Freitag, 6. November 2015
Freitag, 30. Oktober 2015
Vor ein paar Tagen noch 26
Dienstag, 27. Oktober 2015
Im wilden Garten des Vada Vada
Samstag, 24. Oktober 2015
Oder gleich im Bett bleiben
Dienstag, 22. September 2015
Die lieben Kollegen, Teil 39
Sonntag, 20. September 2015
Inoffizieller Weiberabend mit Gästin
Montag, 31. August 2015
Lieber ein Schrecken ohne Ende
Cop Car
Regie: Jon Watts
Darsteller: Kevin Bacon, Kathleen Bentley, James Freedson-Jackson, Camryn Manheim, Hays Wellford, Shea Whigham
Zwei Kiddies entdecken ein verlassenes Polizeiauto mitten in der Pampa von Colorado. Der Schlüssel steckt, also kann der Spaß losgehen! Natürlich ist an der Sache nicht nur ein Haken. Klar, dass der zum Auto gehörige Sheriff seine Karre vermisst, aber die stand ja nicht ohne Grund so verlassen in der Gegend fahrbereit herum. Und mit diesem Sheriff (Kevin Bacon) ist ganz gewiss nicht zu spaßen… So viel gibt die Story eigentlich nicht her und zudem ist alles sehr geradlinig, recht vorhersehbar sowie außerdem teilweise sehr gemächlich inszeniert. Aber die beiden Kinderdarsteller und Kevin Bacon machen mit ihrer tollen Schauspielleistung daraus einen Film, den man sich gern ansieht. Als Abschlussfilm war das dann aber doch eher weniger geeignet. Trotzdem alles andere als schlecht.
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Reality
Regie: Quentin Dupieux
Darsteller: Matt Battaglia, Élodie Bouchez, Alain Chabat, Lola Delon, John Glover, Kyla Kenedy, Jonathan Lambert, Eric Wareheim
Nach dem letztjährigen Film Wrong Cops ist Quentin Dupieux auch dieses Jahr wieder dabei. Vom Vorgänger war ich ja teilweise enttäuscht. Anfangs machte sich beim neuen Werk auch etwas Enttäuschung breit. Ja, es gab abstruse Situationen und skurrile Charaktere, aber die Begeisterung hielt sich in Grenzen. Die Musik war diesmal nicht so präsent und auch keine Eigenproduktion, sondern von Philip Glass (Music With Changing Parts) und war recht angenehm im Hintergrund. Und immerhin war das alles nicht so mit Slapsticks überladen. Aber dann, ehe man sich versah, ging es richtig los. Auf unnachvollziehbarste Weise werden Realität, Traum, Film im Film und Traum im Film im Film durcheinander gewirbelt, so dass man wirklich nicht mehr wusste, wo und was das überhaupt war. Sämtliche Gehirnwindungen verhedderten sich zu einem unentwirrbaren Knäuel. Sollte man da noch etwas zur Handlung schreiben (können)? Vielleicht nur noch ein paar Elemente: das Verlangen nach einem Oscar für den besten Schmerzensschrei, eine Videokassette in Wildschweingedärmen, ein Fernsehmoderator im Biberkostüm mit Juckreiz und … egal. So schön verwirrt wurde ich jedenfalls schon lange nicht mehr. Und das werde ich bestimmt noch mal wiederholen.
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Sonntag, 30. August 2015
Therapie für einen Vampir
Regie: David Ruehm
Darsteller: David Bennent, Jeanette Hain, Cornelia Ivancan, Tobias Moretti, Dominic Oley
Graf Geza von Köznöm ist ein Vampir und hat einige Probleme. Sein Dasein langweilt ihn, er hat alles schon erlebt und gesehen, seiner Frau ist er gleichfalls überdrüssig – mit anderen Worten, ihm ist der Biss abhanden gekommen. Da wir uns im Wien der 30er Jahre befinden ist es naheliegend, die Praxis von Sigmund Freud aufzusuchen. Auf der Therapeutencouch kommen auch seine Eheprobleme zur Sprache. Insbesondere nervt ihn, dass seine Frau andauernd Komplimente einfordert, da sie sich selbst ja nicht sehen und beurteilen kann. Zudem trauert er immer noch seiner vorherigen Liebe Nadila nach. Die Probleme scheinen sich zu lösen, als ein Maler gefunden wird, der seine Frau portraitieren will und dessen Freundin eine Reinkarnation von Nadila zu sein scheint. Aber damit fangen die Probleme erst an. Mit viel Witz und liebevoller Ausstattung wurde diese österreichische Vampirkomödie inszeniert. Allerdings hätte ich mir viel mehr Wiener Schmäh gewünscht, dann hätte es mir weitaus mehr konveniert.
