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Sonntag, 7. Dezember 2014

Kuschelige Schreie in der Nacht



Nachdem es letztes Mal nur haarscharf und mit viel Glück geklappt hatte, die Messer klingen zu hören, wollte ich schon einen Tag zuvor vor dem Pudel campen. Kartenvorverkauf gab es ja nicht. Sind dann aber doch nur ganz, ganz früh hin. Also viel, viel zu früh. Aber das Wetter ist ja schon wieder milder und die Elbe im Nebel ist ja auch sehr nett anzusehen. Bis es rein und irgendwann los ging, dauerte es auch noch eine ganze Weile. Und dann war nicht Nikolaus, sondern schon Weihnachten! Derzeit gibt es wohl keine bessere Band in Deutschland. Das wissen allerdings auch schon wieder viel zu viele Leute. Zumindest für so eine kleine Location. Dementsprechend eng wurde es, was aber nur noch mehr die gute Stimmung förderte. Kleine Nichtgirlies wurden bereitwillig vorgelassen, die nach und nach fallenden Hüllen durchgereicht. „Die Nacht so heiß, heiß …” Nach diesem wunderbaren Konzert war diese Nacht allerdings noch lange nicht zu Ende.

Freitag, 5. Dezember 2014

Besinnungsvolle Jahresendzeitbeschallung

Allmählich wird sich der erfahrene Leser fragen, wo denn der nächste Konzertbericht über Telomer bleibt. Das Jahr ist fast um und es waren bisher erst drei. Nun ist es aber wieder soweit. Am gestrigen Tage (für den Schlendrian besonderen Tage, aber ich muss ja die Klappe halten …) spielten Telomer in der von Seniorenveranstaltungen her bekannten Dildofabrik. Diesmal nicht zusammen mit Der Rest, sondern mit Die Handlung und ursprünglich auch noch mit Pulse:180, die aber krankheitsbedingt ausgefallen sind. Insgesamt lief es gestern etwas unrund, was allerdings nicht bedeutet, dass das Konzert nicht sehr erfreut hat. Leider gab es gestern auch keine eigenwilligen Coverversionen (mal abgesehen vom inzwischen obligatorischen „Bella Ciao” zum Abschluss). Nichtsdestotrotz bestätigte sich meine Vorliebe für diese Band erneut und ich freue mich auch schon wieder auf die nächsten Gigs, bei denen es nach dem Wohnzimmerkonzert erneut akustisch wird.

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Die lieben Kollegen, Teil – lassen wir mal weg

Eigentlich wollte ich einen neuen Beitrag zu dieser Reihe schreiben. Aber die heutige Bauchpinselung ist mir dann doch zu peinlich. Zumindest so viel: es ist sehr schön, dass man so viel Anerkennung bekommt. Und das, obwohl bzw. gerade weil man eine eigene Meinung hat und diese vertritt.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Zeit für …

… † † †

Wir sind nicht mehr 1 %! Eben gerade die letzte Runde absolviert (inzwischen über 60 Seiten) und danach sofort sehr entspannt gefühlt. Nun würde ich mir nur noch wünschen, dass das mit der Steuererklärung ebenso funktioniert – nach vier Jahren nichts mehr ausfüllen müssen und einfach Ruhe haben.

Freitag, 21. November 2014

Das aktive Sofa

Wenn man sich Richtung Abwärts bewegt hätte, so wäre einem der Einlass verwehrt geblieben. Derzeit war das allerdings soundso eher keine Option für mich. Daheim ist es gerade so schön … Die dortige Lebendigkeit ist vollkommen ausreichend. Also zelebrieren wir amerikanische Freundschaften, bevor es Mussolini gab, wetzen die Messer in den Ohren oder lassen als halbe Menschen Neubauten einstürzen. Zwischen dem nicht zu verachtenden Schweiß auf und vor einer Bühne, stehen nicht nur verschlossene Türen, sondern auch neblig feuchte Kälte, die in die Knochen kriecht. Ebenso ist außerdem Blutzoll zu entrichten. Hoch leben also die zahlreichen heimischen Wände, die gleichfalls endlose Möglichkeiten bieten, um akustisch aus dem Vollen zu schlemmen. Und das nicht nur unbedingt lasziv auf dem Sofa liegend, sondern auch mal barfuß und im Bademantel das ZNS tanzen zu lassen. Hiermit verlasse ich nun wieder das VL-Gruselkabinett und widme mich erneut dem Realen. Da meldet sich gerade ein Dandy. Auf einem Pferd. Und sehr tot. Dennoch sehr lebendig.

