Schlimmste an all dem ist die Dauermüdigkeit und -trägheit. Zaghaft vernimmt man zwar zunehmend der Vögel Zwitschern, da und dort blinzeln ein paar Knospen und Triebe und teilweise wird man zumindest gedanklich etwas wacher, aber das sind nur ein paar Funken in der Eisigkeit. Früher hat man dem Winter den Mittelfinger gezeigt und all der Kälte getrotzt. Manchmal schleicht sich der Gedanke ein, dass ich nun doch dem Alter verfallen bin, aber dieser Überdruss mit den begleitenden Symptomen ist allüberall zu verorten, egal wohin man schaut – auch bei den jungen Leuten (selbst wenn das nicht viel zu sagen hat bei der Jugend heutzutage, könnte man dem entgegen halten). Bleibt also nur, alle Reserven zu mobilisieren und auf ins Wochenende zu ziehen fern jeder Lethargie. Nun ja, ich werde mich heute Abend redlich bemühen, Hasen zu schaukeln und Kobras zu bändigen.

Sonntag, 17. Februar 2013

Die zehn Klingen der Blutseligkeit

Bei den unschönen Ereignissen im letzten Jahr sind teilweise all die schönen Dinge oft viel zu sehr überschattet worden. So wurde auch gar nicht bekannt gegeben, dass ich inzwischen neben dem Schädelbohrer nun auch einen Schröpfschnepper (auch unter der Bezeichnung Scarificator mehr oder weniger bekannt) mein Eigen nennen darf. Im Gegensatz zum Aderlassgerät wiederum ein sehr handliches Teil, dass sehr gut als ständiger Begleiter geeignet ist. Mit einem Dreh springen die zehn Klingen heraus und ruckzuck ist für Frischblut gesorgt, bevor man sich versehen hat. Der Praxistest hat erwiesen, dass das schneller geht als man es sich vorstellen kann. In einer Zeit, in der jede Sekunde kostbar ist, ein nicht zu unterschätzender Vorteil an Effizienz. Mal ganz vom Überraschungsfaktor abgesehen, der keine Möglichkeit der Abwehr zulässt. So habe ich nun immer die Okkasion für einen kleinen Imbiss zwischendurch. Von meiner damaligen Wunschliste bleibt nun also nur noch die Schädelsäge übrig. Aber wie das so mit Wünschen ist – im Laufe der Zeit kommen auch immer wieder neue Begehrlichkeiten hinzu, schließlich bin ich immer für neue Inspirationen offen. So wird sich sicher noch das eine oder andere Objekt der Begierde einfinden.

Freitag, 8. Februar 2013

Betörender Grabgesang

Eine Stimme, die einen wie ein warmer, weicher Mantel Sarg umfängt – tiefer und dunkler geht es kaum. Bei einer Band, die sich nach einem Song von Nick Cave benennt, ahnt man gleich, dass es sich hierbei nicht um heitere Klänge handelt und so wird musikalisch tief in die Gruft hinab gestiegen. Eine volle Ladung 80er Gothic Rock tönt einem da entgegen – die Sisters of Mercy oder Bauhaus winken einem aus nächster Nähe zu. Man könnte die Musik dem Dark Wave zuordnen, wenn O. Children nicht ihr eigenes Genre erfunden hätten: New Grave. Richtig neu ist das natürlich dennoch nicht, aber so einer Stimme kann man einfach nicht widerstehen. Und so war das ein Konzert, das so einige zum Schmelzen brachte. Teilweise schmolzen bei einigen leider auch die Gehirnarreale, die für das Sozialverhalten zuständig sind, dahin, denn anders ist es nicht zu erklären, dass man Fotos vom Sänger macht, indem man ihm sein Handy beim Fotografieren quasi ins Gesicht drückt. Aber Musik scheint ja generell seltsame Verhaltensweisen zum Vorschein zu bringen, wie z. B. die Annahme, dass so etwas als Hymne für’s Gruselkabinett taugt. O. Children kommt da jedenfalls schon weitaus eher in Frage.

Montag, 4. Februar 2013

Dramaking

Man muss ja nicht immer selbst für desaströse Lebensumstände sorgen. Es reicht vollkommen, wenn jemand an meiner Seite für entsprechende Abwechslung sorgt. Wenn man dabei nur als Beistand fungiert, ist das alles für einen selbst auch etwas entspannter. Aber auch nur etwas. Diese eine Woche Chaos4 reicht jetzt aber auch erst mal wieder, um mit Sicherheit festgestellt zu haben, dass ich mich nicht langweile. Und nun zurück zum Alltag.

Sonntag, 27. Januar 2013

Am Eismeer



Kälte – soweit das Auge reicht. Selbst die Nordsee ist erstarrt. Weh dem, der keinen Ort der Wärme hat.

