Dienstag, 1. Mai 2018
Montag, 23. April 2018
Brawl in Cell Block 99
Regie: S. Craig Zahler
Darsteller: Marc Blucas, Jennifer Carpenter, Tom Guiry, Don Johnson, Udo Kier, Rob Morgan, Vince Vaughn
Bradley Thomas ist ein Typ Mann, der offensichtlich schon einiges in seinem Leben ein- und wegstecken musste, allerdings selbst noch viel besser austeilen kann. Nachdem er seinen Job in einer Autowerkstatt verloren und seine Frau beim Fremdgehen erwischt hat, reagiert er erst einmal auf die nicht so besonnene Art und das Auto seiner Frau sah davor mal besser aus. Fortan schlägt er sich als Drogenkurier durch, was allerdings nicht lange gut geht und er sich im Knast wiederfindet. Die Realität dort in der mittleren Sicherheitsstufe wird äußerst glaubwürdig dargestellt, aber es kommt alles noch schlimmer…
Richtig Schlimmes kommt auch auf den Zuschauer zu. Die Geräusche von brechenden Knochen sind nur eins davon. Hier wirkt die überspitzt dargestellte Brutalität jedoch im Gegensatz zu Revenge äußerst unterhaltsam, wenn man denn generell vor so etwas nicht zurückschreckt. Nicht zuletzt liegt dies auch an den überzeugend agierenden Darstellern (z. B. macht sich Don Johnson in einer Nebenrolle mehr als gut). Einzig das erste Drittel hätte etwas straffer inszeniert sein können, aber dann: Knochenhart, äußerst brutal und (dennoch) gnadenlos gut.
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Hagazussa: A Heathenʼs Curse (Der Hexenfluch)
Regie: Lukas Feigelfeld
Darsteller: Haymon Maria Buttinger, Aleksandra Cwen, Claudia Martini, Celina Peter, Tanja Petrovsky
Eine einsame Gegend in den Alpen. Dort wächst noch abgeschiedener Albrun allein mit ihrer Mutter auf, ihren kärglichen Lebensunterhalt mit ein paar Ziegen bestreitend, fernab der Dorfgemeinschaft. Von lichten Berghöhen ist hier weniger zu sehen, sondern viel mehr von tiefster Dunkelheit oder sich ausbreitenden Nebelschwaden. Und dies nicht nur im landschaftlichen Sinne, denn wir befinden uns im tiefsten Mittelalter. Aberglaube, religiöser Wahn und die Furcht vor allem Fremden sind tief verwurzelt (nun ja, so viel ändern sich die Zeiten manchmal nicht). Für die Dorfbewohner scheint es offensichtlich, dass es sich bei den beiden Einsiedlerinnen nur um Hexen handeln kann. Nach dem frühen Tod der Mutter ist Albrun vollkommen auf sich allein gestellt und den Anfeindungen ihrer Mitmenschen immer mehr ausgesetzt. In ihrer Einsamkeit mischen sich immer mehr Realität und Wahn.
Bei vielem an diesem langsam, sehr langsam inszenierten Arthouse-Horrorfilm muss man unweigerlich an „The VVitch” denken, aber nur weil es hierbei auch auf außergewöhnliche Weise um Hexen geht und beispielsweise schwarze Ziegen auftauchen, sind beide nicht wirklich miteinander vergleichbar und wenn, würde ich „Hagazussa” sogar noch höher einstufen. Oder anders ausgedrückt hatte ich diesbezüglich recht hohe Erwartungen und diese wurden sogar übertroffen. Die Handlung spielt hierbei eine untergeordnete Rolle, Dialoge gibt es kaum, vielmehr spricht der Film auf der Gefühlsebene an und schafft es erfolgreich eine Stimmung zu transportieren, bei der man all das spürt, was sich nicht oder nur schwerlich in Worte fassen lässt. Es sind vor allem die grandiosen Landschaftsaufnahmen und der bedrohliche Soundtrack („Cello-Doom” von MMMD), die einen hypnotischen Sog entstehen lassen, der einen immer tiefer in diesen Film hineinzieht. Die Langsamkeit, in der dies geschieht wie auch die allgemein minimalistische Umsetzung, ist sicher nicht jedermanns Geschmack, aber wenn man so etwas mag, kann man nicht anders und ist diesem abgrundtief verfallen! Wahnsinn!!!
Offizieller Kinostart ist der 17. Mai, wobei leider nur wenige Kinos den Film zeigen werden.
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Revenge
Regie: Coralie Fargeat
Darsteller: Guillaume Bouchède, Vincent Colombe, Kevin Janssens, Matilda Anna Ingrid Lutz
Eine Frau, drei Männer und jede Menge Blut – so könnte man diesen Rachethriller zusammenfassen, der eine klassische Rape-and-Revenge-Story erzählt. Dass dieser Film keinen tief schürfenden Plot hat, war mir zwar schon vorher klar und allgemein finde ich solche Filme thematisch nicht sehr interessant, aber es gibt immer wieder fabelhafte Ausnahmen wie beispielsweise „Martina the Murderer in Four Acts”. Neben der auffälligeren Optik war es vor allem der Umstand, dass „Revenge” von einer Regisseurin stammt, der mich ins Kino lockte. Von einer feministischen Herangehensweise war allerdings nichts zu merken. Bei der Wandlung der Hauptdarstellerin vom Opfer zur Rächerin stand immer die Pin-up-Pose im Vordergrund – einen Hintergrund gab es nicht. Selten habe ich einen Film gesehen, bei dem man so vollkommen auf Charakterdarstellungen verzichtet hat – ernst genommen wird hier allein, dass so viel wie möglich Blut sprudelt. Die ganze Umsetzung war oft auf comichafte Weise vollkommen überzogen, so dass das nicht mal mehr lustig war. So funktioniert dieser Film auch nicht auf der Unterhaltungsebene – ohnehin bei der Thematik keine einfache Sache. Eine nicht nur schön aussehende, sondern auch überzeugend spielende Hauptdarstellerin wäre das Mindeste gewesen, um „Revenge” etwas abgewinnen zu können. Viel Blut kann ich auch.
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Samstag, 21. April 2018
Control (Het Tweede Gelaat)
Regie: Jan Verheyen
Darsteller: Koen De Bouw, Sofie Hoflack, Werner De Smedt, Greg Timmermans
Eine Frauenleiche ohne Kopf wird gefunden und nach näherer Untersuchung des Fundortes gleich noch fünf weitere. Dass dies nicht der Tatort ist, ist schnell klar – weniger klar ist zunächst, um wen es sich bei den Opfern handelt, da akribisch jegliche Ansätze für eine Identifikation entfernt wurden. Die beiden befreundeten Kommissare Eric und Freddy übernehmen den Fall. Freddy ist ein Typ, der mehr auf sein Bauchgefühl hört und zu unüberlegten Aktionen neigt. Eric agiert mehr rational, wenn auch nicht immer, und holt einen niederländischen Profiler, der an internationalen Standards geschult ist, zur professionellen Unterstützung hinzu. Nach Freddys Meinung hätte man ebenso besser einen Hellseher zu Rate ziehen können. Die Freundschaft der beiden wird hierdurch auf eine harte Probe gestellt. Erschwerend hinzu kommt – ja klar – eine Frau, deren Rolle im Fall zunächst marginal erscheint.
Die Buchvorlage zu diesem Film kenne ich nicht, allgemein lese ich kaum Thriller, sehe mitunter aber ganz gern welche an. Hierbei handelt es sich jedenfalls um einen sozusagen klassisch-modernen Krimithriller, der im Großen und Ganzen alles richtig macht. Klar, ist es nichts Neues z. B. einen unkonventionell wirkenden Hauptdarsteller zu haben, der dadurch ja wiederum konventionell ist und ständig neue Fährten anzulegen, bei denen man schon gleich weiß, dass diese nicht zur Lösung beitragen. Oder noch viel mehr oft gleich ahnt, in welche Richtung alles läuft. Bemängeln könnte man zwar, dass die Grundintensionen für die Serienmorde nicht ausreichend plausibel gemacht werden, aber letztendlich ist dies doch ein solider Thriller, dessen oft subtil eingesetzter Humor nicht zu verachten ist und für dieses Genre einfach sehenswert ist.
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Freitag, 20. April 2018
Kurz vorm Weltuntergang
Die lieben Kollegen, Teil 61
Donnerstag, 19. April 2018
So wie es ist
Montag, 16. April 2018
Pathologischer Besuch
Freitag, 13. April 2018
Horrorfreitag
Im Alleingang
Jamie Stewart von Xiu Xiu trat ebenso wie vor gar nicht allzu langer Zeit Michael Gira gestern Abend solo nur mit Gitarre auf. Die Bands beider Musiker sind für exzessive Konzerte bekannt, bei denen es durchaus mal etwas lauter werden kann oder besser gesagt viel lauter. Im Gegensatz zu Michael Gira war die Gitarre – die hierbei auch keine Akustikgitarre, sondern eine E-Gitarre nebst Effektgeräte-Armee war – jedoch weniger begleitend, sondern gleichberechtigt zu Jamie Stewarts Stimme. Der zerbrechliche Kern der Songs kam so noch deutlicher zum Vorschein. So richtig geeignet schien mir diese Darbietungsform dann aber doch nicht. Die Intensität eines Jamie Stewart lässt sich nur schwerlich auf einem Hocker festhalten. Aber auch diese gezügelte Leidenschaft hatte ihren Reiz. Auf das erste Soloalbum „An Aggressive, Chain Smoking Alcoholic”, auf dem fast nur modulare Synthesizer zum Einsatz kommen, bin ich dennoch schon sehr gespannt.
Mittwoch, 11. April 2018
Am Ende des Lebens
Auch wenn die digitalen Welten endlos erscheinen – wir alle sind es nicht.
Sonntag, 8. April 2018
Im Reiche des Stumpfsinns
Donnerstag, 5. April 2018
Die lieben Kollegen, Teil 60
Montag, 2. April 2018
Die Stadt, in der der die Orangenbäume blühen
Der erste Tag war noch recht kühl mit 17 °C und beinhaltete auch etwas Regen – mit anderen Worten Hamburger Sommerwetter. Die Orangenbäume blühten nur vereinzelt, aber schon am nächsten Tag wurde es wärmer und der Duft hüllte einen fortan überall ein. Die Temperaturen steigerten sich sogar bis 32 °C – nur im Mittelmeer gab es da noch Kühle (ja – ich war drin).
Ich hatte wieder ein Quartier mitten in der Altstadt gewählt, direkt neben der Kathedrale und dem dazugehörigen Glockenturm. Micalet, die große Stundenglocke, lässt ihren dunklen, vollen Ton des nächtens glücklicherweise nicht erklingen. Auch ansonsten war es für südliche Gefilde relativ ruhig. Von València sagt man ja, dass es die kleine Schwester von Barcelona wäre – mitunter hat man das Gefühl, dass es eine sehr kleine Schwester sein muss.
Das Altstadtgebiet mit den meisten Sehenswürdigkeiten hat eine sehr überschaubare Größe und wird von einem wunderbar angelegten Grüngürtel umschlossen, der ein trockengelegtes Flussbett ist. In diesem befindet sich auch die futuristisch anmutende Stadt der Künste und der Wissenschaften. Jenseits davon ist nur noch das ehemalige Fischerdorf El Cabanyal mit dem anschließenden Strand interessant.
Dort fanden am Abend des Gründonnerstag Prozessionen statt, was für unsereins ziemlich befremdlich wirkt – insbesondere die Capuchones mit ihren spitzen Kapuzen, die an den Ku-Klux-Klan erinnern. Auf jeden Fall ein ziemlich beeindruckendes Erlebnis.
Vor unserer Anreise fanden in València die Fallas statt. Ein Frühlingsfest, bei dem sehr aufwendig gestaltete Puppen verbrannt werden. Das wäre sicher auch sehr eindrucksvoll gewesen, andererseits befindet sich València dann im Ausnahmezustand. Glücklicherweise gibt es ein Museum, in dem die Puppen, die jährlich begnadigt wurden, ausgestellt werden – beim Ansehen kann man überhaupt nicht verstehen, dass diese ursprünglich den Feuertod finden sollten.
Neben vielen sehenswerten Gebäuden, bei denen sich ein Blick auf die Details lohnt, gibt es auch einiges an Street Art zu bewundern. Fast überall sieht man die schwarze Ninja-Figur von David de Limón, aber auch viele Bilder, die ganze Häuserwände einnehmen oder bestickte Fassaden.
