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Samstag, 20. Juni 2015

Kätzerisches Verhalten

Zwar beschäftigt man sich derzeit mehr mit diesem Verhalten, hat aber dennoch seit Längerem für sich selbst eine bestimmte Verhaltensweise des anderen Katers übernommen. Sicher könnte man einiges als Mensch übernehmen von dem, was Katzen so machen. Fast den ganzen Tag faul rumzuliegen würde mir derzeit jedenfalls sehr entgegenkommen. Aber hierbei geht es um ein (glaube ich zumindest) sehr spezielles Verhalten. Der eine Kater äußert sein Missbehagen (dazu gibt es vielfältige Anlässe – auch ein Katzenleben ist nicht immer einfach) durch ein kräftiges Schnauben durch die Nase. Eben jenes wurde menschlicherseits übernommen. Nicht nur von Bewohnern des Gruselkabinetts – inzwischen fangen schon Arbeitskollegen an so speziell zu schnauben, denen etwas nicht behagt und die Kenntnis über diese Ausdrucksform haben. Ich bin mir sicher, dass sich das noch massiver ausbreiten wird. Beispielsweise bei irgendwelchen Talkrunden im Fernsehen wird man sich nicht mehr ins Wort fallen, sondern demonstrativ schnauben. Und es gibt ja auch so viel Anlässe dafür. Allgemein könnte man nur mal das Stichwort „Sommer” in den Raum werfen.
Schnaufffff …

Dienstag, 16. Juni 2015

Die lieben Kollegen, Teil 38

Our welcome to José da Silva* the New Sales Manager in Brazil, joined our group June 10th. He will be in Germany from June 16th to June 26th.

José is single, 33 years old


Soll das jetzt eine Aufforderung sein?

*natürlich heißt er anders

Sonntag, 14. Juni 2015

Auf die Augen hinterm Deich

Manch einer mag mich als garstig bezeichnen, weil ich so viel Telomerkonzertberichte veröffentliche. (Ja, genau Sie sind gemeint, Herr Neon!) Das mag auch zutreffen. Aber ich kann ja auch anders und so gibt es auch mal wieder etwas über Katrin Graalmann zu berichten. Das Künstlerhaus Georgswerder öffnete wiederum für Besucher seine Ateliers und bot interessante Einblicke. Seit einigen Jahren kaute mir die Katrin mit dem Vorschlag nun schon mehrere Ohren ab, dass ich dort mal ausstellen sollte. Bisher sind die Ohren zwar wieder nachgewachsen, aber man weiß ja nie … Also habe ich mich nun doch dazu entschlossen – voraussichtlich im Herbst im Rahmen einer dortigen Ausstellung Machwerke aus dem Gruselkabinett auf die Öffentlichkeit loszulassen. (So, nun habe ich das hier geschrieben und kann mich wohl nicht mehr drücken …)

Meine ganz persönlichen Jesusse

Statt im Kerzenschein nun also wieder im Rampenlicht. Diesmal handelte es sich um den ersten Auftritt von Telomer als Hauptact. Dementsprechend führte dies erfreulicherweise zu einer längeren Darbietung. Mit der Vorband Carny Lingo fing der Abend schon gut an: äußerst professionell legten die Gazoonies ihren vielfältigen Part hin – man mochte gar nicht glauben, dass sie das erste Mal auf einer Bühne standen. Bei Telomer wiederum weiß ich gar nicht mehr genau, wie oft ich sie schon auf der Bühne gesehen habe, aber ein zu oft kann es auch gar nicht geben. Der düstere Sound mit den noch düsteren Texten wirkt so vertraut, als hätte man dies schon Zeit seines Lebens gehört. Erneut wurde an diesem Abend „Personal Jesus” von Depeche Mode gecovert. Im Gegensatz zu der akustischen Wohnzimmerkonzertversion ging das dann nicht mehr in Richtung Johnny Cash, sondern hört (und sieht) sich so an. (Der Schlendrian hat mal wieder ein paar Songs gefilmt, die nach und nach oder so veröffentlicht werden.) Das nächste Konzert wird wohl leider erst im Dezember sein, außer es gibt im Gruselkabinett doch wieder ein Wohnzimmerkonzert. Dazu muss ich mir allerdings noch etwas wegen der Nachbarn einfallen lassen …

