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Donnerstag, 13. März 2014

Angeschossen

Treffer. Versenkt. Ich kann nichts anderes mehr als Messer sein.

Durchblick

Wenn innerlich soundso die ganze Zeit die Sonne scheint, achtet man gar nicht so sehr darauf, ob’s die außerhalb auch tut. Manchmal bekommt man das allerdings überhaupt nicht mit. Zu sehr ist man das Graue da draußen gewohnt, als dass man es in Frage stellt. Aber dann erkennt man plötzlich das Blau des Himmels. Fensterputzen hilft. Sicher keine neue Erkenntnis, nur ist man eben all zu oft mit anderen Sachen beschäftigt. Man muss sich eben nur mal aufraffen und tätig werden. Und dies trifft ganz sicher auch darauf zu, wenn’s um das innere Grau geht. Jetzt, bei Sonnenschein, erscheint einem das ganz einfach, wie überhaupt alles leicht fällt. Ich rechne zwar nicht damit, aber was weiß man schon von dem, was über einen Wimpernschlag hinaus geht? Von daher hier abgelegt als kleiner Merkzettel für mich, auf den natürlich gern jeder zurückgreifen kann.

Montag, 10. März 2014

Wo Messer sind ist ein Wille ist ein Weg

Die Messer wetzen ihre Musik brachial an der Düsternis der 80er. Das ist kein stumpfes Versinken in Retroness, sondern trifft das Hier und Jetzt in aller Schärfe. Metapherschwere Texte, bei denen Pathos nicht peinlich ist. Musik, die in ihrer Wucht nichts anderes als Authentizität zulässt. So etwas schreit nach der Lebendigkeit eines Liveauftrittes.



Schlimm genug, dass ích die Messer erst mit ihrem zweiten Album entdeckt habe. Noch schlimmer, dass das Konzert gestern ausverkauft war. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Leider half es nicht einmal, die hinterhäusig abgepasste Band mit allen Mitteln („Nun guck doch nicht so …!”) zu überzeugen, dass man unbedingt diesen Auftritt sehen musste. Ausverkauft ist ausverkauft. Aber so schnell gebe ich immer noch nicht auf. Und natürlich sind wir doch noch reingekommen. … und dann: Wahnsinn! So eine Intensität habe ich lange nicht mehr auf der Bühne erlebt.

Samstag, 8. März 2014

Brandneues Spielzeug



Immer noch erkältet, zu müde, die Musik ist mir größtenteils zu glatt und Sonntag ist ja auch schon wieder das nächste Konzert – mehr als genug Gründe, um nicht zum Konzert von Toy zu gehen. Aber es war gut, dass ich dennoch mitgekommen bin, denn live waren Toy sehr überzeugend und vor allem alles andere als glatt, sondern viel noisiger als auf den Studioalben, auf die die Beschreibung als Mix aus Psychedelic, Shoegazing, Krautrock und Dream-Pop schon recht treffend ist. Das Spielzeug, was ich mit den Jungs als erstes assoziieren würde, wäre der Duracell-Hase, denn sie spielten und spielten und spielten ohne Ermüdungserscheinungen voller Energie. Ihre Stärke liegt eindeutig bei Liveauftritten. Die Vorband Charlie Boyer & The Voyeurs war übrigens auch nicht schlecht.

Freitag, 28. Februar 2014

Schwarz, einfach nur schwarz

Schwarz ist ja für mich eine sehr heimelige Farbe (nein, jetzt keine ironischen Zwischenrufe wie „Ach, was …” oder gelangweilte wie „Ja, und?”). Aber meine Erfahrung zeigt, dass dies nicht jeder teilt. „Schwarze Bettwäsche? Da kann ich mich ja gleich begraben lassen.” Dabei muss man ja nur mal (an)erkennen, dass Schwarz alle (also wirklich alle) Farben beinhaltet. Was könnte also lebendiger sein als Schwarz? Eine Lebendigkeit, die sich zwar gedeckt hält, aber einen von allen Seiten umfängt. Was sollte dies anderes bewirken, als vollkommenes Wohlgefühl? Meine Fellmonster haben dies sofort erkannt. Ihr neustes Geschenk für sie (Untermieter gibt es ja nicht mehr) ist dieses. Sie verschmelzen förmlich mit dieser Neuanschaffung (daher keine aktuellen Fotos, da schwarz auf schwarz ziemlich schwarz ist). Jedenfalls Quintessenz für alle: lasst mehr Schwarz zu und fühlt euch einfach wohl.

