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Sonntag, 18. November 2012

Je später, desto schöner



Vorab zu lesen, dass man so etwas noch nachträglich als Geschenk erhalten soll, ist etwas ganz anderes, als diese Gabe dann wirklich in den Händen zu halten. Da fehlen mir dann doch etwas die Worte und ich kann hiermit nur nochmals ein Monsterdankeschön an den edlen Spender senden.

Donnerstag, 15. November 2012

Ausweglose Situation

Der Handwerker hat etwas Orientierungsschwierigkeiten im verwinkelten Gruselkabinett und zusätzlich durch die Vielzahl der Türen: „Wie komme ich denn hier wieder heraus?” „Gar nicht.”

Der Blick: unbezahlbar.

Samstag, 10. November 2012

Voll auf dem Mondtrip

Beinahe hätte es zum Geburtstag eine Platte von Moon Duo gegeben und das ohne zu wissen, dass ich die Band erst kurz vorher bei der Ausschau nach interessanten Konzerten entdeckt habe (jaja, hätte ich auch schon früher haben können, aber zum Glück ist spät nicht automatisch zu spät). Eben jenes Konzert hat sich nun sehr gelohnt. Der psychedelische Rock oder vielmals mehr auch Pop ist bestens geeignet um weite Reisen zu unternehmen, denn die monotonen Wiederholungen erzeugen einen hypnotischen Rausch, dem man sich nur schwer entziehen kann. Ein orgelndes Keyboard, eine verzerrte Gitarre, minimale Beats vom Drumcomputer und verhallter Gesang – mehr braucht es dazu nicht. Und es moont und moont und moont. Die Bühne war dabei recht dunkel gehalten mit großflächiger Projektion von wabernden meist psychedelischen Mustern, einzig die Schatten an der Wand waren gut erkennbar. Und das waren nicht nur die beiden von Moon Duo, sondern auch die einiger Zuschauer. Irgendwann entwickelten sich wilde Schattenspiele, die durchaus ebenfalls Unterhaltungswert hatten, auch wenn die Musik ganz klar faszinierender war. Und ich finde, dass diese nicht nur bei den Bands aus den Sixties zu verorten ist – ich habe da gleich auch nicht ganz so alte Musik in den Ohren, die ihren Schwerpunkt nicht in den 60er Jahren hat, wenn es da auch manchmal leichte Referenzen gibt, so wie z. B. „Crystal" von New Order.

Die Vorband war indes auch nicht uninteressant. Und das nicht nur, weil sie sich etwas besser zum Fotografieren eignete.



Sondern weil Camera schon ausreichend gehypt wurde sich schon vorab einen Ruf erspielt haben. Dies allerdings weniger in Konzertsälen, denn bekannt sind sie durch ihre Guerilla-Konzerte, mit denen sie anscheinend schon ganz Berlin (oder zumindest alle U-Bahn-Stationen) unsicher gemacht haben. Der Krautrock von dem Trio war jedenfalls bestens als Einstiegsdroge geeignet, zumal ihre Trips dem Genre entsprechend auch länger waren.

Donnerstag, 8. November 2012

Einladung zur Gehirn-Konferenz

Wenn man ab und zu in Spam-Ordner von E-Mail-Accounts schaut, meint man eigentlich, dass man sich über nichts mehr wundern würde. Manchmal wird man dann aber doch überrascht. Eine Einladung nach Jerusalem, um sich über kognitive Modifizierbarkeit zu informieren und auszutauschen, war bisher jedenfalls nicht dabei. Interpretationen hierzu werden dankend entgegen genommen. (Letzter Besuch aus Israel war übrigens eine Google-Suche nach „Kuchenhaube”, aber ich fürchte, dass das auch nicht weiterhilft.)

Dienstag, 30. Oktober 2012

„Wirf mal ein Auge auf die Torte!”