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Possessed
Regie: Samuel Ortí Martí
Damian ist der Sohn einer weltberühmten Flamencotänzerin und eines ebenso erfolgreichen Toreros. Nach dem Unfalltod seines Vaters wird bald klar, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Irgendwann ist es nicht mehr übersehbar, was es ist: er ist besessen. Was mag da nur helfen? Ein Kinderpsychologe oder doch besser ein chinesischer Heilkundiger? Natürlich ein Exorzismus durch einen Priester. Aber nicht irgendeiner, es muss Padre Lenin sein. Über den Namen muss man sich nicht wundern, wenn man weiß, dass seine Eltern Kommunisten waren. Es gibt nur ein Problem. Padre Lenin ist vom Glauben abgefallen und gibt sich lieber Wein aus Pappkartons unter einer Brücke hin. In diese Exorzismusstory fließen ganz viel Motive bekannter Horrorfilme ein, die man gar nicht alle zählen kann, wie beispielsweise Poltergeist, Psycho, Critters, Hellreiser usw. usf. Diese sind aber nicht irgendwie verarbeitet, sondern genauer gesagt verknetet, denn hierbei handelt es sich sozusagen um Wallace & Gromit goes horror. Sehr detailliert wurde hier eine gar lustige Horrorwelt aus Knete geschaffen, in der es auch nicht an Gore- und Splatterszenen mangelt. Und das ist sehr nett anzusehen.
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Parasyte: Part 1
Regie: Takashi Yamazaki
Darsteller: Tadanobu Asano, Eri Fukatsu, Ai Hashimoto, Masahiro Higashide, Shôta Sometani
Teil 1 einer verfilmten Trilogie des Mangas Kiseijuu. Außerirdische Parasiten nisten sich in die Gehirne von Menschen ein und übernehmen dadurch die Macht über ihren Wirt. Fortan gibt es nur noch einen Zweck: Essen. Und zwar Menschenfleisch. Nur ein Parasit hat bei seiner Wirtsfindung Pech gehabt. Die bevorzugte Methode zum Eindringen ist das menschliche Ohr – Shin’ichi trug allerdings Kopfhörer, so dass der Arm ausreichen musste. Das reicht allerdings nicht aus, um ein monströs-gefräßiger Parasit zu werden, sehr wohl aber, um ein Eigenleben in und mit Shin’ichis Arm zu führen. Hierbei handelt es sich um typisch japanisch sehr schrägen Humor nebst ebenso absurd umgesetzten Splatterszenen. Auch wenn da und dort Umweltzerstörung und Zivilisationskritik eingestreut wird, handelt es sich um einen reinen Unterhaltungsfilm (im zweiten Teil soll es wohl ernsthafter zugehen) und wer Sinn für bizarre Durchgeknalltheit hat, dürfte seine Freude daran haben.
