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Mehr sehen – jenseits der Realität

Im Rahmen der add art gab es nun zum zweiten Mal wieder Nachwuchskünstler bei uns im Firmengebäude zu entdecken. Die Werke von Celia Espona Pernas als auch Marie Hoffmann sind jeweils beide stark surrealistisch beeinflusst. Während Marie Hoffmann den Blick in ihren Fotografien (zumindest scheinbar) aufs Äußerliche lenkt, so wendet sich Celia Espona mehr inneren Welten zu.



Celia Espona ließ sich in einer Serie von den Gedichten der argentinischen Dichterin Alejandra Pizarnik inspirieren – die kleinen, feinen Striche der Zeichenfeder erschaffen hier ebenso wie die wenigen, präzisen Worte der Dichterin Bilderwelten, die direkt zu einer Reise ins Unterbewusste führen. In Welten, in denen das Kindliche als auch das Bedrohliche anzutreffen sind. Die Illustrationen kombiniert mit den Gedichten existieren in sehr aparter Buchform bisher leider nur als unveröffentlichtes Muster. (Das RL-Gruselkabinett begnügt sich bis zur Veröffentlichung mit dem Druck einer Illustration). In einer anderen Serie nimmt in komplexer Weise ein zuvor nicht wahrgenommenes Alter Ego der Künstlerin mit eben dieser einen fiktiven Briefwechsel auf und schlägt künstlerisch neue Pfade ein. Werke als auch Briefe werden ausgestellt.



„Leise singende Frauen” ist ein Buch von Wilhelm Genazino, das Marie Hoffmann zu ihrer gleichnamigen Serie inspirierte, in der sie fotografisch die Absurditäten des Alltags inszeniert hat oder als solche einfach festhält – oftmals gleitet hier das Absurde ins Surreale. Bei der Serie „Modelle” fühlt man sich ins Miniaturwunderland versetzt. Man meint den Überblick von ganz oben zu haben, verliert sich aber in winzige Details, sobald man näher hinschaut. Eine noch unbenannte Serie zeigt hell von innen beleuchtete Behausungen im weitesten Sinne, die sich in Raum und Räumlichkeiten großer Dunkelheit befinden. Dies evoziert sowohl Eindrücke von etwas Unheimlichen als auch Heimeligkeit. (Und findet vielleicht einen bleibenden Platz in der Firma.)
C. Araxe - 2017.11.29, 14:54

Im letzten Satz kann nun das „vielleicht” gestrichen werden.
:·)))

(Und es ist auch schon geklärt, wo die Werke hängen werden, nämlich bei mir in der Etage.)

C. Araxe - 2017.12.01, 21:39

Ah ja, nebenbei hätte ich noch eine Frage an alle Mitlesenden: Handelt es sich bei „evozieren” wirklich um einen Begriff, der allgemein weniger bekannt ist?

die_ginny - 2017.12.06, 20:52

Ich bin eine Einzelfallstudie, aber kannte das Wort gar nicht und bin sehr dankbar dafür. Dabei hab ich Sprache & Kommunikation studiert und eigentlich ziemlich viele Wörter in mir. Das ist eins, das ich gern erfunden hätte.
C. Araxe - 2017.12.08, 18:14

Sehr schön, dass ich zu einem größeren sprachlichen Wohlbefinden beitragen konnte. Mir war vorher gar nicht so bewusst, dass „evozieren” so ungebräuchlich ist. Klar, dass das nicht jeder kennt, aber bisher gab es als Feedback immer nur „habe ich noch nie vorher gehört.” Ich schmeiße eigentlich auch nicht andauernd mit Fremdwörtern um mich, desto überraschter war ich bei den Reaktionen, da ich „evozieren” ganz selbstverständlich gebrauche. (Der Beitragstext wurde teilweise auch noch woanders in etwas abgeänderter und erweiterter Form verwendet.)
NeonWilderness - 2017.12.08, 18:36

Ich kenne das Wort; es ist aber nicht sehr gebräuchlich und ich selbst verwende es deswegen nicht, weil es nur von Leuten benutzt wird, die das Wort "hervorrufen" als zu unkompliziert betrachten und es vorziehen, von ihren Zuhörern nicht verstanden zu werden.
C. Araxe - 2017.12.08, 18:45

Im Kontext von Zusammenhang mit Kunst bzw. wenn man sich für diese interessiert dieser zugeneigt ist, ging ich davon aus, dass dies nicht zu kompliziert schwierig ist.
NeonWilderness - 2017.12.08, 19:28

Ich finde, man kann seine Neigung und Liebe zur Kunst auch anders demonstrieren als mit der prätentiösen Nutzung bedeutungsschwangerer Wörter, die kurz vor ihrer Streichung im DUDEN stehen. Außerdem klingt man dann nicht so, als hätte man einen Stock im Hintern.
C. Araxe - 2017.12.08, 21:48

Demonstrieren, prätentiös ... was meinen Sie damit? Das hört sich so hölzern an. Also was das betrifft, das am Ende gesehen nicht einmal herauskommt, sondern stecken bleibt. ;·P
NeonWilderness - 2017.12.09, 04:43

Auf der verbalen Angeberpyramide kommt "prätentiös" ungefähr 450 Stufen vor "evozieren". Und demonstriert habe ich schon vor 34 Jahren.
C. Araxe - 2017.12.09, 12:17

War damals auch im Osten in.