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Sonntag, 18. Mai 2014

Sad-Core auf der Puschenbühne

Zarah (Ex-kATTWYk) & Leander (Telomer, x-kATTWYk) luden zu ihrem ersten Konzert ein und zwar im Wohnzimmer von Zarah. Das Duo macht vielfach Lieder über Beziehungen. Oder waren es psychische Störungen? Kann sein, dass es auch um Beziehungsstörungen geht. Dargeboten wird dies als eine Art Chanson mit Kabaretteinlagen. Subjektiv gesehen oder vielmehr gehört trifft dies größtenteils nicht meinen Geschmack, objektiv gesehen und gehört hatten die beiden gestern Abend jedoch einen sehr guten Auftritt – besonders das letzte Stück, in dem Rehe und Wölfe im Duett sangen, war auf jeden Fall überragend gut.

Freitag, 9. Mai 2014

Orte der Unsehnsucht

Ein Hafen ist nicht immer das, was die Gedanken in die Ferne schweifen lässt. Und es gibt dort auch nicht immer den Geschmack von Freiheit auf den Lippen, zu dem man ansonsten nicht mal salzige Seeluft braucht, wenn der Hafen nur groß genug ist. Das noch im Gruselkabinett zu hörende tief tönende Tuten der Schiffe ist zu anderen Zeiten ein Gruß ans Meer und die Unendlichkeit. Ab heute jedoch ist all das wieder für ein Wochenende etwas, dass es zu meiden gilt, wenn man diesen Sehnsuchtsort erhalten will, denn ein Menschenmeer kann niemals das Gefühl von Weite evozieren, wie es ohne Weiteres ein einzelnes Schiff schaffen kann, auch wenn diese schon lange eher elbabwärts zu finden sind und nicht an den Landungsbrücken. Trotzdem fühlt es sich zu anderen Zeiten wie ein richtiger Hafen an – wohl auch, weil sich das Heutige mit Bildern des Vergangenen zu einer Einheit vermischt. Derzeit, wenn wieder der Hafengeburtstag stattfindet, lockt mich nichts dorthin. Dennoch gibt es kein Entkommen, wenn einem selbst hier (das Gruselkabinett ist alles andere als nahe am Wasser gebaut) ein endlos lautes Dröhnen eines „Happy Birthday” vom Hafen entgegen schwappt.

Sonntag, 4. Mai 2014

Fast in Afrika

In der Tat liegt Tunis näher als Rom und auch einige historische Hinterlassenschaften sind in Palermo diesem Kontinent näher. Aber so wie das Tyrrhenische Meer sich Europa zuwendet, so ist dessen Einfluss gleichfalls sichtbar. Der Glanz vergangener Zeiten, den Araber, Normannen, Staufer oder Spanier hinterlassen haben erstrahlt ebenso wie der Verfall, zu dem früher wohl mehr die Mafia, heute sicher mehr die Folgen der Globalisierung, beigetragen haben. Was in der Altstadt noch romantisch verklärt werden könnte und eine urbane Kreativität hervorbringt (noch viel ärmer als Berlin, aber sexy), ist je näher man sich hinaus begibt nur noch Tristesse, bei der es schwer fällt, das Marode schön zu reden. Allgemein anerkannte Schönheit ist dann noch weiter entfernt. So wie Mondello mit seiner bezaubernden Bucht, wo das Meer in all seinen Blautönen und glasklarem Wasser unwiderstehlich lockt, sich mit diesem zu vereinigen, auch wenn es zu dieser Jahreszeit doch sehr kalt ist. Dabei gibt es auch direkt in Palermo Strände, die jedoch nur Müllhalden sind und man das Badeverbot ohne Weiteres nicht hinterfragt.

Beim Hausberg von Palermo, dem Monte Pellegrino, ist indes zunächst auch nicht pure Natur zu erwarten, was nicht unbedingt am Wallfahrtsort der Heilgen Rosalia liegt, sondern eher an den Pilgerscharen, die dort grillen. Abseits davon findet man allerdings zwar auch sehr vereinzelt grillende Ausflügler, die sehr gastfreundlich sind und einen vollstopfen mit Köstlichkeiten, aber eben auch grandiose Aussichten und vor allem Stille.