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Turbo Kid
Regie: François Simard, Anouk Whissell, Yoann-Karl Whissell
Darsteller: Munro Chambers, Michael Ironside, Laurence Leboeuf
Der Film handelt in der Zukunft, nämlich im Jahr 1997. In den 80ern ging die Welt unter bzw. ist sie dort mit dem wenigen Dingen, die die Apokalypse überstanden haben, stehengeblieben. Kid lebt auf sich gestellt in dieser trostlosen Welt und freut sich jedoch, wenn er in den Trümmern etwas findet, das er gebrauchen kann: Werkzeug, Walkman, Superhelden-Comics und Plastic-Flamingos füllen seinen Rucksack. In seinem trostlosen und gefährlichen (der brutale Zeus und seine Gang terrorisiert die Gegend) Leben taucht plötzlich Apple auf, ein ziemlich nerviges Robotermädchen. Aber ist ja sonst keiner da, also wird die aufgedrängte Freundschaft angenommen. Nun kommt der Film richtig in Fahrt – entsprechend der BMX-Räder, die hier das einzige Fortbewegungsmittel sind. Trash as Trash can. Ständig begleitet von passender Synthesizermusik wird hier eine Hommage an die 80er Scifi- und Actionfilme geboten, die einem noch einmal vor Augen führt, wie trashig und oberflächlich diese Zeit teilweise war. Garniert wird das Ganze auch noch mit ebenso trashigen Splatterszenen. Tja, das macht zugegebenermaßen Spaß. Sogar sehr viel Spaß.
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Shrew's Nest
Regie: Juanfer Andrés, Esteban Roel
Darsteller: Carolina Bang, Macarena Gómez, Nadia de Santiago, Hugo Silva, Luis Tosar
Sehr zurückgezogen, die Wohnung nie verlassend, lebt Montse (Macarena Gómez) mit ihrer jüngeren Schwester, die sie größtenteils allein großgezogen hat, zusammen. Mit großer Strenge wacht sie darüber, dass diese sich von allen männlichen Wesen fernhält. Als jedoch notgedrungen ein verletzter Nachbar aufgenommen wird, verliert Montse zusehends die Kontrolle. Und zwar nicht nur über ihre Schwester... In einem wunderbar ausgestatteten Setting wird hier sehr viel geboten: ein düsteres Familiendrama und eine blutige Horrorgroteske in einer äußerst gelungenen Mischung, angereichert mit viel tiefschwarzem Humor und vor allem einer grandiosen Hauptdarstellerin, die mit ihrem gezielt eingesetzten Overacting den Zuschauer in atemlose Faszination versetzt. Ganz, ganz großartig!
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Get Shorty
Scherzo Diabolico
Regie: Adrián García Bogliano
Darsteller: Francisco Barreiro, Jorge Molina, Milena Pezzi, Vita Vargas, Daniela Soto Vell
Bei der Arbeit unliebsame Jobs und unbezahlte Überstunden en masse, zu Hause eine ewig nörgelnde Frau und kein Sex – die Unzufriedenheit von Aram ist deutlich spürbar. Ebenso deutlich ist, dass er etwas plant. Und dass das nichts gutes ist… Größtenteils ruhig inszeniert, vielfach begleitet von Klaviermusik, entspinnt sich hier ein bösartiger Thriller. Die Spannung wird vor allem dadurch erzeugt, dass man vielleicht etwas ahnt, aber die gesamten Handlungshintergründe nicht überblicken kann. Zum letzten Drittel hin gibt es dann eine 180-Grad-Wende, die dem Film leider gar nicht gut tut. Und hiermit meine ich nicht die Handlung an sich, sondern die Art und Weise. Sehr schade.