Sonntag, 23. Februar 2014

Sich riechen können

Das ist schon so ein sehr positives Erleben, aber erst recht in Zeiten von Rüsselseuche. Durch eine hier nicht näher erläuterte Behandlungsmethode (die besten Rezepte sind natürlich streng geheim) kommt es in Anwesenheit des Rezeptausstellers nicht dazu, dass ich sagen könnte: „Ich kann dich nicht riechen.” Das wirkt leider nur begrenzt und dann habe ich doch die Nase voll, weil es zur Anwendung dieses Rezeptes der aktiven Mitarbeit bedarf und der Rezeptaussteller auch noch andere Verpflichtungen hat, als mir die Nase frei zu halten. Ja, gut … es handelt sich bei mir ja nicht um den tödlichen Männerschnupfen, aber sehr lästig ist das schon. Und so überlege ich, diese erfolgreiche Methode bei meiner Krankenkasse geltend zu machen. Immerhin, so viel sei verraten, handelt es sich hierbei um eine vollkommen natürliche Methode. Ja, ich weiß, die meisten Krankenkassen tun sich mit so etwas schwer. Aber man muss auch mal die Ergebnisse sehen.

Dienstag, 18. Februar 2014

Die lieben Kollegen, Teil 27

Manchmal kann ich auch nett sein. Noch netter ist es allerdings, wenn ich daraufhin nach Wien eingeladen werde. Eigentlich gibt es keinen geschäftlichen Grund dafür, aber der österreichische Kollege will einen finden.

Wjir sjind auf Rejisen



Und zwar schon wieder mit den Ohren unterwegs. Seit meinem ersten Konzert des Ablegers Moon Duo bin ich sehr stark angefixt – nun also live das Mutterschiff Wooden Shjips. Die Musik segelt ziemlich auf der gleichen Wellenlänge, nur mit etwas weniger Popanleihen. Einige Songs der Bands sind sich so nahe, dass es manchmal schwerfällt zu erkennen, in wessen Fahrwasser man gerade unterwegs ist. Genauso schwer war es wiederum auf der Bühne mehr als Schatten und psychedelisierende Dunkelheit wahrzunehmen und so war da nur noch diese Musik, die einen in ferne Gefilde trug. Weiter und immer weiter …

Sonntag, 16. Februar 2014

In der Kürze liegt das Abgründige



Der antigraue Februar bot noch einiges mehr, aber im Grunde lockte mich nur Telomer. Im Rahmen der Veranstaltung waren leider nur 6 Songs drin. Stark vertreten waren diesmal Coverversionen (teils bekannt, teils unbekannt), die wie immer sehr eigenwillig interpretiert wurden und so brannte zum Schluss Barmbek sowie fast alle anderen Stadtteile, aber vor allem Barmbek, obwohl man sich in Altona befand, da die Randalierer telomerisiert wurden. Das Konzert war natürlich viel zu kurz und bot vor allem viel zu wenig von all dem, was sich in meinen Gehörgängen festgefressen hat. Aber bald ist es ja nun soweit mit dem Wohnzimmerkonzert, das nun unplugged stattfinden wird – die Nachbarn wird’s freuen und ich bin schon sehr gespannt.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Pantoffelheld

Mir fiel bei dieser Frage sofort jener Beitrag ein (allzu oft weiß ich leider all das, was ich je gebloggt habe oder auch, was so kommentiert wurde). Bei der Nachfrage, wo denn die Puschen geblieben sind (ja, man muss zugeben, dass das RL-Gruselkabinett weitläufig und dunkel ist), konnte ich zumindest verwandtschaftliche Verhältnisse ausschließen, auch wenn man nach bald fünf Jahren gewisse Verbindungen nicht leugnen kann – erzieherische Verhältnisse sind ein anderes Thema. Aber nun gut, fragen kann man ja mal.

Und ab jetzt mal ein offizieller Name hier im VL-Gruselkabinett, nachdem diverse Bezeichnungen im Umlauf waren: der Schlendrian. Selbst gewählt und mag zwar auf vieles zutreffen, was mich allerdings nicht betrifft. Meine Blutversorgung ist jedenfalls gesichert und dann helfe ich auch mal beim Puschensuchen

Einfach alles

Es wird mal wieder Zeit, das Gruselkabinett für eine Weile zu verlassen und andere Orte zu erkunden. Zu kalter Jahreszeit denkt man da eher an wärmere Gefilde. Also muss Sonne her. Und Meer mit Strand. Oder Berge? Ein Großstadturlaub ist doch aber auch immer wieder interessant. Eine sehr gute Regionalküche sollte ebenfalls vorhanden sein. Später kann man dann in der heimischen Küche den Urlaub noch verlängern (Arròs negre oder Pastéis de Bacalhau sind z. B. gern gesehene Feedbacks daheim). Und natürlich sollte das Reiseziel auch etwas Morbides bieten. Das sind zu viel Wünsche auf einmal? Ja, das sind sogar mehr als drei. Geht aber, denn all dies wird hier geboten:



Etwas gedulden muss ich mich noch, bevor es losgeht (genau genommen 11 Wochen und 2,5 Tage). Zuvor ist auch noch ein halber Tag Brüssel drin, weil mein Privatjet ausgerechnet in dieser Zeit beim LBA dran ist. Aber Vorfreude ist schließlich die schönste Freude. Ach ja, hatte ich schon gesagt, dass ich derzeit mehr als glücklich bin? Hm, hatte ich wohl schon – aber egal, so etwas kann man sich gar nicht oft genug vergegenwärtigen.

