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Montag, 15. Oktober 2012

Jodelzertifikat

Kaum glätten sich die Arbeitswogen, ruft der Berg. Aber keine Arbeitsberge, sondern die Alpen. Meine Jodelkenntnisse sollen dort professionell verbessert werden. Etwas skeptisch bin ich ja, inwieweit da drei Tage wirklich etwas bringen. Das Seminar scheint sich auch mehr mit kaufmännischem Jodeln zu befassen und gar nicht mit kreativem Jodeln. Kollegen, die das schon mitgemacht haben, waren indes sehr begeistert. Nun ja, wir werden sehen. Holladrio ...

Freitag, 5. Oktober 2012

Da draußen lauert nicht nur graue Dauernässe

Eigentlich ist das derzeit kein Wetter, um auch nur einen Schritt vor die Tür zu gehen. Und eigentlich war ich gestern schon den ganzen Tag recht ruhebedürftig. Ein kurzes Telefonat hat dann aber die abendliche Planung voller Bequemlichkeit ganz schnell geändert und es war auch sehr gut, dass ich kurzentschlossen dem Sofa nicht neue Dellen beigebracht habe. Das Angebot war auch einfach zu verlockend: drei Bands zu einem Eintrittspreis, für den man oft nicht mal eine zu sehen bekommt und dann auch noch vollgepackt mit guter Musik. Den Anfang machte A Dead Forest Index mit wunderbar atmosphärischen Klängen, – minimal instrumentiert und mit maximal ausdrucksstarker Stimme. Es folgte ein Ausflug in die zutiefst dunklen 80er. Wem bei Soror Dolorosa nicht sofort Bands wie Sisters of Mercy oder The Cure einfallen, wird diese vermutlich nicht kennen. Innovativ war das sicher nicht, aber äußerst stilecht und mit Nebelmaschine auf Hochtouren. Der zuvor mit Lederjacke und Sonnenbrille bekleidete Sänger trug oberhalb der Gürtellinie schließlich nur noch seine Armstulpen, was ihm sehr gut stand – eine Zeitreise, die sich sehen lassen konnte.



Der Hauptact Heirs war der Anlass, meine Bequemlichkeit zu überwinden und das habe ich gewiss nicht bereut. Diese Musik war mir schon mal vor einiger Zeit ins Ohr gelegt worden. Bei dieser reinen Instrumentalmusik, die Einflüsse aus experimentellen Post-Rock, Industrial und Dark Wave vereint, fehlte mir beim Anhören der Musikkonserven doch etwas der Gesang, auch wenn ich ansonsten durchaus auch ohne auskomme. Live war das aber wieder etwas vollkommen anderes. Die Vergleiche mit den Swans bzw. der Einfluss dieser sind da schon recht deutlich. Sich immer mehr verdichtende, krachige Dunkelheit, in der man sich wie in tiefster Nacht mit den Ohren verlaufen kann und dies vor allem natürlich sehr laut. Das wirkt nun so gut nach, dass ich sehr froh bin, gleich auf die Tonträger zurückgreifen zu können.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Schädel satt



