Donnerstag, 30. Oktober 2014
Dienstag, 28. Oktober 2014
Laut, lauter, Swans
Samstag, 25. Oktober 2014
Gefühlter Raub
☠
Samstag, 18. Oktober 2014
Krach im Keller
Sonntag, 12. Oktober 2014
Hoch die internationale Surrealität!
Dort wurde man von Dunkelheit empfangen, die allerdings nicht von 1200 an der Decke hängenden Kohlensäcken herrührte, sondern eher zweckdienlich den zahlreichen Filmvorführungen zu Gute kam. Gleich am Eingang wurde man von – wie nicht anders zu erwarten – André Breton begrüßt, leicht zurück gesetzt in Begleitung von Luis Buñuel und Salvador Dalí – wie sollte es anders sein. Höchstpersönlich anwesend waren diese sowie viele weitere mehr oder weniger bekannte Vertreter des surrealenen Films natürlich nicht – Hüte, die von der Decke hingen, bargen in ihrem Innern jedoch Erleuchtung mit kurzen Informationen zu den jeweiligen Persönlichkeiten. Neben den allbekannten und oft gezeigten Gassenhauern „Un chien andalou” und „L’age d’or” gab es eine ganze Menge eher wenig bis gar nicht bekannter Filme auf den vielen Leinwänden größtenteils ausschnittsweise zu entdecken. Genau wie mittig der Ausstellung die geografischen Bewegungen der surrealen Filmkünstler auf einer Weltkarte dargestellt sind, so unternimmt man auch in dieser Ausstellung eine Weltreise. Weit über die bekannte Achse Paris-Prag hinausgehend, landet man beispielsweise in Serbien, Brasilien oder China.
Hierzu muss noch gesagt werden, dass es sich bei dem Gezeigten ausschließlich um Sachen der 20er, 30er Jahre handelt. Der dazugehörige Ausstellungskatalog geht zeitlich noch etwas weiter, aber auch nur sehr begrenzt. Allerdings wäre eine allumfassende Ausstellung wohl nur schwer realisierbar. Immerhin ist es überhaupt das erste Mal, dass sich eine Ausstellung mit dem filmischen Surrealismus befasst. Dass dies Hand und Fuß hatte, konnte man auch wortwörtlich sehen. Optimal gelöst war die akustische Wiedergabe auf engstem Raum bei den Filmen – es ergab sich keine alles übertönende Kakophonie. Nicht so gut war die Beleuchtung der Vitrinen (die ebenfalls gut zu Fuß waren), da man oft Mühe hatte, seinem eigenen Schatten aus dem Weg zugehen. Zu sehen gab es dort viele Original-Exponate wie z. B. das handgeschriebene Manuskript des Surrealistischen Manifests (graphologisch höchst interessant).
In der Gesamtheit war dies eine sehr beeindruckende Ausstellung, die auf eher kleinem Raum unmittelbar erfahrbar eine Fülle an Anregungen gab, um sich im Nachhinein intensiver damit zu beschäftigen. Das betrifft vor allem den globalen Blick über den Pariser Tellerrand hinaus. Der Katalog ist hierbei sowohl davor als auch danach wohl unentbehrlich. Es hat mich also sehr gefreut, dass ich Gast des Hauses sein durfte. Dank Presseausweis gibt es hier auch noch ein paar Fotos zu sehen, die einen kleinen optischen Einblick ermöglichen:
Samstag, 11. Oktober 2014
Och
Dazumals, nach dem ersten Wohnzimmerkonzert, war ich ja ziemlich euphorisiert und habe gleich mal ein paar Musiker angeschrieben, die ich sehr schätze und bei denen ein Konzert bei mir daheim denkbar wäre. Das waren dann doch nur eine Hand voll oder so, weil sich ja auch nicht alles beim besten Willen im Gruselkabinett umsetzen lassen würde. Um so bedauerlicher finde ich nun, dass ich jetzt eine Zusage bekommen habe. So kann ich mich nur freudvoll an das zuletzt erlebte Konzert erinnern, das ich von Fake Mistress erlebt habe, die ja nicht nur Musikerin ist, sondern sich auch in vielfältiger Weise kreativ betätigt. Die Umgebung des RL-Gruselkabinetts hätte ihr sicher zugesagt. Aber hach, ich kann nur leidvoll feststellen, dass es nicht geht. Es sei denn ... aber nein, Morde im persönlichen Umfeld zählen zu den am besten aufgeklärtesten Mordfällen. Ich versuche es dann doch lieber erst einmal mit etwas Support bei der Suche nach einer hiesigen anderen Location. Hm, oder doch mal etwas mehr wagen? Immerhin dürfte die Polizei hier mehr mit anderem beschäftigt sein. So ein Dönerspieß als Umsetzungsinstrument würde erst einmal ziemlich ablenken. Momentan bin ich demnächst aber erst einmal mit bewussten Halluzinationen beschäftigt.