Dienstag, 2. Juni 2015

Schwanzfixiert

Leider ist es mit dieser Angelegenheit doch nicht so einfach und sie ist alles andere als erledigt. Die Verletzungen sind doch nicht fremdverschuldet, sondern wurden eigenpfötig gekrallt bzw. gebissen. Ziemlich eindeutig handelt es sich hierbei um das Feline Hyperästhesie-Syndrom, was – wie oftmals beschrieben – überhaupt nicht selten ist. Einig ist man sich nur, dass es sehr kompliziert ist, den Ursachen auf den Grund zu kommen. Nach diversen Tierarztbesuchen, unterschiedlichen Untersuchungen, verschiedenen Medikationen und intensiver Beobachtung bin ich mir recht sicher, dass es eher keine organischen Gründe gibt. Vielmehr scheint eine Fehlkonditionierung im limbischen System in Frage zu kommen oder ein Mangel bzw. eine Störung bei den Transmittern. Oder ich weiß eben auch nicht. Der Zustand schwankt zwischen fast durchweg normalem Verhalten bis hin zu endlosen Attacken, denen nur der Trichter Einhalt gebieten kann. Der ist inzwischen abgeklebt und das Prinzip „aus dem Auge, aus dem Sinn” funktioniert. Bei schmerzbedingten Attacken wäre das sicher nicht der Fall. Wirklich weiterhelfen können die behandelnden Tierärzte (ist eine größere Praxis) momentan nicht. Vielleicht gibt es ja zufällig einen Leser, der mit dieser Thematik seine Erfahrungen gemacht hat und zu einem Austausch bereit ist. Immerhin soll es ja eine enge Symbiose zwischen Bloggern und Katzen geben.

Dienstag, 26. Mai 2015

Die lieben Kollegen, Teil 37

Mein Ansinnen an den Personalchef konnte ich leider nicht an ihn herantragen, da er zu dem Zeitpunkt nicht anwesend war. Ich wollte ihn nämlich fragen, ob er mich auf die Damentoilette begleitet, weil ich dort Fotos von ihm machen möchte. Ich hätte auch sagen können, dass ich da seine Hände benötige. Aber nun ja, er war nicht da und so habe ich mit einer Kollegin vorliebnehmen müssen, deren Hände mir genehm waren.

(Und nun bin ich mal gespannt, ob jemand errät, um was es hierbei ging.)

Montag, 18. Mai 2015

Bei Mamma

Gleich bei der Ankunft am Flughafen gab es gratis Wasser, dass wir bei um die 30 °C dankend annahmen. Dass diese freundliche Willkommensgeste den Anfang einer Sucht symbolisierte, ahnten wir da noch nicht. Denn all die zahlreichen großen und kleinen Brunnen in Rom sind nicht nur nett anzusehen, sondern spenden vor allem ein Wasser, dessen köstlicher Geschmack süchtig macht. (Sehr bald muss nun also ein Aquädukt von Rom zum Gruselkabinett gebaut werden.)

Die Tage gingen wieder einmal viel zu schnell vorbei, vollgepackt mit massig Eindrücken. Beeindruckendes gibt es jedenfalls mehr als genug zu sehen – egal wie viel Zeit man hätte. Im Historischen Zentrum kann man eigentlich keinen Schritt gehen, ohne etwas Sehenswertes zu sichten. All der Prunk, der vor allem in der Antike und im Barock hier angesammelt wurde, wirkt sowohl überwältigend, als auch in seiner Masse schnell übersättigend. Den Overkill kann man sich dann leicht in den Vatikanischen Museen holen. Zu viel Süßes sollte man ja nicht auf einmal essen, wenn einem nicht schlecht werden soll und so war von vornherein ein Tag am Mittelmeer eingeplant. Zudem eine wohltuende Ruhepause für unsere wundgelaufenen Füße. Das Wasser war schon erstaunlich warm, so dass ich nicht nur viel Zeit am Wasser, sondern auch im Wasser verbrachte.