Wird es erst einmal kopflastig, so sind Schädel nicht weit. Zumindest im Gruselkabinett. Noch mehr gibt es allerdings bei der Ausstellung „Schädelkult – Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte der Menschheit” zu sehen, die schon meine Begierde geweckt hatte, als sie in Mannheim nicht ganz so in näherer Umgebung startete. So umfassend wurde sich museal sicher noch nie mit dieser Thematik beschäftigt. Angefangen mit prähistorischen Funden, an denen erfolgreich Trepanationen durchgeführt wurden (ohne auf solch praktische Werkzeuge zurückzugreifen zu können), über quer über die ganze Welt verteilte Hinwendung zu diesem besonderen menschlichen Überrest (ja, Afrika, samt Voodoo war ebenso vertreten wie südamerikanische Schrumpfköpfe), bis hin zur modernen Adaption im künstlerischen Bereich oder auch ganz profan mit einer St.Pauli-Ecke. Es wurde wirklich auf jeden erdenklichen Aspekt eingegangen, die Natur-, Geistes- und Kulturwissenschaft bieten. Und entsprechend vielfältig waren die ausgestellten Exponate. Noch mehr Stoff bietet der Ausstellungskatalog, der noch weit über das Gezeigte hinaus geht. Schon beim Durchblättern bei der Rückfahrt entdeckte ich so viel Interessantes wie z. B. „Muscus cranii humani”, so dass sich auch eine Fahrt nach Mannheim (also dann die Rückfahrt) gelohnt hätte. Demnächst geht es hier wohl also nicht um Blutspenden – das war (hm... vielleicht) einmal –, sondern um Schädelspenden. Zumal mein Ehrgeiz geweckt wurde durch die Schädelsammlung von Gabriel von Max, die eine der größten zu seiner Zeit gewesen sein soll und dann irgendwie verschollen war und von der auch ein kleiner Teil ausgestellt war. So etwas kann ich immer nicht nachvollziehen, wenn Dinge im mehr oder weniger öffentlichen Raum (wie hier in einer Uni) verschwinden. Privat sähe das anders aus. Aber da kann ich die zukünftigen Schädelspender beruhigen. Jede Spende wird hier dokumentiert werden. Und auch ganz im eigentlichen Sinne des Schädelkults wird dies eine Ehrerweisung sein, die es heutzutage in dieser Form nicht mehr gibt. Und ja, ich kann bis zu einem natürlichen Ableben warten (auch wenn es mir schwer fällt) und bin auch mit einer testamentarischen Spende vollauf zufrieden. Aber bedenken Sie bitte den Kreationsflash, den dies alles ausgelöst hat. Am liebsten also sofort.

Montag, 24. September 2012

Kopfsache

An und für sich befürworte ich eine gewisse Kopflosigkeit. Sei es nun, dass es sich um eine anarchistische Herangehensweise handelt, was Hierarchien betrifft oder wenn es darum geht, gegen die Allmacht von Gedanken anzugehen. Da wie dort gilt es, die Begrenztheit zu durchbrechen. Manchmal kann dies allerdings auch von Nachteil sein. Vor allem, wenn man dadurch nicht nur seinen Kopf verloren hat, sondern auch noch andere Dinge. Mag es sich dabei zwar nicht um Verluste handeln, die existenziell wirklich wichtig sind, so macht man sich nun doch einen Kopf. Aber den muss man sich ja nicht selbst machen. Um individuellen Ansprüchen gerecht zu werden, empfiehlt sich ein Flohmarktbesuch oder am besten gleich die Aufsuchung eines kreativ Schaffenden. Das nun im Gruselkabinett vorrätige Exemplar passt ganz gut zu mir, wie ich finde. Aufgrund der Dimensionen ist zweifelsohne eine nicht gerade geringe Dickschädeligkeit vorhanden. Und Biss hat das Teil auch. Notfalls werde ich nun bei Bedarf darauf zurückgreifen.