Mittwoch, 19. November 2014

In dunklen Tagen

Jene Zeit, in der die Dunkelzeit allmächtig wird. Wenn die Gedanken sich schlimmen Themen nähern oder gar ganz in ihnen versinken. Aber eigentlich keine neue Erkenntnis. Neu hingegen war jedoch für mich, was ich heute getan habe. Ich bin (Achtung!) in ein Sonnenstudio gegangen. (Setzen Sie hier bitte noch drei Ausrufezeichen ein.)















Und? Erholt von dem Schrecken? Nicht? O.K., dann kann ich Sie beruhigen. Ich habe dort nämlich nur ein Päckchen abgeholt.

Freitag, 7. November 2014

Bis zum Frühjahr dann

Bleiern legt sich die Müdigkeit auf mich. Dabei sind es ruhige Zeiten, in denen keine übermäßigen Anstrengungen mich vereinnahmen. Und die Tage sind zwar zunehmend sehr kurz, aber oft sonniger und wärmer, als man es erwarten könnte. Also ist da meist nur die zunehmende Dunkelheit, aber mit der bin ich eigentlich per Du. Und genau genommen ist es keine Müdigkeit, sondern eher das Verlangen in vollkommener Ruhe verharren zu können. Sobald ich diesem nachgehen kann, fühle ich mich glücklich. Es gibt momentan nur wenig, was mich gern freiwillig agieren lässt. Entweder hat das mit Essen (Genuss bei Zubereitung als auch Einverleibung) oder mit physischer zwischenmenschlicher Nähe zu tun (Genuss bei Zubereitung als auch Einverleibung). Ansonsten wie gesagt – einfach nichts tun ist der Idealzustand. Messerscharf kombiniert handelt es sich hierbei um die massive Ankündigung eines Winterschlafes. Ob dieser nun bei mir wirklich stattfindet und dann durchgängig ist oder nicht, mögen Chronobiologen herausfinden.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Schwarzarbeit

Am heutigen Tage erstrahlte mein Arbeitsplatz in tiefster Dunkelheit. Unzählige Schädel grinsten mich von schwarzen Luftballons an. Vom Schreibtisch war nichts mehr sichtbar, da sich darüber auf einem schwarzen Tuch Spinnennetze breit machten. Von einer schwarzen Laterne grüßten Skelette und erhellten die düstere Szenerie etwas. So konnte man auch die ebenfalls schwarze Karte erkennen, durch die man ganz sicher sein konnte: Ja, es ist wieder so weit ...

Dienstag, 28. Oktober 2014

Laut, lauter, Swans

Sound um Sound wird über einem aufgeschichtet, bis auch der entfernteste Winkel zum Bersten gefüllt ist. Es nicht nur unter den Fußsohlen kribbelt, sondern jede einzelne Körperzelle vibriert. Höher und höher schlagen diese Wogen eines Ozeans aus Lärm. Besucher eines Konzertes von den Swans wissen meist, auf was sie sich einlassen. Da, wo bei anderen die Schmerzgrenze längst überschritten wurde und diese entweder an Land flüchteten oder gnadenlos untergegangen sind, stürzen sich jene immer tiefer in die Fluten und lassen sich treiben, bis sie selbst vollkommen aus Lärm bestehen. Düster und laut. Viel lauter wieder als letztes Mal und dennoch nicht nur einfach Lärm. Auch wenn Michael Gira zumindest anfangs etwas angeschlagen war, so führte er wiederum souverän im Laufe des Abends Band und Publikum zum multiplen Lärmorgasmus zusammen.

Samstag, 25. Oktober 2014

Gefühlter Raub

Wenn mir jemand etwas aus der Hand reißt und das so schnell geht, dass ich keine Gegenwehr leisten kann, dann handelt es sich nur um Diebstahl. Fühlt sich aber anders an. Aber so ist nun mal die Rechtslage meinte der Kommissar (oder genauer Polizeihauptkommissar), der ganz klassisch mit seinem Notizbuch bei mir daheim am Tisch saß. Und falls ich den Typen noch mal sehen würde, dann sollte ich ihn nicht ansprechen oder umhauen. Das würde ich auch nicht tun. Dafür aber wohl ganz andere Sachen.