Derer bedurften wir doch etwas, da unsere Unterkunft genau dort lag, wo das Herz von Palermo am lautesten schlägt. Vor allem auch nachts. Die Vucciria ist nämlich nicht nur Markt, sondern vor allem nächtens mit Reeperbahn bzw. Hamburger Berg vergleichbar. So schön auch unsere Unterkunft war und so nett unser Gastgeber, so laut war es eben auch – Nachtleben, Markt, Baumaßnahmen (ja, sehr notwendig und ich wurde fast gesteinigt, als wir unmittelbar unser Quartier erreichten, was dann eben doch einen Meter neben lebensgefährlichen Baustellen lag). Nun ja, wir waren eben mittendrin.

Um die Ecke die surreal morbide Atmosphäre verbreitende Piazza Garraffello, an der Uwe Jäntsch wirkt(e), bei dessen Projekten gewollter und ungewollter Zerfall zuschlug. Was man als ein lebendiges Sein zwischen Vergangenheit und Gegenwart bezeichnen könnte, auch wenn es unmittelbarer ist, trifft ebenfalls auf die Katakomben der Kapuzinergruft zu. Ja, ich muss hierbei zugeben, dass diese der Hauptanziehungspunkt von Palermo für mich waren. Seit dem der Bildband „The Living Dead: Inside the Palermo Crypt” von Marco Lanza im Gruselkabinett seit vielen Jahren weilt, war für mich klar, dass ich das unbedingt sehen muss. Und ja, nirgendwo begreift man Tod und Leben besser. Die Vergänglichkeit von allem Sein und all der Vergeblichkeit, dem Tod zu trotzen – als auch all das, was über den Tod hinaus geht. Nirgendwo sind die Toten lebendiger, auch wenn man sie nicht mal kennt. Vergraben, verbrannt, vergessen – wie auch immer – das ist hier nicht möglich. Und diese Gegenwart von Tod bedeutet für mich gleichzeitig Leben. Leben mit all seinen Sinnen.

In Palermo heißt das mehr Sonne, Licht und Leichtigkeit. Alles ist viel lebhafter. Mitunter auf grausame Weise, wenn auf dem touristisch weniger erschlossenen Markt auf dem Ballaró die Tintenfische noch zappeln und die Garnelen hüpfen. Sooo frisch, mochte ich dann doch nicht die Zutaten für ein selbstgekochtes Mahl einkaufen. Die ausgewählten Ingredienzien waren dennoch weitaus lebendiger als all das, was man in der Heimat finden kann. Ein Tipico Siciliano muss nun unbedingt demnächst hier auf den Tisch kommen: Arancini. Ach, überhaupt – Sizilien wird hier weiterleben. Ich werde mit ganz anderem Blick bei Andronaco (das ist ja soundso mehr Italien als man sich hier im Norden vorstellen kann) sehr bald einkaufen gehen – aber hach … da gibt es auch nicht alles – den Geschmack von Kaktusfeigen werde ich so bald nicht oder gar nie mehr goutieren können. Das kleine Monster und der Schlendrian werden am allermeisten Brioche mit Eis vermissen. Ja, wir amüsierten uns über einen Mann am Strand von Mondello, der seinen Bauch endlos zärtlich streichelte wie ein Baby, aber genau das ist es: man kann Sizilien (oder auch allgemein Italien) nicht lieben, wenn es nicht durch den Magen geht.



Mehr Bilder

Ach ja, in Brüssel waren wir ja auch noch einen Tag vorab. War gleichfalls sehr schön, verblasst jedoch ziemlich nach den anschließenden Tagen in Palermo.

Freitag, 25. April 2014

Hach ...

... genau das richtige Wetter, um den Urlaub zu beginnen.

Morgen um diese Zeit war ich dann schon beim Europäischen Parlament und übermorgen lacht mich die sizilianische Sonne an. Hach, hach, hach ...