Sonntag, 16. September 2012

Konsequent antidigital, aber voll elektronisch

Metamono macht nicht nur einfach elektronische Musik mit analogen Mitteln, sondern hat dazu auch noch ein Manifest verfasst. Einschränkung, um die Phantasie zu befreien. Kein Mikrofon, keinerlei digitale Klangerzeugung, Tonbearbeitung oder Sampling, keine Overdubs und Remixe und auch keine mechanische Tonerzeugung. Zudem stehen alle Klänge ständig allen Musikern auf der Welt zur Verfügung. Die Liebe zum Analogen setzt sich in der Konservierung dieser Musik fort: es gibt nur Vinyl und Tapes, die zudem auch noch aus alten Tapes recycelt werden (dazu gibt es extra eine Firma, die alte Tapes maßgeschneidert mit neuen Magnetbändern bestückt). Live kommt das alles mit sehr viel Charme daher, der nicht nur von den warmen Klängen durch analoge Erzeugung herrührt, sondern auch sehr viel mit der Bühnenpräsenz dieses britischen Trios zu tun hat. Man merkt ebenfalls, dass dahinter teilweise sehr viel praktische als auch theoretische Musikerfahrung steckt, wie z. B. die langjährige Zusammenarbeit mit dem Can-Keyboarder Irmin Schmidt oder die Dozentur als Professor für Popularmusik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Der aufgebaute Turm aus zum Teil selbst gebauten analogen Gerätschaften, die jedem Liebhaber das Herz höher schlagen lässt, gerät beim Konzert sehr schnell in den Hintergrund, da durch geschickt platzierte Filmsequenzen auch visuell einiges geboten wurde. Das alles ist überhaupt nicht Retro und macht durch seine Individualität und lässige Darbietung einfach Spaß, auch wenn man vielleicht nicht so sehr elektronische Musik mag. Schade nur, dass das nur so wenig Besucher in der Hörbar zu schätzen wussten, aber das mag auch an dieser etwas hermetischen Örtlichkeit gelegen haben.

Dienstag, 11. September 2012

Versteh’ einer die Männer ...

Mir so einen Song vorspielen, aber mir dann glaubhaft versichern, sich nicht missbraucht zu fühlen.

Donnerstag, 6. September 2012

Ans Alter denken

Eigentlich hatte der Untermieter vor, demnächst auszuziehen. Aber wie das mit dem Eigentlich ist, weiß ich ja inzwischen. Ich glaube, ich werde mich mal erkundigen, was es so für Möglichkeiten für betreutes Wohnen mit Untermieter gibt.

Sonntag, 2. September 2012

Von melodramatischen Popsongs und Funden im Walde

Das Wochenende war wieder mal nur ein Fingerschnippen und schon ist es vorbei. Wie schnell das immer geht. Dabei habe ich die Zeit auch zum Faulsein Genießen ausgedehnter Mußestunden genutzt. Aber ich habe nicht nur auf der faulen Haut gelegen, etwas Kultur und Natur gab es ebenfalls.

Es wird wohl leider eines der letzten Konzerte gewesen sein, die ich von kATTWYk genießen durfte.



Die Band, die u. a. ein Faible für Liebeslieder ohne Liebe hat. Immerhin graut sich da schon was Wertiges am Horizont für die Zukunft zusammen, das sicher nicht minder gut erhört werden kann. Und es gibt seit Längerem zumindest eine Minikonserve, um den Ohren etwas Gutes zukommen zu lassen. Es ist allerdings nicht nur so, dass „die Nacht den Tag blendet”, auch wenn Großstadtnächte ihre Daseinsberechtigung haben. Ebenso ist es wunderbar durch die Wälder zu streifen. Mittlerweile weiß ich zwar, dass auch Hamburg nur ein Dorf ist, aber es ist doch immer wieder erstaunlich, wenn man zufällig gute Freunde trifft und das auch gleich bei beiden Aktionen. Und ehe man sich versieht, findet man sich quasi als Großfamilie in freier Wildbahn zusammen. Ursprünglich hatte ich ja gehofft, das Abendessen zu bereichern, aber für Pilze ist es einfach zu trocken. Das heißt aber nicht, dass nichts gesammelt wurde. Da eine kleine Wirbelsäule und dort ein Wildschweinunterkiefer machen mich jedenfalls ebenso glücklich.

Donnerstag, 30. August 2012

Die lieben Kollegen, Teil 16

Nun hat es sich ja auf der Leinwand wieder ausgeblutet und der Horror des Arbeitslebens harrt erneut meiner. Aber auch hier erwarten einen neigungsgruppenbezogene Aufgaben: „Du bist doch so ein Friedhofstourist, da kannst du das ja übernehmen und zum Grab des Firmengründers fahren, um dort Fotos zu machen – wir wollen nämlich darüber demnächst einen Artikel veröffentlichen.”

Außerdem kam heute per Post eine Ohrenmarkenzange. Die Chefin weigert sich bisher für eine praktische Anwendung zur Verfügung zu stehen, aber ich finde schon noch jemanden.