Montag, 3. Februar 2014

Psssst!!!

Derzeit höre ich dies andauernd. Auch von mir selbst. Irgendwie sind nämlich alle in meinem Umkreis infiziert von einer Krankheit, die Konzentration erfordert. Im Pschyrembel ist diese noch nicht vermerkt, ich weiß aber trotzdem wie sie heißt: Quizduell. Auch wenn man ständig in Verbindung steht, mag dies nicht sehr kommunikativ sein. Und es ist auch nicht so, dass ich zu viel Zeit hätte. Aber man kann auf jeden Fall behaupten, dass man dabei viel lernt. Und zwar für’s Leben. Nun weiß ich zum Beispiel, wie man das nennt, wenn man eine Champagnerflasche mit einem Säbel köpft: Sabrieren. Das werde ich in Zukunft ganz sicher (ge-)brauchen.

Donnerstag, 30. Januar 2014

Die lieben Kollegen, Teil 26

„In Ihrer Gegenwart fühle ich mich immer so alt”, meint die Azubine zu mir. Tja, die Jugend heutzutage …

Montag, 27. Januar 2014

Seltsame Nachbarschaft

Vollkommen unbemerkt hat sich seit 10 Jahren in meiner unmittelbaren Umgebung eine betreute Wohnanlage in der ehemaligen Elise-Averdieck-Schule einquartiert. Nun war es erstmals möglich zum Tag der offenen Tür dieses nun „Lebensbaum” genannte Haus mit seinen Bewohnern zu besuchen. Die Familien eint ein gemeinsames Schicksal, das mit einer Massenkarambolage in Altenwerder nahe bei Hamburg vor 20 Jahren begann. Alle beteiligten Frauen gebaren 9 Monate danach Kinder. Besondere Kinder. Auf das „besonders” wird hierbei sehr viel Wert gelegt – von „behindert” sollte man nämlich nicht sprechen. Diese Kinder haben nicht nur alle schwarze Augen (sprich eine schwarze Iris), sondern sind besonders begabt. Sie wissen mehr als wir alle. Es wird 7 Tage einen Sturm geben und dann sind es noch 7 Jahre, bevor die Welt untergeht. Aber diese Schwarzäugigen wissen, was in Zeiten der Apokalypse zu tun ist, auch wenn sie in den Augen mancher nicht zurechnungsfähig erscheinen. Diagnostiziert wurde von Psychiater Dr. Marius Mittag das „Teiresias-Syndrom” (benannt nach dem blinden Propheten in der griechischen Mythologie), das allerdings noch nach wie vor ziemlich unerforscht ist. Der Kontakt zu den Familien ermöglicht nun einen Einblick in diese sonderbare Welt und auch in ein meist sehr desolates soziales Umfeld. Ziemlich heruntergekommen sind die Wohnverhältnisse – analog zu ihren Bewohnern, denn das „Teiresias-Syndrom” greift mehr oder weniger auf alle Familienmitglieder über – Alkoholprobleme sind bei den Eltern weit verbreitet, ebenso wie ausgewachsene Depressionen. Man selbst schaut sich das bei so einem Tag der offenen Tür nicht nur einfach an, sondern ist mittendrin. Man wird beschnuppert und angefasst, nimmt an Gesprächstherapien teil oder an Bewegungsübungen. Das ist indes noch nicht alles – man lernt die Bewohner nicht nur im Gespräch kennen, manchmal brauchen sie auch handfeste Unterstützung – beispielsweise bei einem Gang zur Toilette. So viel Pflegepersonal gibt es nämlich nicht – die Einsparungen im Gesundheitsbereich sind auch hier deutlich spürbar.



Bei der Familie Traub finden sich nicht nur in der Wohnung zahlreiche Puppen – diese sind auch schon im Treppenhaus anzutreffen.