Dieser Gebrauchsanleitung bin ich nachgekommen und nun glotzt der Kuchen für die Kollegen zurück. Mal sehen, wie viel übrig bleibt (das kleine Monster hat schon Bedarf für die Restbestände angemeldet). Die Augen habe ich einem Paket entnommen, dass ich nicht vorm 30. Oktober öffnen durfte. Aber ich wusste schon vorher, was darin war – stand ja darauf: 50 Folder „inpunkto (BKV)” Betriebliche Krankenversicherung. Zu meiner Überraschung war dann doch etwas anderes darin. Neben den Augen tummelten sich konzentriertes Ektoplasma und fotografiertes Unsichtbares. Monsterdank an dieser Stelle! Heute werde ich dann auch endlich mal die Firmenregelung, dass ich an Tagen wie diesen nur einen halben Tag arbeiten brauche, in Anspruch nehmen können – also gleich ist auch schon wieder Feiermittag!

Sonntag, 28. Oktober 2012

Es tönen die Mörderinnen

Nachdem ich mich durch Metamono wieder auf elektronische Pfade begeben habe und die Hörbar nach langer Zeit sozusagen wiederentdeckt wurde, gab es dort auch erneut was auf die Ohren und das gleich dreimal. Richtig krachig bis die Ohren bluten ging es los mit Rumpeln, einem Solomusiker, der so bezeichnende Alben wie „Unsystematischer Verwurschtwirrwarr” veröffentlicht hat. Nichts Neues, aber durchaus solider Industrial. Den Abschluss bildeten Marko Karlovčec und Begleitung, die Geige und Saxophon all die Töne entlockten, die man damit machen kann, ohne diese Instrumente richtig zu spielen. Das war etwas ermüdend. Genau genommen so ermüdend, dass ich eingeschlafen bin und damit war ich auch kein Einzelfall. Richtig interessant war allerdings der zweite Act Fake Mistress. Eine Multimediakünstlerin, deren Musik man als elektronischen Noise-Pop mit theatralischen Gesang bezeichnen könnte. Die pathetische Performance, bei der sie ihre Songs über historische Mörderinnen vorstellte, war alles andere als zum Einschlafen geeignet. Kein Wunder, dass mir das sehr gefallen hat, da auch ein Song Elisabeth Báthory gewidmet ist. Die dazugehörige CD brauchte ich mir netterweise nicht zulegen, da es sie für mich als Warm-up-Geburtstagsgeschenk gab. So habe ich jetzt immer ein paar Mörderinnen in den Ohren.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Kuschelopfer

Als der Anwalt nach Hause kommt, ruft er schon beim ersten Schritt in die Wohnung nach dem Kater. Maldoror liegt friedlich dösend neben mir auf dem Sofa. Aber nicht lange. Schon schnappt ihn sich der Anwalt mit den Worten: „Den brauche ich jetzt mal” und verschwindet in seinem Zimmer … Tja, Gerichtsverhandlungen sind kein Ponyhof. Ich werde mal darüber nachdenken, die Miete zu erhöhen, in Japan* ist das schließlich auch nicht kostenlos.

*Inzwischen ja ebenfalls in Wien.

Montag, 15. Oktober 2012

Jodelzertifikat

Kaum glätten sich die Arbeitswogen, ruft der Berg. Aber keine Arbeitsberge, sondern die Alpen. Meine Jodelkenntnisse sollen dort professionell verbessert werden. Etwas skeptisch bin ich ja, inwieweit da drei Tage wirklich etwas bringen. Das Seminar scheint sich auch mehr mit kaufmännischem Jodeln zu befassen und gar nicht mit kreativem Jodeln. Kollegen, die das schon mitgemacht haben, waren indes sehr begeistert. Nun ja, wir werden sehen. Holladrio ...