Mittwoch, 29. August 2012

Crawl

Australien, 2011
Regie: Paul China
Darsteller: Lauren Dillon, Bob Newman, Catherine Miller, George Shevtsov, Georgina Haig, Lynda Stoner, Paul Holmes

Hier geht es mal wieder um einen Auftragsmörder, der seinen Job nicht so ganz nach Plan hinter sich bringen kann. Und wie schon bei „Killer Joe” lassen die Coen-Brüder deutlich grüßen. Aber auch Hitchcock kann man durchaus als Patenonkel heranziehen und ebenfalls Polanski blinzelt da und dort hindurch. Der Titel ist Programm – die Spannung köchelt kriechend langsam auf kleiner Flamme dahin, ohne dass sie dadurch verloren gehen würde, unterstützt durch einen effektiv eingesetzten Sound und gekonnt angewendete Kameraeinstellungen. Nur die Darsteller bleiben ziemlich blass. Einzig der schmierige Barbesitzer und Auftraggeber des Mordes Slim Walding darf etwas Profil zeigen. Die Geschichte an sich ist auch sehr mager, so dass dieser Noir-Thriller insgesamt leider nicht das geworden ist, was er womöglich hätte sein können.

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Game of Werewolves

Spanien, 2011
Regie: Juan Martínez Moreno
Darsteller: Carlos Areces, Gorka Otxoa, Luis Zahera, Mabel Rivera, Manuel Manquiña, Secun De La Rosa

Tomás Marino, ein eher wenig erfolgreicher Schriftsteller (sein erster Roman mit 500 Seiten, der von zwei Typen handelt, die Jägermeister trinken, kam jedenfalls nicht so an) kehrt in sein abgelegenes Heimatdorf in Galizien zurück. Da weiß er noch nichts von dem 100 Jahre alten Fluch, den eine seiner Vorfahrinnen provoziert hat und aus dem ein Werwolf hervorging. Und auch nicht, dass es sein Blut ist, dass genau zu diesem Zeitpunkt diesen Fluch wieder aufheben kann. Dafür wissen das die Dorfbewohner um so besser … Wer bei diesem Film einen Gruselschocker erwartet, hat definitiv die falsche Wahl getroffen. Wer bei (Wer)Wölfen allerdings ans Heulen denkt, ist da schon eher auf der richtigen Fährte, denn in diesem Film wurden jede Menge Lachtränen geheult. Sicher musste hinterher erst einmal der Boden des Kinosaals trocken gewischt werden. Eine spritzige (ja, auch etwas Blut) Handlung, Dialoge voller Wortwitz und absurdeste Slapstickszenen sorgen garantiert für beste Unterhaltung.

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Dienstag, 28. August 2012

The Awakening

Großbritannien, 2011
Regie: Nick Murphy
Darsteller: Rebecca Hall, Diana Kent, Dominic West, Imelda Staunton, John Shrapnel, Lucy Cohu, Richard Durden

In Großbritannien ist es nach dem Ersten Weltkrieg eine gute Zeit für Geister. Vor allem aber auch eine gute Zeit für Scharlatane, die mit allen Tricks arbeiten, um vermeintliche Geister herauf zu beschwören. All die Tricks enttarnt Florence Cathcart mit Leichtigkeit Dank Logik und Wissenschaft. Nur das abgelegene Knabeninternat, in dem es spukt, ist kein so einfacher Fall. In bester klassischer Horror-Manier beschwört dieser Film sehr gekonnt eine dichte Atmosphäre voll wohligem Schauer. Zur Gänsehaut reichte es allerdings bei mir nicht ganz. Mag sein, dass das daran gelegen hat, dass neben mir andauernd zusammengezuckt wurde. Das Ende ist für meinen Geschmack auch etwas zu sehr konstruiert, aber die guten Darsteller und vor allem die bestens passende Ausstattung machen daraus dennoch einen sehr gut ansehbaren Gruselfilm.