Freitag, 26. September 2014
Reality Check
Vielleicht sollte ich das mal als Trademark eintragen, auch wenn ich eigentlich nicht vorhabe, dies gewerblich zu nutzen. Nachdem, was ich recherchiert habe, ist nur das „Berliner Gruselkabinett” als trade mark type eingetragen (was für mich aus persönlichen Gründen auch passen würde). Wenn man bedenkt, wie sich vielmals abgemüht wird, eine Corporate Identity aufzubauen und das hier auf den ersten Blick mühelos erkannt wird – also nicht nur die Vermittlung der signifikanten Gesamtheit der Merkmale, sondern schon gleich der richtige Name an sich, dann wäre das vielleicht mehr als eine Überlegung wert.
Donnerstag, 25. September 2014
Drei kleine Italiener ...
Dienstag, 23. September 2014
Die lieben Kollegen, Teil 31
„Ähm ... kannste jetzt behalten.”
„Ah, Dankeschön!”
Bei solchen Kollegen sollte man aufpassen, dass man höchstens mal einen Stift herumliegen hat.
Samstag, 20. September 2014
Ausgeblutet
R100
Regie: Hitoshi Matsumoto
Darsteller: Mao Daichi, Hairi Katagiri, Nao Ômori, Lindsay Kay Hayward, Eriko Satô, Shinobu Terajima, Ai Tominaga, Naomi Watanabe, You
Nach „Symbol” konnte man sich schon vorab vorstellen, dass man es hierbei wiederum mit einem total verrückten Film zu tun hat wie er wohl nur aus Japan kommen kann. Ganz so klamaukig wie „Symbol” beginnt R100 zwar nicht – es wird bald aber nicht minder absurd. Es ist ein Glück, dass ich diesen Film sehen durfte – hat er doch eine Altersfreigabe ab 100 Jahren. Mit mir zusammen wurde er nicht nur von den anderen Zuschauern im Kino gesehen, sondern auch von Zuschauern im Film, die sich abmühten, ihn zu interpretieren. Ein Mann führt ein unscheinbares Leben als Angestellter in einem Möbelhaus und als Vater eines kleinen Sohnes. Das ändert sich Schlag auf Schlag [sic], als er einen Vertrag bei einem BDSM-Club eingeht, wodurch er unkündbar für ein Jahr öffentliche Besuch von Dominas erhält. Das, was zunächst wie die vollkommene Erfüllung seiner Wünsche aussieht, schlägt bald gehörig über die Stränge. Für Freunde absolut aberwitzigen Humors voll überbordend kreativer Einfälle strengstens empfohlen!
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Honeymoon
Regie: Leigh Janiak
Darsteller: Hanna Brown, Ben Huber, Henry Lawrence, Rose Leslie, Harry Treadaway
Ein Pärchen verbringt seine Flitterwochen in einer Waldhütte in Kanada. Ruhig und harmonisch geht es los, glücklich verbringen die beiden die erste Zeit. Das ändert sich schrittweise, nachdem die junge Braut schlafwandelte. Zusehends verändert sie sich und die Beziehung des Paares zueinander. Oder bildet sich dies der Ehemann alles nur ein? Umschreiben könnte man diesen Film als Mystery-Horror – für mich allerdings alles andere als ansprechend. Spannend oder atmosphärisch inszeniert fand ich das jedenfalls nicht, zu plump wurde die Handlung abgewickelt. Den beiden Hauptdarstellern konnte ich ebenfalls nichts abgewinnen, zu eindimensional waren die Figuren gezeichnet. Um dies also gleichfalls als Beziehungsfilm bezeichnen zu können, fehlte für mich psychologische Substanz. Tja, da habe ich dieses Jahr nun doch mal wieder für mich persönlich eine Gurke erwischt.