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Samstag, 29. August 2015
Rabid Dogs
Regie: Éric Hannezo
Darsteller: François Arnaud, Franck Gastambide, Guillaume Gouix, Virginie Ledoyen, Laurent Lucas, Lambert Wilson
Vier Gangster überfallen eine Bank – die Beute haben sie zwar, aber ab dann geht einiges schief. Ein paar Menschen werden getötet, auf der Flucht schnappen sie sich eine Geisel samt Auto, es werden noch mehr Menschen getötet (auch der Gangsterboss stirbt) und bei der nächsten Geisel handelt es sich um einen Vater, bei dem sich unerwarteterweise auch noch die kranke Tochter im Auto befindet. Fortan dreht es sich um die übrigen drei Gangster und die zwei Geiseln (das Kind tritt quasi nicht in Erscheinung) und das Action-Tempo wird gedrosselt. Gelegenheit wäre nun gewesen, den Charakteren mehr Raum zu geben, aber die Darstellung ist leider nur sehr oberflächlich geraten, ebenso wie der ganze Film, der allenfalls mit seinem Sound und stylischem Look punkten kann, der für meinen Geschmack allerdings zu hochglanzpoliert ist. Bei diesem Film handelt es sich um ein Remake von „Cani arrabiati”, eines der letzten Werke des italienischen Regisseurs Mario Bava. Das Original soll optisch viel rauer sein, die früheren Werke des Regisseurs begründeten allerdings das visuell reizvolle Genre des Giallo mit stilvoller Kameraführung, Ausstattung und Musik. Hannezos Adaption lässt von der Inszenierung doch sehr zu wünschen übrig (der Twist am Ende soll da wohl noch was rausreißen). Für mich unverständlich, warum dieser Film zum „Centerpiece” auserkoren wurde (The Connection wäre ein um vielfaches geeigneter Film gewesen). „Rabid Dogs” kann man sich zwar ansehen, muss man aber nicht.
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The Midnight After
Regie: Fruit Chan
Darsteller: Tien-You Chui, Kara Hui, Janice Man, You-nam Wong, Simon Yam
Ein Kleinbus startet abends im pulsierenden Geschäftsviertel Mongkok in Hongkong zu seiner Linientour Richtung des zu den New Territories zählenden Stadtteils Tai Po. Die Strecke führt durch den Lion Rock Tunnel, wo sich seltsames ereignet. Plötzlich wird es still und es sind alle Menschen bis auf die 17 Insassen des Busses verschwunden. Auch mit dem Handy ist niemand erreichbar und Internetseiten werden ab diesem mysteriösen Zeitpunkt nicht mehr aktualisiert. Sind alle anderen tot oder sind es die Fahrgäste selbst? Die menschenleeren Straßen der Trabantenstadt Tai Po wirken sehr unheimlich und es werden auch noch erschreckendere Sachen passieren. Die Fahrgäste samt Busfahrer könnten unterschiedlicher nicht sein – mit typisch eher fürs japanische Kino völlig überzeichneten Charakteren. Entsprechend könnte man diesen Film zwischen Horror, Mystery und Comedy verorten, gleichwohl werden Fragen der Moral und Zivilisation verhandelt und es lassen sich allgemeine Gesellschaftskritik als auch politische Kritik im Speziellen hineindeuten. Japan, das hierbei auch eine Rolle spielt, könnte nicht nur für Thematiken rund um Fukushima stehen, sondern auch für die Vergangenheit (Tai Po war im Zweiten Weltkrieg Hauptquartier des japanischen Oberkommandanten). Dann ist da ja auch noch die 4. Dimension und David Bowies Major Tom. Mit anderen Worten, hierbei handelt es sich um eine kunterbunte Mischung, die man nicht nur eindimensional deuten sollte und kann. Bestens geeignet für Liebhaber durchgeknallter Asia-Filme, zu denen bestens diese Zeilen passen: „Here am I sitting in a tin can, far above the world.”
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Freitag, 28. August 2015
The World of Kanako
Regie: Tetsuya Nakashima
Darsteller: Ai Hashimoto, Nana Komatsu, Jun Kunimura, Asuka Kurosawa, Miki Nakatani, Fumi Nikaidô, Joe Odagiri, Satoshi Tsumabuki, Kôji Yakusho
Ex-Polizist Akikazu Fujishima macht sich auf die Suche nach seiner verschwundenen Tochter Kanako, zu der er schon lange keinen Kontakt hatte. In wildem Schnittwechsel springt die Handlung zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her (gefühlt manchmal sekündlich), dennoch empfand ich dies nicht als störend oder irritierend. Unsympathischer als Akikazu kann man wohl kaum eine Hauptfigur zeichnen, allgemein findet sich in diesem gnadenlosen Film niemand, der wirkliche Sympathien hervorruft. Auch nicht für Kanako, wie man bald schon ahnt. Abgründe tun sich rasch folgend nacheinander auf, deren Bodenlosigkeit nur schwer erfassbar ist. Die Gewalt, die in fast jeder Szene hervorbricht, schockiert nicht nur durch ihre äußerste Brutalität, sondern vor allem durch ihre zynische Amoralität. Eigentlich ist so etwas über zwei Stunden wohl kaum zu ertragen (für Zartbesaitete reichen sicher fünf Minuten), aber dem Sog der sehr geschickten Inszenierung kann man sich nur schwerlich entziehen. War schon der Vorgängerfilm des Regisseures Geständnisse (Confessions) ein Blick ins schwarze Herz des Bösen, dann ist dies nicht nur ein Blick, sondern ein paralysiertes Verweilen im Bösen. Noch viel, viel böser und noch viel, viel faszinierender.