Neben der Übermacht des Bombastischen, soll Rom ja auch für seine Hektik bekannt sein. So schlimm fand ich als Großstadtmensch das gar nicht (bzw. auch nicht hektischer als in vielen anderen Städten) – nichtsdestotrotz haben wir uns sofort in Trastevere verliebt. Ein Stadtteil, der mit seinen kleinen Gassen zwar fast schon romantisch-kitschig wirkt und schon lange kein Geheimtipp mehr ist, aber dessen Charme man einfach nicht widerstehen kann. Und gerade des Abends lockt hierher nicht nur die besondere Atmosphäre, sondern auch das sehr gute Essen. Kulinarische Entdeckungen habe ich allerdings nicht groß gemacht.

Die für Rom typischen Gerichte mit Innereien sind nicht so mein Fall – Trippa alla romana (Pansen) habe ich zumindest probiert (und dabei bleibt es wohl auch). Ebenfalls typisch für Rom sind Möwen, genauer gesagt Mittelmeermöwen (Larus michahellis). Sie sind überall und können äußerst penetrant sein – genau wie die Selfiestickverkäufer. Sehr (an)genehm waren hingegen die Katzen auf dem nichtkatholischen Friedhof, auf dem beispielsweise John Keats oder Percy Bysshe Shelley beerdigt wurden und der sehr idyllisch das Auge erfreut.

Eine noch größere Freude für’s gruselkabinettsche Auge war jedoch die Kapuzinergruft, deren Knochen mindestens genauso kunstvoll wie im Sedletz-Ossarium in Kostnice drapiert wurden. Viel für’s Auge bot ebenfalls die Wohnung unserer Unterkunft – das ging allerdings inhaberbedingt eher ins Rosa-Trashige. Alles in allem war es sehr schön und ich hätte nichts dagegen, wenn das mit der Münze trotz Restauration des Trevi-Brunnens klappen würde.



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Donnerstag, 7. Mai 2015

Viva la dolce vita!

Nur noch dreimal schlafen und dann entkomme ich diesem unwonnigen Maiwetter. An und für sich ist ein Mairegen etwas sehr schönes, aber allgemeinhin stellt man sich darunter sanfte Tropfen bei milden Temperaturen vor und nicht verwüstende Unwetter, die selbst im Gruselkabinett wasserfallartig (bei geschlossenen Fenstern!) eindringen. Nichts ist also derzeit passender, als dass unsere Romreise in nächste Nähe rückt. Nach aller Wahrscheinlichkeit dürfte auch alles glatt laufen, denn wenn der Flughafen gerade gebrannt hat, dann ist es sicher unwahrscheinlich, dass dies in drei Tagen nochmals passiert. Und überhaupt Brände – was dies betrifft, hat es Nero ja auch nicht geschafft. Schließlich ist Rom die ewige Stadt. Heiß wird es allerdings schon werden, wenn ich mir so die Wetterprognosen ansehe. Nach meinem Empfinden hätte da auch nur etwas mehr Sonne und Wärme als hiererorts gereicht. Aber nun ja, es ist passenderweise beispielsweise auch der Besuch der Krypta der Santa Maria Immacolata a Via Veneto geplant, in der es nicht so heiß sein dürfte. Nach wie vor nehme ich übrigens gern Tipps entgegen. (Also nach wie vor nicht das, was man in jedem Reiseführer nachlesen kann.)

Dienstag, 28. April 2015

Vollgedröhnter Montagabend

Trotz Montag und hoher Konzertdichte in letzter Zeit war der gestrige Besuch des Auftrittes von A Place to Bury Strangers unverzichtbar. Kaum eine Band versteht es auf so eindrucksvolle Weise Feedback um Feedback aufeinander zu schichten bis ein unendlicher Kosmos voller Lärm entsteht, in dessen Weiten man sich ziemlich schnell verlieren kann. Als es nach gewohnt gekonnter Lichtshow dunkel wurde und man sich aufs Angenehmste im nach wie vor vorhandenen Sound vollkommen verloren fühlte, tauchte die Band überraschend mitten im Publikum auf. Ein gelungener Abschluss für ein – ja schon wieder – richtig gutes Konzert.