Donnerstag, 17. April 2014

Schlank mit Gemüse

Eigentlich ist das ja kein Geheimnis, dass Gemüse allgemein das Gegenteil von einer Kalorienbombe ist. Bisher dachte ich allerdings, dies beruht auf den Nährwerten. Das mag zwar auch stimmen, aber es gibt noch eine nicht zu unterschätzende andere Ursache. Vornehmlich trifft dies aber nur auf etwas seltenere Gemüsesorten zu. Vor allem auf Romanesco. Das ist mitnichten eine neumodische Züchtung und unersetzbar, wenn dies erst einmal meine Geschmacksnerven in der Vorstellung eines zukünftigen Mahls getroffen hat. In einer Großstadt sollte es ja eigentlich kein Problem sein, dem nachzukommen, zumal ich meist sehr gut weiß, wo man die exotischsten Schätze erbeuten kann, die vielmals gar nicht exotisch sind, jedoch nicht unbedingt in einem Discounter zu finden sind. In diesem Fall war die Beute aber nicht so einfach zu erlegen, was zu sehr vielen Gängen führte, die zwar gewiss meine Schuhsohlen in Mitleidenschaft gezogen haben, aber eben auch einen entsprechenden Fitnessfaktor beinhalteten, der zu entsprechendem Kalorienverbrauch führte. Gemüse zeigt also schon seine Wirkungen, auch wenn man es gar nicht genossen hat. Tja, das ist nun alles ein sehr bewegendes [sic] Thema, aber es ist gut, wenn ich mir auch um so etwas Gedanken machen kann und nicht nur um Angelegenheiten, die ernsthaftere Themen beinhalten, die nun doch wieder präsent sind. In diesem Sinne: auf Bewegung und Gemüse achten. Und schon sieht’s (in manchen Bereichen) besser aus.

Freitag, 11. April 2014

Von dicken Schädeln und hörbaren Nächten

In ereignisreichen Zeiten wie diesen kommt man kaum zur Ruhe, geschweige denn zum Bloggen. Allein an einem einzigen Tag gab es neben dem alltäglichen Wahnsinn einen neuen Mitbewohner samt Einrichtung, einen dicken Schädel und eine Nacht voll experimenteller Geräusche. Den dicken Schädel wohlgemerkt vor dieser Nacht. Und zwar diesen hier:



„Möchtest du einen Kaffernbüffelschädel haben? Ich bringe den einfach mal vorbei, wenn nicht, kannst du ihn ja immer noch verkaufen.”

Tja, und nun muss ich mir Gedanken machen, wie ich den noch unterbringen kann. Indes sind auch schon die nächsten Schädel in Aussicht, die allerdings etwas handlicher sind.
Radio Gagarin lud in die Hörbar zu einem bunten Kabelsalat, dem eine große Bandbreite elektronischer Klänge entlockt wurde. Die Soloshow von Sudden Infant überzeugte durch die experimentelle sprachliche Performance. Unterhaltsamer Minimal Wave mit NDW-Einschlag kam von Im Namen des Volkes. Contagious Orgasm aus Japan waren der Impulsgeber für den Besuch für mich und dies auch vollkommen zu Recht.



Noch bekannt aus alten Industrialzeiten (ähm ja … die „Voltage Controlled Filter” ‎stammt von 1993) waren die komplexen Soundlandschaften von Contagious Orgasm am interessantesten.

Sonntag, 6. April 2014

Die unvermutete Begegnung mit dem Gruselkabinett

Tag X rückt unaufhaltsam näher. Den Ernst der Lage scheint der Schlendrian erkannt zu haben und versucht sich nun auf die Schnelle noch besser vorzubereiten, denn das war eben für mich doch etwas überraschend, dass er sich aus dem Bücherregal Nadeaus „Geschichte des Surrealismus” schnappte und emsig angefangen hat zu lesen. Nicht dass er Jahre zuvor dazu nicht schon Gelegenheit gehabt hätte. Und es ist auch nicht so, dass dieser Tag nun so plötzlich vor der Tür stehen würde. Es ist allerdings auch nicht so, dass ich nicht wüsste, dass es nun vermehrt überraschende Erlebnisse geben wird. Aber ich bin mir auch sehr sicher, dass es sich hierbei nur um positive Überraschungen handelt wird. Diese eine andersartige negative Überraschung vor kurzem reicht auch vollkommen für dieses Jahr.