Freitag, 18. Januar 2013

Wintermüde

Nicht zu verwechseln mit Wintermüdigkeit, die ebenfalls ein nicht zu unterschätzendes Thema ist – hierbei handelt es sich allerdings um einen immer mehr ausbreitenden Überdruss, was all die Kälte und das Grau da draußen betrifft. Man müsste viel mehr die Umweltsau rauslassen, damit das endlich mit der Klimaerwärmung klappt. Bis dahin gibt es eigentlich nur zwei annehmbare Orte: die Badewanne und unter der Bettdecke. Letzterer passt auch sehr gut zu der stetig zunehmenden Müdigkeit. Das Dumme ist nur, dass ich nach wie vor im Mitarbeiterportal nicht die Option „Winterschlaf” zum Buchen finde. Hat die IT wieder geschlampt. Nun ja, so bleibt nur das Blog, das etwas vor sich hinschlummern darf. Dick eingepackt wird es den Winter schon überstehen. Aber wer weiß, vielleicht wird es zwischendurch doch mal wieder aktiv.

Montag, 7. Januar 2013

Die lieben Kollegen, Teil 18

Da rotzt und hustet man sich ins neue Jahr und siecht noch ein paar Tage daheim dahin, bevor der Ernst des Lebens wieder los geht. Als man sich dann heldenhaft in die Firma schleppt, erwartet man mindestens einen Verdienstorden. Meine Performance war allerdings viel zu schlecht. Jedenfalls toppte meine Chefin mich um ein Vielfaches. Eine Mandelentzündung, die zu zugeeiterten Augen führt, ist schon nicht so leicht zu übertreffen. Auch wenn meine Chefin immer sehr zuvorkommend mir gegenüber ist, hat sie dabei aber leider nicht an Fotos gedacht.

Montag, 31. Dezember 2012

Endlich

Es wird Zeit, dass dieses Jahr ein Ende findet. Auch wenn der Weltuntergang ausblieb, so war es doch zu sehr überladen mit Leid und Kummer. Sehr viel verloren, aber auch sehr viel (wieder-)gewonnen – so könnte man es ebenfalls umschreiben. Denn all die Sorgen wären wohl kaum zu (er-)tragen gewesen, wären da nicht so viel liebevoller Beistand und auch jede Menge an schönen Erlebnissen gewesen. Mögen Liebe und Schönheit ins nächste Jahr wachsen und all die schweren Schatten zurück bleiben. Allen ein

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voller Leichtigkeit!

Montag, 24. Dezember 2012

Zur Hölle mit Weihnachten!



Kaum hat man den Weltuntergang überstanden, steht auch schon die Weihnachtshölle bevor bzw. setzt sich diese nahtlos fort. Wie eng Weihnachten und die Hölle verbunden ist, sieht man schon an der gemeinsamen Vorliebe für die Farbe Rot. Und mal mehr oder weniger flackerndes Feuer gibt es da wie dort. Aber wer sagt denn, dass nun Qual und Verdammnis vorherrschen müssen? Man kann ja mal zumindestens versuchen, einfach nur ein paar Tage in Wärme und bei Feuerschein zu verbringen. Also, machen Sie sich Weihnachten doch mal ganz entspannt zur Hölle!

Montag, 17. Dezember 2012

Wie ich zum Groupie wurde



Meist ist es so, dass man Musik, an der man Gefallen gefunden hat, wiederholt hören kann. Mag das manchmal auch bei Livedarbietungen etwas variieren, so kommt man dann doch oft genug in den Genuss, vertraute und gemochte Klänge erneut zu hören. Bei Passierzettel ist das anders. Vollkommen anders. Das, was man hört, war nie zuvor zu hören und wird auch nie mehr danach zu hören sein (außer, es wird gleichzeitig aufgenommen). Es ist faszinierend, wie aus dem Nichts Musik entsteht und für mich nach wie vor unbegreiflich, wie das so gut funktionieren kann. Diese psychedelektronischen Improvisationen fügen sich von den ersten Tönen an gleich zu etwas Ganzem zusammen, das dann in seinem Wachsen und Ausweiten durchaus auch etwas archaisch Schamanisches in sich birgt. Auf dem Zettel hatte ich diese Band schon mal, aber dann ist aus irgendwelchen Gründen doch nichts passiert. Diesmal gab es definitiv mehr Gründe zum Konzert zu gehen. Vor allem, um dem Bandmanager als Groupie zur Seite zu stehen, da er diesmal das erste Mal mit Mikrowelle und Laserschwert musikalisch live auf der Bühne zu Gange war und bestimmt 45 °C Lampenfieber hatte. Schließlich habe ich seine Unterstützung auch schon oft genug in Anspruch genommen – als Herr der Fliegen beispielsweise.