Bei dem guten Wetter fielen die inhäusigen Besichtigungen etwas knapper aus. In der Kathedrale gibt es u. a. den Heiligen Gral zu sehen, Gemälde von Goya oder den Arm von St. Vincent (was auch schon der morbide Höhepunkt in València war). Außen sieht man an einem Nebeneingang Kerben, die der Scharfrichter beim Beilschärfen hinterlassen hat. Vom Glockenturm El Miguelete hat man eine gute Übersicht über die Stadt. Neben dem Fallas-Museum war ich auch noch im Museum für moderne Kunst (IVAM), das über eine beeindruckende Bibliothek verfügt, in der man stundenlang stöbern könnte. Beim Schlendern durch die Altstadtviertel gibt es zudem viele interessante kleine Läden und auch Galerien zu entdecken.
Eine Fahrradtour wurde auch noch unternommen und zwar ein Ausflug zum Naturpark „La Albufera”, in dem Spaniens größter Süßwassersee liegt, den man per Bootstour sehr schön erkunden kann. In der Umgebung befinden sich viele Reisfelder, die um diese Jahreszeit allerdings nur kahle, trockene Gebiete sind. Aber ebenfalls Zitronenbäume, die einen dazu einladen, ihre Früchte zu ernten. Dort befindet sich auch der kleine Ort El Palmar, dem Geburtsort der Paella. Schön anzusehen ist er jedoch weniger, dafür bietet er aber um so mehr Gaumenfreuden.
In València selbst war ich diesbezüglich etwas enttäuscht. Restaurants, die mehr als die Handvoll Standardgerichte an Paella anbieten, sind doch etwas seltener. Seltsamerweise war gefühlt jedes dritte Restaurant ein Italiener oder so etwas in der Art. Um so kulinarisch erfüllender war der Zentralmarkt. Die Preise sind zwar alles andere als günstig, aber dafür gibt es neben absolut frischen Sachen vor allem viele Spezialitäten. Mein Reisegepäck wurde am letzten Tag dadurch bedeutend größer. Und so konnte sich das daheim gebliebene kleine Monster beispielsweise an Seeigeln, Entenmuscheln (wenn man die sieht, fragt man sich schon, ob man die überhaupt essen kann) oder wilden Spargel erfreuen. Beim nächsten Besuch des hiesigen spanischen Großmarkts werde ich sicher mit erweiterten Blick das Sortiment wahrnehmen.
Ich habe jedoch zusätzlich nicht nur Essen im Gepäck gehabt, sondern auch einen Flohmarktfund. Dabei handelt es sich nicht um die in der Bildstrecke abgebildete Stierarena, sondern um etwas Schädeliges – dazu dann später mehr.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass sich ein Besuch Valèncias sehr lohnt, auch wenn ich mich nicht rettungslos in diese Stadt verliebt habe. Es geht dort weitaus ruhiger zu als in Barcelona, was durchaus entspannend ist. Zu sehen und zu entdecken gibt es in jedem Bereich ganz sicher mehr als genug. Bei einer besseren Auswahl meiner Reisebegleitung hätte sich das wohl noch steigern lassen. Aber auch so war es einfach schön. Allein auch schon deswegen, dass man draußen statt Schnee schon quasi laue Sommerabende hatte, die man endlos hätte verbringen können. Und dann immer dieser Duft von Orangenblüten…
Und hier gibt es noch mehr Bilder zu sehen.
Zurück im kalten Norden
Mittwoch, 21. März 2018
Bang! Bang! Bang!
… und schon waren die Gesandten St. Michaels wieder von der Bühne verschwunden. Zumindest kamen mir die sieben verkündeten Botschaften nur wie ein kurzer Augenblick vor und mit Sicherheit kann ich sagen, dass der Auftritt von St. Michael Front viel zu kurz war. Nicht das Böse bezwang die Retter des Geistes – die kurze Zeit war schlicht dem Umstand geschuldet, dass die Erleuchtung nur als Support stattfand. Aber die dunklen Wolken lichten sich, weitere Strahlen suchen ihren Weg durch die Finsternis. Michael liebt euch.