Freitag, 5. Oktober 2012

Da draußen lauert nicht nur graue Dauernässe

Eigentlich ist das derzeit kein Wetter, um auch nur einen Schritt vor die Tür zu gehen. Und eigentlich war ich gestern schon den ganzen Tag recht ruhebedürftig. Ein kurzes Telefonat hat dann aber die abendliche Planung voller Bequemlichkeit ganz schnell geändert und es war auch sehr gut, dass ich kurzentschlossen dem Sofa nicht neue Dellen beigebracht habe. Das Angebot war auch einfach zu verlockend: drei Bands zu einem Eintrittspreis, für den man oft nicht mal eine zu sehen bekommt und dann auch noch vollgepackt mit guter Musik. Den Anfang machte A Dead Forest Index mit wunderbar atmosphärischen Klängen, – minimal instrumentiert und mit maximal ausdrucksstarker Stimme. Es folgte ein Ausflug in die zutiefst dunklen 80er. Wem bei Soror Dolorosa nicht sofort Bands wie Sisters of Mercy oder The Cure einfallen, wird diese vermutlich nicht kennen. Innovativ war das sicher nicht, aber äußerst stilecht und mit Nebelmaschine auf Hochtouren. Der zuvor mit Lederjacke und Sonnenbrille bekleidete Sänger trug oberhalb der Gürtellinie schließlich nur noch seine Armstulpen, was ihm sehr gut stand – eine Zeitreise, die sich sehen lassen konnte.



Der Hauptact Heirs war der Anlass, meine Bequemlichkeit zu überwinden und das habe ich gewiss nicht bereut. Diese Musik war mir schon mal vor einiger Zeit ins Ohr gelegt worden. Bei dieser reinen Instrumentalmusik, die Einflüsse aus experimentellen Post-Rock, Industrial und Dark Wave vereint, fehlte mir beim Anhören der Musikkonserven doch etwas der Gesang, auch wenn ich ansonsten durchaus auch ohne auskomme. Live war das aber wieder etwas vollkommen anderes. Die Vergleiche mit den Swans bzw. der Einfluss dieser sind da schon recht deutlich. Sich immer mehr verdichtende, krachige Dunkelheit, in der man sich wie in tiefster Nacht mit den Ohren verlaufen kann und dies vor allem natürlich sehr laut. Das wirkt nun so gut nach, dass ich sehr froh bin, gleich auf die Tonträger zurückgreifen zu können.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Schädel satt



Wird es erst einmal kopflastig, so sind Schädel nicht weit. Zumindest im Gruselkabinett. Noch mehr gibt es allerdings bei der Ausstellung „Schädelkult – Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte der Menschheit” zu sehen, die schon meine Begierde geweckt hatte, als sie in Mannheim nicht ganz so in näherer Umgebung startete. So umfassend wurde sich museal sicher noch nie mit dieser Thematik beschäftigt. Angefangen mit prähistorischen Funden, an denen erfolgreich Trepanationen durchgeführt wurden (ohne auf solch praktische Werkzeuge zurückzugreifen zu können), über quer über die ganze Welt verteilte Hinwendung zu diesem besonderen menschlichen Überrest (ja, Afrika, samt Voodoo war ebenso vertreten wie südamerikanische Schrumpfköpfe), bis hin zur modernen Adaption im künstlerischen Bereich oder auch ganz profan mit einer St.Pauli-Ecke. Es wurde wirklich auf jeden erdenklichen Aspekt eingegangen, die Natur-, Geistes- und Kulturwissenschaft bieten. Und entsprechend vielfältig waren die ausgestellten Exponate. Noch mehr Stoff bietet der Ausstellungskatalog, der noch weit über das Gezeigte hinaus geht. Schon beim Durchblättern bei der Rückfahrt entdeckte ich so viel Interessantes wie z. B. „Muscus cranii humani”, so dass sich auch eine Fahrt nach Mannheim (also dann die Rückfahrt) gelohnt hätte. Demnächst geht es hier wohl also nicht um Blutspenden – das war (hm... vielleicht) einmal –, sondern um Schädelspenden. Zumal mein Ehrgeiz geweckt wurde durch die Schädelsammlung von Gabriel von Max, die eine der größten zu seiner Zeit gewesen sein soll und dann irgendwie verschollen war und von der auch ein kleiner Teil ausgestellt war. So etwas kann ich immer nicht nachvollziehen, wenn Dinge im mehr oder weniger öffentlichen Raum (wie hier in einer Uni) verschwinden. Privat sähe das anders aus. Aber da kann ich die zukünftigen Schädelspender beruhigen. Jede Spende wird hier dokumentiert werden. Und auch ganz im eigentlichen Sinne des Schädelkults wird dies eine Ehrerweisung sein, die es heutzutage in dieser Form nicht mehr gibt. Und ja, ich kann bis zu einem natürlichen Ableben warten (auch wenn es mir schwer fällt) und bin auch mit einer testamentarischen Spende vollauf zufrieden. Aber bedenken Sie bitte den Kreationsflash, den dies alles ausgelöst hat. Am liebsten also sofort.