Samstag, 18. Oktober 2014

Krach im Keller

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich Sudden Infant (erstmals) live gesehen habe, aber mir kommt es so vor, als wenn das schon über ein Jahr her ist. Das liegt vermutlich daran, dass dieses Jahr bisher besonders erlebnisreich war und dabei handelte es sich auch noch vornehmlich um besonders schöne Erlebnisse. Gefühlt war es also Zeit für ein weiteres Konzert von Sudden Infant. Nunmehr nicht mehr als Solokünstler auf der Bühne, sondern mit Verstärkung durch Bassisten Christian Weber und Schlagzeuger Alexandre Babel. Eine sehr gute Entscheidung und vor allem live eine deutliche Bereicherung. Die oft explodierende Mischung aus dringlich vorgetragenen Texten und rhythmischen Lärm ist ganz sicher keine Easy-Listening-Musik, aber gerade weil sie eher anstrengend ist, wird der Dynamik noch mehr Intensität verliehen.

Sonntag, 12. Oktober 2014

Hoch die internationale Surrealität!

Gerade so den tödlichen Männerschnupfen überstanden und zuvor passend so viel Unvernunft wie möglich grassieren lassen, ging es gestern in aller Früh in den Sommer, der sich surreal nennt. Den realen Sommer längst hinter uns, fuhren wir immer weiter in ein zunehmend nebliger werdendes Grau. Normalerweise wäre die umgekehrte Richtung zutreffender gewesen, aber mit der Realität wollten wir ja nichts zu tun haben. Die Sonne kam uns allerdings hinterher geschlichen, so dass die Bewussten Halluzinationen am Mainufer schlendernd bei Sonnenschein angestrebt wurden.

Dort wurde man von Dunkelheit empfangen, die allerdings nicht von 1200 an der Decke hängenden Kohlensäcken herrührte, sondern eher zweckdienlich den zahlreichen Filmvorführungen zu Gute kam. Gleich am Eingang wurde man von – wie nicht anders zu erwarten – André Breton begrüßt, leicht zurück gesetzt in Begleitung von Luis Buñuel und Salvador Dalí – wie sollte es anders sein. Höchstpersönlich anwesend waren diese sowie viele weitere mehr oder weniger bekannte Vertreter des surrealenen Films natürlich nicht – Hüte, die von der Decke hingen, bargen in ihrem Innern jedoch Erleuchtung mit kurzen Informationen zu den jeweiligen Persönlichkeiten. Neben den allbekannten und oft gezeigten Gassenhauern „Un chien andalou” und „L’age d’or” gab es eine ganze Menge eher wenig bis gar nicht bekannter Filme auf den vielen Leinwänden größtenteils ausschnittsweise zu entdecken. Genau wie mittig der Ausstellung die geografischen Bewegungen der surrealen Filmkünstler auf einer Weltkarte dargestellt sind, so unternimmt man auch in dieser Ausstellung eine Weltreise. Weit über die bekannte Achse Paris-Prag hinausgehend, landet man beispielsweise in Serbien, Brasilien oder China.

Hierzu muss noch gesagt werden, dass es sich bei dem Gezeigten ausschließlich um Sachen der 20er, 30er Jahre handelt. Der dazugehörige Ausstellungskatalog geht zeitlich noch etwas weiter, aber auch nur sehr begrenzt. Allerdings wäre eine allumfassende Ausstellung wohl nur schwer realisierbar. Immerhin ist es überhaupt das erste Mal, dass sich eine Ausstellung mit dem filmischen Surrealismus befasst. Dass dies Hand und Fuß hatte, konnte man auch wortwörtlich sehen. Optimal gelöst war die akustische Wiedergabe auf engstem Raum bei den Filmen – es ergab sich keine alles übertönende Kakophonie. Nicht so gut war die Beleuchtung der Vitrinen (die ebenfalls gut zu Fuß waren), da man oft Mühe hatte, seinem eigenen Schatten aus dem Weg zugehen. Zu sehen gab es dort viele Original-Exponate wie z. B. das handgeschriebene Manuskript des Surrealistischen Manifests (graphologisch höchst interessant).

In der Gesamtheit war dies eine sehr beeindruckende Ausstellung, die auf eher kleinem Raum unmittelbar erfahrbar eine Fülle an Anregungen gab, um sich im Nachhinein intensiver damit zu beschäftigen. Das betrifft vor allem den globalen Blick über den Pariser Tellerrand hinaus. Der Katalog ist hierbei sowohl davor als auch danach wohl unentbehrlich. Es hat mich also sehr gefreut, dass ich Gast des Hauses sein durfte. Dank Presseausweis gibt es hier auch noch ein paar Fotos zu sehen, die einen kleinen optischen Einblick ermöglichen: