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Sonntag, 8. April 2018

Im Reiche des Stumpfsinns

Eigentlich wundere ich mich kaum mehr über etwas – oder genauer gesagt, was menschliche Verhaltens- bzw. Denkweisen betrifft. Meist sehe ich das in Relation zu den Gegebenheiten und erübrige nicht einmal ein Schulterzucken. Who cares? Menschen sind halt verschieden. Manchmal bin ich dann aber doch erstaunt wie wenig Realitätssinn manche Menschen haben, wie wenig sie zu Reflexionen (gegenüber sich selbst als auch anderen) fähig sind – nämlich gar nicht und kognitive Fähigkeiten quasi nicht vorhanden sind. Und dabei durchaus mehr oder weniger anspruchsvollen Tätigkeiten nachgehen, also schon ein gewisses Bildungsniveau vorhanden ist. Es bedarf doch keiner hellseherischen Kenntnisse, um einfach grundlegende Sachverhalte zu erkennen, oder? Ja, gut – auch dass es das gibt ist mir dann trotzdem bekannt. Aber mitunter wundere ich mich dennoch darüber und das, obwohl ich dies größtenteils genauso vorab geahnt habe. Irgendwie kann ich es einfach nicht lassen, an das Gute im Menschen zu glauben und sei es nur in Nanoeinheiten vorhanden.

Donnerstag, 5. April 2018

Die lieben Kollegen, Teil 60

Tja, nach diesem Feedback bekam ich heute nun ein ganz anderes von meiner Chefin. Nach jenem Seminar hatte ich nämlich angemerkt, dass ich mir über meinen eigenen Azubi hinaus vorstellen könnte auch für andere Azubis als Coach zu fungieren. Sie hat das trotz ihrer Fehleinschätzung Bedenken so an die Personalabteilung weitergeleitet. Diese hat durch die Blume gesprochen etwas angepisst reagiert und die Kompetenzen diesbezüglich für sich beansprucht. Inzwischen hat meine Chefin eine etwas andere Sicht (wir haben auch noch mal darüber gesprochen) und zwar, dass die Personalabteilung ja nicht so der richtige Ansprechpartner in Bezug auf Coaching wäre, da sich einerseits keiner dafür zuständig fühlen würde und anderseits sich keiner der Azubis trauen würde dort wegen alltäglichen Angelegenheiten (oder all das, was nicht wirklich schwerwiegend ist) nachzufragen – es gibt ja auch viele eher „kleine” Probleme oder einfach nur, dass man jemanden braucht, mit dem man reden kann. Die meisten bisherigen Durchgangsazubis tauchen jedenfalls regelmäßig bei mir auf, obwohl meine Abteilung nichts mit ihrer Ausbildung zu tun hat. Nun gut, ist mir auch egal, ob so etwas sozusagen offiziell ist und ich freue mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich die temporären Azubis unterstützen und motivieren kann. Der Jetzige hat sich jedenfalls richtig engagiert und mir fiel der Bienchenstempel aus DDR-Zeiten ein. Meine Chefin hat ad hoc einen Stempel besorgt, nur leider keinen echten Bienchenstempel. Das wird noch nachgeholt – der Durchgangsazubi wollte gleich einen bestellen. *g* Mein eigener Azubi ahnt noch gar nichts von dieser Neuerung, da er gerade einen längeren Schulblock hat – andere wollten jetzt sofort wieder in meine Abteilung, obwohl das gar nicht mehr vorgesehen ist. So viel zu ”areas for improvement”.

Montag, 2. April 2018

Die Stadt, in der der die Orangenbäume blühen



Der erste Tag war noch recht kühl mit 17 °C und beinhaltete auch etwas Regen – mit anderen Worten Hamburger Sommerwetter. Die Orangenbäume blühten nur vereinzelt, aber schon am nächsten Tag wurde es wärmer und der Duft hüllte einen fortan überall ein. Die Temperaturen steigerten sich sogar bis 32 °C – nur im Mittelmeer gab es da noch Kühle (ja – ich war drin).

Ich hatte wieder ein Quartier mitten in der Altstadt gewählt, direkt neben der Kathedrale und dem dazugehörigen Glockenturm. Micalet, die große Stundenglocke, lässt ihren dunklen, vollen Ton des nächtens glücklicherweise nicht erklingen. Auch ansonsten war es für südliche Gefilde relativ ruhig. Von València sagt man ja, dass es die kleine Schwester von Barcelona wäre – mitunter hat man das Gefühl, dass es eine sehr kleine Schwester sein muss.

Das Altstadtgebiet mit den meisten Sehenswürdigkeiten hat eine sehr überschaubare Größe und wird von einem wunderbar angelegten Grüngürtel umschlossen, der ein trockengelegtes Flussbett ist. In diesem befindet sich auch die futuristisch anmutende Stadt der Künste und der Wissenschaften. Jenseits davon ist nur noch das ehemalige Fischerdorf El Cabanyal mit dem anschließenden Strand interessant.

Dort fanden am Abend des Gründonnerstag Prozessionen statt, was für unsereins ziemlich befremdlich wirkt – insbesondere die Capuchones mit ihren spitzen Kapuzen, die an den Ku-Klux-Klan erinnern. Auf jeden Fall ein ziemlich beeindruckendes Erlebnis.

Vor unserer Anreise fanden in València die Fallas statt. Ein Frühlingsfest, bei dem sehr aufwendig gestaltete Puppen verbrannt werden. Das wäre sicher auch sehr eindrucksvoll gewesen, andererseits befindet sich València dann im Ausnahmezustand. Glücklicherweise gibt es ein Museum, in dem die Puppen, die jährlich begnadigt wurden, ausgestellt werden – beim Ansehen kann man überhaupt nicht verstehen, dass diese ursprünglich den Feuertod finden sollten.

Neben vielen sehenswerten Gebäuden, bei denen sich ein Blick auf die Details lohnt, gibt es auch einiges an Street Art zu bewundern. Fast überall sieht man die schwarze Ninja-Figur von David de Limón, aber auch viele Bilder, die ganze Häuserwände einnehmen oder bestickte Fassaden.

Bei dem guten Wetter fielen die inhäusigen Besichtigungen etwas knapper aus. In der Kathedrale gibt es u. a. den Heiligen Gral zu sehen, Gemälde von Goya oder den Arm von St. Vincent (was auch schon der morbide Höhepunkt in València war). Außen sieht man an einem Nebeneingang Kerben, die der Scharfrichter beim Beilschärfen hinterlassen hat. Vom Glockenturm El Miguelete hat man eine gute Übersicht über die Stadt. Neben dem Fallas-Museum war ich auch noch im Museum für moderne Kunst (IVAM), das über eine beeindruckende Bibliothek verfügt, in der man stundenlang stöbern könnte. Beim Schlendern durch die Altstadtviertel gibt es zudem viele interessante kleine Läden und auch Galerien zu entdecken.

Eine Fahrradtour wurde auch noch unternommen und zwar ein Ausflug zum Naturpark „La Albufera”, in dem Spaniens größter Süßwassersee liegt, den man per Bootstour sehr schön erkunden kann. In der Umgebung befinden sich viele Reisfelder, die um diese Jahreszeit allerdings nur kahle, trockene Gebiete sind. Aber ebenfalls Zitronenbäume, die einen dazu einladen, ihre Früchte zu ernten. Dort befindet sich auch der kleine Ort El Palmar, dem Geburtsort der Paella. Schön anzusehen ist er jedoch weniger, dafür bietet er aber um so mehr Gaumenfreuden.

In València selbst war ich diesbezüglich etwas enttäuscht. Restaurants, die mehr als die Handvoll Standardgerichte an Paella anbieten, sind doch etwas seltener. Seltsamerweise war gefühlt jedes dritte Restaurant ein Italiener oder so etwas in der Art. Um so kulinarisch erfüllender war der Zentralmarkt. Die Preise sind zwar alles andere als günstig, aber dafür gibt es neben absolut frischen Sachen vor allem viele Spezialitäten. Mein Reisegepäck wurde am letzten Tag dadurch bedeutend größer. Und so konnte sich das daheim gebliebene kleine Monster beispielsweise an Seeigeln, Entenmuscheln (wenn man die sieht, fragt man sich schon, ob man die überhaupt essen kann) oder wilden Spargel erfreuen. Beim nächsten Besuch des hiesigen spanischen Großmarkts werde ich sicher mit erweiterten Blick das Sortiment wahrnehmen.

Ich habe jedoch zusätzlich nicht nur Essen im Gepäck gehabt, sondern auch einen Flohmarktfund. Dabei handelt es sich nicht um die in der Bildstrecke abgebildete Stierarena, sondern um etwas Schädeliges – dazu dann später mehr.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass sich ein Besuch Valèncias sehr lohnt, auch wenn ich mich nicht rettungslos in diese Stadt verliebt habe. Es geht dort weitaus ruhiger zu als in Barcelona, was durchaus entspannend ist. Zu sehen und zu entdecken gibt es in jedem Bereich ganz sicher mehr als genug. Bei einer besseren Auswahl meiner Reisebegleitung hätte sich das wohl noch steigern lassen. Aber auch so war es einfach schön. Allein auch schon deswegen, dass man draußen statt Schnee schon quasi laue Sommerabende hatte, die man endlos hätte verbringen können. Und dann immer dieser Duft von Orangenblüten…

Und hier gibt es noch mehr Bilder zu sehen.

Zurück im kalten Norden

Eben noch Sommer und jetzt wieder so etwas wie Winter. Und dann doch wieder Wärme. Alles nicht so einfach.

Mittwoch, 21. März 2018

Bang! Bang! Bang!



… und schon waren die Gesandten St. Michaels wieder von der Bühne verschwunden. Zumindest kamen mir die sieben verkündeten Botschaften nur wie ein kurzer Augenblick vor und mit Sicherheit kann ich sagen, dass der Auftritt von St. Michael Front viel zu kurz war. Nicht das Böse bezwang die Retter des Geistes – die kurze Zeit war schlicht dem Umstand geschuldet, dass die Erleuchtung nur als Support stattfand. Aber die dunklen Wolken lichten sich, weitere Strahlen suchen ihren Weg durch die Finsternis. Michael liebt euch.

Freitag, 16. März 2018

Was mich heiß macht

Draußen ist es schon wieder mehr als ungemütlich kalt. Ich greife mit den Worten, dass ich mich aufwärmen müsste zu meinem Handy. Ob ich eine Heizungs-App haben würde, wurde ich gefragt. Die habe ich zwar nicht, aber es reicht mir schon, nach den Temperaturen von meinem baldigen Reiseziel zu schauen. Übernächste Woche sind da teilweise 26 °C angesagt! Nun gut, so richtig heiß wird mir dadurch derzeit zwar nicht (dazu gibt es ja auch noch andere Möglichkeiten), aber ich bin immer noch ganz heiß auf Tipps, was Valencia betrifft.

Mittwoch, 14. März 2018

Die lieben Kollegen, Teil 59

Mit der Selbsteinschätzung ist das ja immer so eine Sache… Also mit anderen Worten nicht unbedingt einfach. Ein Feedback von meiner Chefin hat mich hierbei zwar zunächst etwas irritiert, aber ich glaube, dass ich da doch eher meiner eigenen Wahrnehmung vertraue. Sie meinte nämlich, dass die Azubis bei uns Angst vor mir hätten („die böse schwarze Frau”). Habe ich natürlich gleich meinen eigenen Azubi hierzu befragt. „Etwas schon” meinte er und grinst mich in voller Bandbreite an und ich kam eher zu der Schlussfolgerung, dass ich den Kiddies gegenüber viel zu nett bin. Selbst bei Kandidaten, die eine unterirdische Performance bei ihren Aufenthalt in meinem Einflussbereich hingelegt haben, werde ich ebenso wie von allen anderen immer mit einem strahlenden Lächeln begrüßt, das alles andere als aufgesetzt wirkt. Bei nachfolgenden Aufeinandertreffen geht das dann mitunter so weit, dass ich erst einmal klarstellen muss, dass das über ein charmantes Auftreten hinaus geht. (Nur mal so als Klarstellung – auch die weiblichen Azubis sind sichtlich erfreut, wenn wir uns begegnen. Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht.) Nun ja, jedenfalls kann ich diese Sichtweise nicht nachvollziehen. Vielleicht schon eher direkt bei Kollegen oder in der mittleren Führungsebene – bei dem, was darüber hinaus geht, ist es mehr Anerkennung als Angst. Ich glaube also eher nicht, dass ich der personifizierte Alptraum der Azubis bin. Allein deswegen schon, weil ich in dieser Altersgruppe durch das kleine Monster tagtäglich geschult werde und z. B. abgehärtet bin, was postpubertäre Witze (am besten selbst ausgedacht) betrifft. Etwas mehr Punk braucht diese Generation definitiv, aber das hat ja auch nichts direkt Angst zu tun.

Samstag, 10. März 2018

Alte Liebe rostet nicht?

Nun kann ich ja derzeit nicht darüber klagen, dass die Gegenwart bar jeder Leidenschaft wäre. Genau genommen ganz im Gegenteil. Dennoch erinnert man sich hie und da an Vergangenes, ist jedoch um so enttäuschter, wenn man dann den Fokus diesbezüglich auf das Jetzt richtet. Kaum beschreibbar, wie sehr ich dieses Album mochte und ja, immer noch mehr als sehr mag. Lange Zeit (fast 10 Jahre) sah es so aus, als wenn es da nie wieder etwas Neues geben würde. Nun dann plötzlich doch. Aber was für eine Enttäuschung… Was einen zuvor zutiefst berührte ist nun meist einfach nur belanglos. Das, was einen dann doch anspricht, ist nun umgeben von so viel Abschreckenden, dass man besser doch dabei bleibt, das was es an Gutem gab, im Alten zu belassen, dieses in der Vergangenheit zu schätzen und nicht zu denken, dass das aktuell eine Bedeutung hätte. Eigentlich keine neue Erkenntnis – auch weit über Musik hinaus.