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Observance
Regie: Joseph Sims-Dennett
Darsteller: Brendan Cowell, Lindsay Farris, Benedict Hardie, John Jarratt, Stephanie King, Tom O'Sullivan
Privatdetektiv Parker erhält den Auftrag eine Frau zu beobachten. Eigentlich ein leichter Job, aber der Tod seines kleinen Sohnes hat ihn ziemlich mitgenommen. Das Geld braucht er jedoch dringend und so lässt er sich darauf ein, im heruntergekommenen Haus gegenüber der Wohnung von der Frau Quartier zu beziehen. Es ist nicht so, dass bei seiner Beobachtung nichts passieren würde – so sieht er beispielsweise, wie die Frau bedroht wird –, aber die eigentliche Bedrohung findet nicht in der gegenüberliegenden Wohnung statt… Handelt es sich zunächst nur um nächtliche Alpträume, kommt es auch bald im Wachzustand zu mysteriösen Erlebnissen. Vieles deutet auf Paranoia und zunehmende Wahnvorstellungen hin, so eindeutig ist dies allerdings nicht. Die vielfache Mehrdeutigkeit, die sich jedoch jeder eindeutigen Erklärbarkeit entzieht, ist sicher nicht nach jedermanns Geschmack. Es wird diesem Film ganz sicher nicht gerecht, wenn man ihm dies vorhält. Lieber sollte man sich ganz auf die dichte, unheimliche Atmosphäre konzentrieren und die gelungenen Detailaufnahmen genießen. Absolut empfehlenswert für Freunde des gepflegten Horrors, rätselhaftem Unerklärlichen und optischen Hochgenüssen.
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One & Two
Regie: Andrew Droz Palermo
Darsteller: Grant Bowler, Timothée Chalamet, Elizabeth Reaser, Kiernan Shipka
Die Geschwister Zac und Eva führen ein archaisches Leben, fernab von jeder Zivilisation. Wenn man nicht Flugzeuge am Himmel sehen würde, dann könnte dies ebenso 200 Jahre zuvor stattfinden, denn nichts deutet auf der abgeschotteten Farm auf die heutige Zeit hin. Durch die Religiosität der Eltern könnte man meinen, dass diese Lebensweise daher rührt, weil sie den Amischen angehören könnten. Bald ist jedoch ersichtlich, dass es wohl vornehmlich durch die übernatürlichen Fähigkeiten der Kinder begründet ist, die sich über kurze Strecken teleportieren können. Das Phantastische steht allerdings nicht im Vordergrund, vielmehr handelt es sich um eine Coming-of-Age-Geschichte. Besonders das Mädchen testet immer mehr ihre Grenzen aus, versucht eigene Wegen zu gehen und hat somit zunehmend Probleme mit ihrem sehr strengen Vater. Besonders komplex ist dieser sehr ruhig inszenierte Film nicht, aber er bietet überzeugende Darsteller und eine sehr stimmungsvolle Atmosphäre, so dass er sehr nett anzusehen ist.