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The Strange Color of Your Body's Tears
Regie: Hélène Cattet, Bruno Forzani
Darsteller: Sylvia Camarda, Anna D'Annunzio, Sam Louwyck, Klaus Tange, Jean-Michel Vovk
Wie schon vorab geschrieben, war bei diesem Film die Vorfreude am größten. Ein paar Tage vorm Fantasy Filmfest habe ich mir zur Einstimmung auch noch mal „Amer” und fast alle Kurzfilme angesehen, welche viel direkter dem Giallo gewidmet sind als „Amer”. Ohne vorherige Erklärung wäre ich nun von „The Strange Color of Your Body's Tears” ziemlich überrascht gewesen, denn die filmische Entwicklung geht hier wieder zurück zu den Kurzfilmen. In der Ankündigung war jedoch zu erfahren, dass dies theoretisch der erste Langspielfilm von Hélène Cattet und Bruno Forzani ist, aber erst nach „Amer” realisiert wurde. So wundert es dann nicht, dass hierbei ebenso wie in den Kurzfilmen genretypische Elemente des Giallo wie z. B. schwarze Lederhandschuhe und Messerklingen wieder exzessiver eingesetzt werden. Die Handlung kann man hierbei erneut vernachlässigen: ein Mann kehrt von einer Geschäftsreise zurück, daheim ist seine Frau verschwunden und er gerät bei seinen Nachforschungen immer mehr in das Labyrinth der Geheimnisse des Hauses und seiner Bewohner sowie seiner eigenen Phantasien. Schnell verliert sich die Eindeutigkeit von dem, was man Realität nennen könnte. Wenn man sich bei „Unter the Skin” noch herausgefordert fühlt, den Film intellektuell zu erfassen, über Deutungsmöglichkeiten nachzudenken, so ist dieser Film nur rein sinnlich erfahrbar. Künstlerische Bilderwelten und die intensive Klangkulisse überfluten einen geradezu. Für viele Zuschauer war das zu viel oder sie waren soundso überfordert und verließen scharenweise das Kino. Der Rest ließ sich hypnotisieren und spendete diesem Werk transgessiver Ästhetik am Ende Applaus.
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Donnerstag, 18. September 2014
Metalhead
Regie: Ragnar Bragason
Darsteller: Þorbjörg Helga Dýrfjörð, Halldóra Geirharðsdóttir, Thora Bjorg Helga, Ingvar E. Sigurðsson
Die 12-jährige Hera verliert ihren Bruder durch einen blutigen Arbeitsunfall. Sein Tod ist der Auslöser, ihm in seine musikalische Welt zu folgen und das ist die des Heavy Metal. Das ist nun nicht so meine Welt, aber da es sich vornehmlich eher um die Easy-Listening-Variante handelt, also eher klassischen Metal, stört die größtenteils eingesetzte Musik wohl niemanden weiter. Auch als junge Erwachsene ist die Hauptdarstellerin ihrem Musikgeschmack treu geblieben und macht inzwischen ihre eigene Musik. In ländlicher Einöde ist sie damit sehr einsam, aber sie will auch bewusst Außenseiter sein. Den Tod ihres Bruders hat sie ebenso wie ihre Eltern immer noch nicht verarbeitet. Verständnis findet sie (fast) nirgendwo. Ihr Rebellieren mutet allerdings mitunter etwas pubertär an, trotzdem sammelt sie mit ihrer Emotionalität mühelos Sympathiepunkte. Die isländische Umgebung passt sehr gut zu diesem melancholischen Außenseiter-/Jugenddrama, dass sich eher spröde und still (Musik mal außen vor) gibt. Schön anzusehen – allerdings wenn auch nicht oberflächlich, so doch auch nicht mit sehr viel Tiefgang versehen.