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Portrait of a Zombie

Irland, 2011
Regie: Bing Bailey
Darsteller: Diane Jennings, Geraldine McAlinden, Gerry Shanahan, Patrick Murphy, Paul O’Bryan, Rory Mullen, Sara Eavan, Sonya O’ Donoghue, Steven Neeson, Todd Fletcher

Heutzutage wurde eigentlich schon auf fast alle Randgruppen aufmerksam gemacht, die diskriminiert werden. Nur Zombies haben noch keine Lobby gefunden, die sie unterstützt. Dabei haben es Zombies alles andere als leicht, gesellschaftlich akzeptiert zu werden. Nicht minder schwierig ist es für die ebenfalls ausgegrenzten und angefeindeten Angehörigen, die sich oft wortwörtlich aufopfern. Ein Reporterteam dokumentiert eine solche Familie, die sich liebevoll um ihren infizierten Sohn kümmert, der sicherheitshalber aber doch besser Zwangsjacke und Maulkorb verpasst bekommt. So weit die sehr nette Idee zu diesem Film. Nur hapert es leider ziemlich mit der Umsetzung. Die Doku besteht zu gefühlten 90 % aus Closeups von Interviewten. Und für die Zombies hätte man nicht unbedingt zu den Schminksets aus der Grabbelkiste greifen müssen. Sehr schade um dieses vermurkste Potenzial.

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Killer Joe

USA, 2011
Regie: William Friedkin
Darsteller: Matthew McConaughey, Emile Hirsch, Gina Gershon, Gralen Bryant Banks, Juno Temple, Scott Martin, Thomas Haden Church

Eiskalt geht der Auftragsmörder Joe Cooper vor, auch wenn dies nur ein Nebenjob für ihn ist, denn hauptberuflich ist er Detektive bei der Polizei. Eine durch und durch sowohl verkommene als auch verkorkste Familie engagiert ihn, um die Mutter wegen einer Lebensversicherung ermorden zu lassen, da der Sohn als Kleindealer Schulden bei den Drogenbossen hat, weil eben jene Mutter sein Koks vertickt hat. Alle unterstützen den Plan von Sohn Chris. Der ständig bargeldlose und trinkende Vater, der soundso nichts mehr mit seiner Ex-Frau zu tun hat. Die Stiefmutter, die sich für ihre Nacktheit beim Empfang des Stiefsohns damit entschuldigt, dass sie ja nicht gewusst hätte, dass er vor der Tür steht. Und auch die unschuldig wirkende kleine Tochter, die größtenteils aber einfach nur hoffnungslos naiv bis debil ist. Der Plan geht allerdings gewaltig nach hinten los. So böse wie die Rolle des Hauptdarstellers ist auch der ganze Film in seiner Brutalität und auch in dem ebenfalls nicht zu knapp vorhandenen Humor, auch wenn dieser manchmal im Halse stecken bleibt. Es ist eine Bösartigkeit von der faszinierenden Art, gerade auch weil sie so brillant gespielt wird. Und spannend ist dieser bitterböse und böse komische Thriller zudem auch durchweg. Ein böses Must-See.

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Montag, 27. August 2012

God Bless America

USA, 2011
Regie: Bobcat Goldthwait
Darsteller: Joel Murray, Mackenzie Brooke Smith, Maddie Hasson, Melinda Page Hamilton, Rich McDonald, Tara Lynne Barr

Bei den Zutaten Selbstjustiz sowie älterer Verlierertyp und jüngerer Fan zur Unterstützung in einer brutalen und schwarzhumorigen Komödie musste ich unweigerlich an „Super„ denken. Aber in dieser bitterbösen Gesellschafts- und vor allem Mediensatire wird auf Superheldenkostüme verzichtet, dafür um so mehr auf all das mit Worten und meist viel mehr mit Waffen gezielt, was es auch hierzulande zur Genüge gibt: schwachsinnige Castings- und Reality-Shows, Konsumwahn und alles andere, was die westliche Zivilisation an Dummheit ansonsten hervorgebracht hat. Sicher hätte die Kritik noch tiefer gehen können, aber dafür liegt der Focus zu sehr auf knallharter Unterhaltung. Und die hat man auf jeden Fall, vor allem auch durch die sehr gut umgesetzte Darstellung der Hauptfigur. Ich könnte mir auch sehr gut ein deutsches Remake vorstellen, bei dem sich dann Dieter Bohlen oder Heidi Kulm vorgeknöpft werden.