Mond am Abend …



Nach unbedachter Weganbahnung und fast Herzinfarkt auslösender Aktionen im unmittelbaren Umfeld stand einem wunderbaren Abend nichts mehr im Weg. Außer ein paar Menschen vielleicht … wie das eben so bei einem ausverkauften Konzert ist. Bei The Soft Moon handelt es sich schon wieder um so eine Band, bei der ich mich frage, warum ich diese bisher übersehen habe und sie mir nicht schon eher multiple Ohrenorgasmen bereitet hat. Live wurde das Ein-Mann-Projekt von einem Schlagzeuger und einem Bassisten unterstützt, was jedoch bei der Energie, die Luis Vasquez erzeugt, fast überflüssig ist. Eine mitreißende Mischung aus Post-Punk, Dark Wave, Industrial u. a., die einen musikalisch in die tiefsten 80er beamt und zwar dorthin, wo die Dunkelheit zu Hause war. Das Wort „geil” fiel diesen Abend sehr oft – ein 80er Terminus, der das schon sehr gut trifft, dann aber doch weit untertrieben ist.

Dienstag, 6. März 2018

Der Morgen ist klüger als der Abend

Ist ja eigentlich anders gemeint, also betrifft den Morgen nach dem Abend. Aber manchmal ist das auch anders herum gültig. Oder gleichfalls russischen Ursprungs, wenn auch nur als Legende: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben”. Mit anderen Worten bin ich gerade mehr oder weniger (Betonung auf mehr) euphemistisch ausgedrückt nicht so erfreut darüber, dass ich mir bis zum Abend Zeit gelassen habe, um meinen gedachten Wünschen Taten folgen zu lassen. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Manch einer will Berge versetzen, ich will mich in einen soften Mond hineinversetzen. Also mal sehen, wie weit ich mit meinem Willen komme. Wünsche für diese Erfüllung sind bestimmt nicht unangebracht.

Montag, 5. März 2018

Abgesessenes Wochenende

Nach insgesamt 16-stündigem Sitzen im Zug, dann auch noch 5 Stunden im Theater sitzen – da muss man Sitzfleisch besitzen. Hat aber gesessen und sich allseits gelohnt. Anstrengend war das aber dennoch, weswegen heute keine sitzende Position angestrebt wurde – mit anderen Worten habe ich an diesem Tag meinen Bürostuhl sitzen lassen. Nachsitzen muss ich das nicht, da sozusagen vorgesessen.

Donnerstag, 1. März 2018

Black Phillip



Wouldst thou like to live deliciously?

(Hommage)

Dienstag, 27. Februar 2018

Die Stadt im Zeichen der Fledermaus

Wie hier schon angedeutet, steht demnächst mal wieder eine Ortsveränderung bevor und zwar nach Valencia. Gern nehme ich für diese Reise wieder Tipps entgegen, die am liebsten über die Standardtouriziele hinausgehen. Mein Quartier liegt mitten im Barrio del Carmen, also nicht weit vom Mercat Central. Mit anderen Worten: Tipps für regionale Spezialitäten gehören gleichfalls dazu. Ebenso alles, was mehr in subkulturelle Richtung geht. Aber auch einfach persönliche Erfahrungen im Allgemeinen.

Sonntag, 25. Februar 2018

Mit den Flocken kommt die Kälte

Aber was kümmern einen die eisigen Welten da draußen, wenn drinnen für ausreichend Wärme gesorgt wird? Und nicht nur Wärme, sondern ein Brand von solcher Art, dass man selbst brennt. Ein Feuer, das kaum durch den Verstand beherrscht werden kann – und vor allem auch nicht beherrscht werden will –, sondern seinerseits die Schärfe des Verstandes für seine Zwecke unterwirft. Sicher ist das brandgefährlich und man sollte aufpassen, dass man nicht verbrennt, sagt der Verstand. Das Hier und Jetzt ist es aber doch, was richtiges Leben ausmacht – jenseits jeder Nüchternheit und Reflexion, sagt das Gefühl. Einen Erfrierungstod kann man aber so bestimmt nicht sterben.