Die Quintessenz, von dem, was die Schwarzäugigen wissen, wurde in einer Aufführung vermittelt, die den Abschluss am Abend eines Besuches bildete. Aber all das ist „nur” Theater. Die Gruppe von Signa schafft es jedoch mühelos, dass Realität und Imagination in ihrem Stück Schwarze Augen, Maria eine vollkommen eigene Welt bilden. Und es war eine sehr schlechte Entscheidung, in diese Welt erst am letzten Tag einzutauchen (und das auch nur mit sehr viel Glück). Ein mehrmaliger Besuch vom Haus Lebensbaum wäre eigentlich unbedingt notwendig gewesen. Aber immerhin weiß ich nun, dass ich mitunter 80 Planeten mit mir rumtrage und man die nicht um die Null kürzen kann, weil die Ösen meiner Docs-Stiefel verbunden sind. Schnürsenkel sind wichtiger als man denkt. Und ja, ich weiß nun auch ganz genau, was ich nach dem 7-tägigen Sturm mache. Ich hoffe, Sie wissen das auch, denn die Zeit ist nah, dass es 10 Schwarzäugige geben wird und dann wird der Sturm kommen. Jetzt wissen Sie eigentlich Bescheid und sagen Sie nicht, dass Sie es vorher nicht gewusst hätten. Notfalls kotzen Sie einfach ein paar Kekse aus und murmeln dabei Ihren zweiten Vornamen. Egal, ob Sie einen anderen oder keinen haben – richtig ist jedenfalls „Maria”.

Freitag, 24. Januar 2014

Sammeln & Seltenes

Grob könnte man sagen, dass es zwei Arten von Menschen gibt. Zum einen die Jäger und Sammler, die sich ihrer Schätze erfreuen, aber eigentlich auch wissen, dass das ganz schnell zum Messie ausarten kann. Und dann die anderen, denen ein Koffer an Habseligkeiten schon zu viel ist – ein Rucksack reicht doch vollkommen –, die sich dann auch gnadenlos und ohne Probleme von allem trennen können. Sozusagen die Nomaden unter uns. Wenn man zur ersteren Gattung gehört (so wie ich), darf man eigentlich nie umziehen, weil es schlicht unmöglich ist. Eine große Herausforderung ist es da schon, wenn man nur ein Zimmer leer räumen will, genau genommen nicht mal ein halbes Zimmer. Früher war das mal mein Arbeitszimmer, da sah das so aus. Damals habe ich dort auch noch gearbeitet (heutzutage reicht Sofa oder Bett). Es gab dann auch noch mal einen Flatsscreen, aber inzwischen steht nicht mal mehr der Schreibtisch dort. Dafür hat sich ganz viel anderes angesammelt. Halt all das, was man (ja, ich) noch irgendwie gebrauchen kann. Ein paar Puppenteile hier, ein paar Knochenteile dort oder sonstige Materialien, die man gedenkt irgendwie zu verwerten. Auch ein Haufen an Papierkram – Belegexemplare; man will ja schließlich in den Händen halten, was man so fabriziert hat. Und ja, noch x Sachen mehr. Jetzt soll das Ganze auf ein paar Kisten und Schachteln reduziert werden, denn so einfach hält das Glück nämlich keinen Einzug. Nun habe ich noch einen Joker – der Dachboden über meiner Wohnung ist groß und geduldig. Alles lässt sich indes dort auch nicht lagern und so heißt es ausmisten. Immerhin habe ich noch ein paar Monate Zeit, aber mir ist anhand dieses kleinen Bereiches klar geworden, dass das viel zu viel ist, was sich da und nicht nur dort angesammelt hat. Das nicht nur dort ist nämlich weitaus größer, was kein Wunder bei der Größe des RL-Gruselkabinetts ist. Aber es ist nun auch so, dass das nicht irgendetwas ist. Vieles ist nicht nur subjektiv wertvoll, sondern ist jenseits persönlicher Wertvorstellungen einzigartig und ja, objektiv wertvoll. Mich von all diesen Kostbarkeiten mal trennen zu müssen, scheint mir unvorstellbar, aber nichts ist unendlich. Wenn ich tot bin, ist mir das relativ egal, aber die Zeit davor werde ich wohl mit Einschränkungen leben müssen. So ein Zimmer in einem Seniorenwohnheim (was familiäre Pflege bedeutet weiß ich zu genau und auch, dass das in heutigen Zeiten vielmals gar nicht machbar ist) ist meist einfach verdammt klein. Bei vollem Bewusstsein würde ich dann sicher meine Schwierigkeiten haben. Und so wird wohl von all diesen schönen Dingen nicht viel bleiben, auch wenn mein Sohn ebenfalls ein Jäger und Sammler ist. Mag sein, dass digitale Spuren auf ewig erhalten bleiben und dass das kleine Monster auf seine Weise diese Leidenschaft weiterführt. Dieses Verfolgen von etwas Besonderen. Und das wäre dann doch wieder etwas, das immer da sein könnte. Nun gut – ich lebe und zwar jetzt. Und das ist gerade verdammt gut.