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Excision

USA, 2012
Regie: Richard Bates Jr.
Darsteller: AnnaLynne McCord, Ariel Winter, Jeremy Sumpter, John Waters, Malcolm McDowell, Marlee Matlin, Ray Wise, Roger Bart, Traci Lords

Wenn ein Film für die Fresh-Blood-Reihe des Fantasy Filmfestes geeignet ist, dann dieser. Denn sehr blutig geht es hierbei zu. Allerdings stilvoll künstlerisch umgesetzt, auch wenn das dadurch nicht magenfreundlicher sein mag. Bei so einer lieblosen Mutter wie sie die 18-jährige Pauline hat, sollte man sich eigentlich nicht darüber wundern, wie gestört die Hauptdarstellerin ist. Zugegebenermaßen wird nicht jedes Problemkind solche blutigen Traumphantasien haben. Parallel zu den Leiden von Pauline spitzt sich auch die Handlung zu. Nur leider wird der Schluss dieses Films der wenn auch soziopathischen, so doch vor allem sehr intelligenten Hauptrolle absolut nicht gerecht. Trotzdem war dies ein richtiger Arthouse-Horror-Leckerbissen, wobei neben der sehr guten darstellerischen Leistung natürlich vor allem die äußerst blutige und bizarre Phantasiewelt den größten Eindruck hinterlässt. Eine sehr gute Mischung zwischen einfühlsamen Psychodrama und surrealem Horror.

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Get Shorty

Diesmal gab es shorty Shorties, denn zwei Filme „Bear” und „Beliefe the Dance” konnten wegen technischer Probleme leider nicht gezeigt werden. Als Ersatz gab es den ganz netten, aber auch wieder nicht sonderlich hervorzuhebenden „Do you have your ticket?”, bei dem ein Roboter als Schwarzfahrer einige Probleme hatte. Ebenfalls in diese Kategorie einzugordnen ist „The Little Mermaid” – Meerjungfrauen führen im Zirkus kein leichtes Leben und dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn sie sich eines Tages rächen … Die SciFi-Computeranimation „Abiogenesis” (danach weiß man, wie das Leben wirklich auf die Erde kam) und „The Trapp” (schaue nie durch Löcher in Wänden, wenn darüber „Don’t look” steht) waren leider sehr langweilig. Rech heftig und richtig schön düster sowie mit toller Ausstattung war „The Black Lake”, was zum Thema Satanismus in einsamer Waldhütte auch sehr gut passte. Sehr kurz und sehr lustig war „Tune for Two!” – so wurde der durch die Sesamstraße bekannte Song „Mah Nà Mah Nà” sicher noch nie interpretiert. „Danny Boy” ist der einzige Mensch, der einen Kopf besitzt, was sein Leben aber nicht leichter macht, bis auch er seinen Kopf verliert – eine sehr schön anzusehende Animation aus Polen. Noch bezaubernder war allerdings der Stop-Motion-Film „Luminaris” – nun sieht man Glühbirnen mit ganz anderen Augen. Nicht einfach hat es ebenfalls ein Mordverdächtiger in einem Werwolfkostüm - „The Furred Man”. Die Beteuerung seiner Unschuld kommt höchst amüsant herüber – noch mehr nach einem Zwischenfall mit einer darauf toten Polizistin. Den allergrößten Spaß bereitete aber „Sugar” – man sollte nie seiner Nachbarin Zucker ausleihen. Das kann ganz böse Folgen haben, ohne dass man dafür verantwortlich ist.

Soweit vorhanden, gibt es hier die Filme bzw. vorwiegend die Trailer oder Teaser zu sehen.