Sonntag, 26. April 2015

Rauf auf’s Sofa!

Zu meinem großen Bedauern ist daheim im Gruselkabinett leider kein Wohnzimmerkonzert meiner Hamburger Lieblingsband Telomer mehr möglich. Glücklicherweise heißt das aber nicht, dass man komplett auf diese heimelige Akustikdarbietung verzichten muss – auch andere Wohnungen haben schöne Sofas. Und so gab es nun endlich das zweite Wohnzimmerkonzert. An den Akustikversionen wurde diesmal teilweise noch mehr gearbeitet, so dass die Songs nicht nur besser zur Geltung kamen, sondern vielmals ihr akustisches Eigenleben führten. Zur allgemeinen Erheiterung tat dies kurzzeitig ebenfalls der Bass, der sich ein Plektrum einverleibte – aber Klappern gehört schließlich zum Handwerk. Insgesamt hat dieses Konzert mit unheiteren Liedern wieder sehr viel Freude gemacht. Zu den Höhepunkten gehörte zweifelsohne die deutschsprachige Coverversion von „Personal Jesus”.

Freitag, 24. April 2015

Über den Mond hinaus und noch viel weiter

Als allererstes muss die Vorband gelobt werden. Über die heimelig klingenden Grabsteine der Warm Graves bin ich zuvor schon öfters gestolpert. Im verhallten Gesang mag man mitunter Robert Smith in düstersten Zeiten heraushören. Klänge, die aus tiefstem Nebel (akustisch) herüber wabern – sehr schön anzuhören, aber … nun ja – es fehlte etwas an Lebendigkeit bei den Studioaufnahmen. Live kam das jedoch weitaus besser rüber. O.K., das ist untertrieben – also das war richtig gut. Das lag vor allem an dem genialen Schlagzeuger. Nun gut, das war also die sehr überzeugende Vorband, die dann vergleichsweise wiederum doch nur lauwarm war, denn das, was Moon Duo darboten, war einfach nur ein Rauschzustand voller Glückseligkeit. War es beim ersten Mal wirklich nur ein Duo, so gab es diesmal keine Drum Machine mehr, sondern einen noch genialeren Drummer als bei der Vorband. Die schon zuvor erlebte Sogwirkung dieser Musik zog einen noch viel mehr in ihren Bann. Es hätte endlos so weiter gehen können – nicht zufällig war aus dem Publikum „Bitte nicht aufhören!” zu vernehmen. So viel ich weiß, stehen Moon Duo nicht auf dem Index verbotener Substanzen, könnten aber nicht mehr weit davon entfernt sein …

Donnerstag, 23. April 2015

Auf den Trichter gekommen

Nicht alles Blut löst Freude und entzücken aus. Böses Blut ist das, was man am lädierten Schwanz des einen Fellmonsters entdeckt hat. Ruhigen Blutes ist man dann erst wieder, wenn es doch nicht so schlimm ist wie es aussieht. Beim Tierarzt hat der sonst so großtatzige Kater Blut und Wasser geschwitzt. Der Trichter hat dann sein Blut ganz schön in Wallung gebracht. Der heißblütige Kampf dagegen wurde nun aber vollkommen erschöpft aufgegeben. Nach zweiwöchiger Tragezeit ist der ihm dann aber vielleicht in Fleisch und Blut übergegangen.

Dienstag, 21. April 2015

Literweise Herzblut

Montage sind nicht gerade optimal für einen Konzertbesuch geeignet – es muss also schon ein besonders lohnenswertes Konzert in Aussicht gestellt werden. Singer-Songwriter locken mich mittlerweile überhaupt nicht mehr – da wurden meine Ohren schon zu oft verhasenschaukelt. Nach dem Ansehen dieses Videos stand jedoch fest, dass gestern kein Weg daran vorbei führte. Manch einer könnte behaupten, dass Richard Dawson einer der unmusikalischsten Musiker ist. Das macht aber überhaupt nichts, da er das, was er macht, aus vollem Herzen macht und jeden direkt ins Herz trifft. Außer man hat kein Herz.