Montag, 24. September 2012

Kopfsache

An und für sich befürworte ich eine gewisse Kopflosigkeit. Sei es nun, dass es sich um eine anarchistische Herangehensweise handelt, was Hierarchien betrifft oder wenn es darum geht, gegen die Allmacht von Gedanken anzugehen. Da wie dort gilt es, die Begrenztheit zu durchbrechen. Manchmal kann dies allerdings auch von Nachteil sein. Vor allem, wenn man dadurch nicht nur seinen Kopf verloren hat, sondern auch noch andere Dinge. Mag es sich dabei zwar nicht um Verluste handeln, die existenziell wirklich wichtig sind, so macht man sich nun doch einen Kopf. Aber den muss man sich ja nicht selbst machen. Um individuellen Ansprüchen gerecht zu werden, empfiehlt sich ein Flohmarktbesuch oder am besten gleich die Aufsuchung eines kreativ Schaffenden. Das nun im Gruselkabinett vorrätige Exemplar passt ganz gut zu mir, wie ich finde. Aufgrund der Dimensionen ist zweifelsohne eine nicht gerade geringe Dickschädeligkeit vorhanden. Und Biss hat das Teil auch. Notfalls werde ich nun bei Bedarf darauf zurückgreifen.

Sonntag, 16. September 2012

Konsequent antidigital, aber voll elektronisch

Metamono macht nicht nur einfach elektronische Musik mit analogen Mitteln, sondern hat dazu auch noch ein Manifest verfasst. Einschränkung, um die Phantasie zu befreien. Kein Mikrofon, keinerlei digitale Klangerzeugung, Tonbearbeitung oder Sampling, keine Overdubs und Remixe und auch keine mechanische Tonerzeugung. Zudem stehen alle Klänge ständig allen Musikern auf der Welt zur Verfügung. Die Liebe zum Analogen setzt sich in der Konservierung dieser Musik fort: es gibt nur Vinyl und Tapes, die zudem auch noch aus alten Tapes recycelt werden (dazu gibt es extra eine Firma, die alte Tapes maßgeschneidert mit neuen Magnetbändern bestückt). Live kommt das alles mit sehr viel Charme daher, der nicht nur von den warmen Klängen durch analoge Erzeugung herrührt, sondern auch sehr viel mit der Bühnenpräsenz dieses britischen Trios zu tun hat. Man merkt ebenfalls, dass dahinter teilweise sehr viel praktische als auch theoretische Musikerfahrung steckt, wie z. B. die langjährige Zusammenarbeit mit dem Can-Keyboarder Irmin Schmidt oder die Dozentur als Professor für Popularmusik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Der aufgebaute Turm aus zum Teil selbst gebauten analogen Gerätschaften, die jedem Liebhaber das Herz höher schlagen lässt, gerät beim Konzert sehr schnell in den Hintergrund, da durch geschickt platzierte Filmsequenzen auch visuell einiges geboten wurde. Das alles ist überhaupt nicht Retro und macht durch seine Individualität und lässige Darbietung einfach Spaß, auch wenn man vielleicht nicht so sehr elektronische Musik mag. Schade nur, dass das nur so wenig Besucher in der Hörbar zu schätzen wussten, aber das mag auch an dieser etwas hermetischen Örtlichkeit gelegen haben.