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Starred Up
Regie: David Mackenzie
Darsteller: Scarlett Johansson, Paul Brannigan, Scott Dymond, Krystof Hádek, Jeremy McWilliams, Michael Moreland
Knastfilme, auch mit jugendlichen Straftätern, gibt es eigentlich schon genug. Wenn aber David Mackenzie der Regisseur ist, dann kann man (oder zumindest ich) davon ausgehen, dass man es hier mit einem einzigartigen Film zu hat, der einen straken Eindruck hinterlässt. Die Atmosphäre dieses Films ist voll angestauter Aggression, die man förmlich riechen kann. Eine Kleinigkeit genügt und schon explodiert alles in Brutalität. Das passiert sehr schnell und sehr oft. „Starret Up” ist ein englischer Ausdruck für die frühzeitige Überführung aus dem Jugendknast in ein Erwachsenengefängnis. Der 19-jährige Eric Love ist so ein Fall – hoffnungslos scheint es, dass er seinem Gewaltpotential je entkommen kann. Nun verlegt in den Hochrsikobereich, sind es nicht nur korrupte Wärter und andere gewalttätige Häftlinge, mit denen er nur schwer klarkommt, sondern auch sein Vater befindet sich hier. Die ambivalente Beziehung der beiden zueinander wird sehr facettenreich dargestellt. Auch wenn das Gewalttätige bei mehr oder weniger allen Darstellern dominiert, kann man trotzdem sehr nachvollziehbar die Verletzlichkeit dahinter erkennen. Insgesamt ergibt das eine so realistische Intensität, der man sich nicht entziehen kann, auch wenn man es vielleicht oft möchte. Sehr sehenswert, wenn man es aushält.
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Mittwoch, 17. September 2014
Under the Skin
Regie: Jeremy Saulnier
Darsteller: Scarlett Johansson, Paul Brannigan, Scott Dymond, Krystof Hádek, Jeremy McWilliams, Michael Moreland
Es ist unmöglich, diesen Film treffend zu beschreiben und noch unmöglicher, ihn zu deuten. So rätselhaft wie das Verhalten eines Wesens in weiblicher Hülle – und so rätselhaft wie seine Augen die Menschheit wahrnehmen, so rätselhaft und vieldeutig ist dieses Werk, das unter dem Label Science Fiction (es ist ja nicht mal eindeutig, ob es sich bei diesem Wesen um einen Alien handelt) zumindest mit Sicherheit falsch eingeordnet wird. Denn hierbei handelt es sich um reines Arthouse-Kino, das einen beispielsweise an die Kunstfilme von Matthew Barney denken lässt. Isolation, Identität und Verführung sind Themen, die visuell greifbar werden. Mag sein, dass dieser Film nicht einfach zugänglich ist. Man muss sich in der Tat auf ihn einlassen können. Dann jedoch wird man wie die männlichen Opfer von der mysteriösen Hauptdarstellerin verführt und hinabgezogen in eine unbeschreibliche Tiefe, die einen gefangen hält und immer weiter in sich einspinnt. Sehr faszinierend. Und man muss diesen Film unbedingt mindestens noch einmal ansehen. Nicht, um ihn zu verstehen, sondern um noch tiefer hineinzugleiten.
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Blue Ruin
Regie: Jeremy Saulnier
Darsteller: Macon Blair, Amy Hargreaves, Bonnie Johnson, Daniel L. Kelly, Kevin Kolack, Eve Plumb, Devin Ratray, David W. Thompson, Brent Werzner
Am Rande der Gesellschaft lebt Dwight und hat nicht viel mehr als einen rostigen Schrotthaufen als Auto. Das ist das zunächst äußerlich Sichtbare. In seinem Innern ist jedoch noch viel mehr, nämlich vornehmlich tief sitzende Rachegefühle gegenüber dem Mörder seiner Eltern. Als dieser aus dem Gefängnis entlassen wird, bekommt er Gelegenheit, Vergeltung zu üben. Damit setzt sich eine langsam, aber stetig weitere Kreise ziehende Gewaltspirale in Gang. Außergewöhnlich ist an diesem Rachethriller die sehr ruhige und sensible Inszenierung. Selten, dann aber sehr heftig, steht die Gewalt im Vordergrund. Ebenso hervorzuheben ist die äußerst realistische Darstellung. Trotzdem bei diesem Film einiges untypisch umgesetzt wurde (und das im positiven Sinne, denn meist ist dies schon sehr anspruchsvoll), kennt er dennoch nur die genretypische Richtung. Wenn man hierbei mehr die ausgetretenen Pfade verlassen hätte, wäre daraus sicher ein Film geworden, den ich sehr gemocht hätte.
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