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Donnerstag, 27. August 2015
Hyena
Regie: Gerard Johnson
Darsteller: MyAnna Buring, Richard Dormer, Peter Ferdinando, Stephen Graham, Elisa Lasowski, Neil Maskell
Gleich bei der ersten Szene wird klar, dass es hier nicht um good Cops und bad Cops geht, sondern nur um bad Cops. Der Sumpf des Verbrechens hat längst den Polizisten Michael Logan nebst seinen Kollegen tief versinken lassen. Hier geht es schon knallhart zur Sache, dennoch wirkt die Inszenierung mitunter etwas zähflüssig, was auch ein Manko von Tony war – ein Film vom gleichen Regisseur. Zugegebenermaßen waren die Erwartungen bei diesem Film etwas höher, schließlich sagte Nicolas Winding Refn darüber: „I have seen the future of crime films and it screams Hyena.” Und Refn mag ich sehr für seine kompromisslosen, harten, geradlinigen Inszenierungen, die dennoch viel Raum lassen für detaillierte Charakterzeichnungen. Letzteres kommt bei Johnsons Crime-Thriller leider etwas zu kurz. Positiv hervorzuheben ist allerdings der Soundtrack von The The. Insgesamt gesehen ist dies durchaus ein sehenswerter Film, aber ganz gewiss kein Must-see.
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Mittwoch, 26. August 2015
Nobody from Nowhere
Regie: Matthieu Delaporte
Darsteller: Eric Caravaca, Marie-Josée Croze, Siobahn Finneran, Mathieu Kassovitz, Diego le Martret, Olivier Rabourdin
Sébastien Nicolas ist Immobilienmakler und hat nicht nur ein höchst tristes und einsames Leben, sondern gefühlt gar keines. Um sich lebendig zu fühlen, schlüpft er in die Existenzen seiner Kunden. Mit großem Aufwand geschminkt und gekleidet wie diese, so redend und sich so verhaltend, deren Wohnungen in Abwesenheit nutzend, empfindet er sich selbst nur im Leben anderer. Als er einen misanthropischen ehemaligen Stargeiger imitiert, gerät er zusehends in Schwierigkeiten. Größtenteils als Drama angelegt entwickelt sich so zudem auch noch viel Spannung. Vielfach lässt sich hierbei an „Der talentierte Mr. Ripley” denken. Psychologisch ausgefeilt, gepaart mit der äußerst exzellenten Darstellung des Hauptprotagonisten, ist dies ein Film, dem man gebannt bis zum Ende folgt. Sehr bemerkenswert und sollte man sich nicht entgehen lassen.
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H.
Regie: Rania Attieh, Daniel García
Darsteller: Robin Bartlett, Rebecca Dayan, Julian Gamble, Will Janowitz, Roger Robinson
Seltsames geschieht in diesem Film, sehr viel seltsames. Die Naturgesetzte werden vielfach außer Kraft gesetzt. Es fällt schwer, all die bildhaften Metaphern zu deuten. Es fängt schon damit an, dass der Titel für alles Mögliche stehen kann. Auf Homers Ilias wird sich sehr oft bezogen – so heißen auch die beiden Hauptdarstellerinnen Helen. Abwechselnd erhält man Einblicke in die Leben der beiden und der zunehmenden Häufung von unerklärlichen Ereignissen. Am Anfang ist es nur die Verschrobenheit der älteren Helen, die sich fürsorglich um ihre Reborn-Babypuppe kümmert. Das mag man auch schon etwas seltsam finden, kann man aber noch so etwas wie Realität zuordnen. Danach sollte man sich den surrealen Geschehnissen anvertrauen, ohne krampfhaft nach Deutungen zu suchen. Dass es sich hierbei um reines Arthaus-Kino handelt, war eigentlich schon vorab klar (leider wohl auch diesbezüglich der einzige Film bei dem diesjährigem Fantasy Filmfest) – spätestens beim Ansehen dürfte dies jedoch überdeutlich sein. Die guten schauspielerischen Leistungen dürften für viele daher nicht ausreichend sein, um sich von diesem Film faszinieren zu lassen. Wer sich für mehr Anspruch begeistern kann, dürfte dem Reiz dieses Films nicht entgehen und ihn zu schätzen wissen.
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