Sonntag, 30. März 2014

Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten

Oder vielmehr passiert es, dass auch an hellsten Sonnentagen am strahlend blauen Himmel schlagartig eine Wolke das Sonnenlicht verdeckt.

Die Folgen sind zwar noch nicht absehbar bzw. kann es sein, dass doch alles wieder gut wird, aber so ein plötzliches Ereignis wirkt in dieser Zeit, die sich noch und nöcher mit immer neuen wunderbaren Ereignissen geradezu überschlug, besonders überraschend. Es heißt nun mal wieder abzuwarten und das Beste zu hoffen. Ganz besonders, weil das kleine Monster mit am meisten betroffen ist.

Donnerstag, 27. März 2014

Wünsch dir was

Ziemlich berauscht vom ersten Wohnzimmerkonzert überlegte ich, wen ich denn als nächstes (außer Telomer – die müssen und wollen auf jeden Fall noch mal ran *g*) im Gruselkabinett erleben wollen würde. Auch der desinteressierteste Leser (also die paar, die sich hierher verirren) wird mitbekommen haben, dass Messer für mich nicht das sind, was im Besteckkasten liegt, sondern in den Ohren. Ja, genau die , bei denen wir gerade so noch ins ausverkaufte Konzert gekommen sind. Also eigentlich nicht im Bereich des Vorstellbaren, aber ich mag verrückte Ideen und dachte, dass Messer für so etwas vielleicht doch Verständnis haben. Da angefragt habe ich dann aber doch nicht. Ich war nämlich zu spät damit – der Schlendrian hatte es schon getan. Und hat auch eine Antwort vom Sänger erhalten: „Klingt gut, aber akustisch sträuben sich die anderen. Wenn wir es doch mal wagen sollten, können wir ja noch mal über das Wohnzimmer-Konzert reden.” Eine direkte Zusage ist das zwar nicht, aber eine direkte Absage eben auch nicht. Nun sind die Jungs soundso noch auf Tour (sogar in China), aber dann schauen wir noch mal, ob es sich hierbei nur um eine Scheinschwangerschaft handelt oder das nächste Wohnzimmerkonzert geboren wird.

Von 0 auf 50.000

Das Gruselkabinett sollte fixer werden. An sich keine schlechte Idee, nur weiß ich aus Erfahrung, dass eine Umstellung, egal um welche es nun detailliert geht, meist nicht reibungslos klappt und unabhängig davon, um welchen Anbieter es sich nun handelt – dementsprechend bin ich recht träge, so etwas in Angriff zu nehmen. Vor Ankündigung der Umstellungsphase war dann auch schon gleich alles tot. Der Schlendrian war noch im „mmmmmchchchchmmmmm”-Modus. Nun gut, so schnell geht das ja auch nicht. (Beides.) Danach war allerdings auch noch alles tot. Naja, nicht alles. Mittlerweile war zumindest der Schlendrian aktiv, aber es zeichnete sich das dramatische Ereignis ab, dass ich kein Feierabendinternet haben würde. Also mindestens genauso schlimm, wie morgens keinen Kaffee genießen zu können. Kurz vor meiner Heimkehr wurde mir dann aber doch die Erfolgsnachricht übermittelt, dass alles läuft rast. Meine Blogfrequenz wird dies wohl aber nicht beeinflussen. Ich fürchte, die hat andere Ursachen. Dennoch wird es gleich noch einen Beitrag geben, da ich schon wieder froher Hoffnung bin.

Sonntag, 23. März 2014

Mein erstes Mal



Ebenso das erste Mal von Telomer. Nämlich das allererste Wohnzimmerkonzert. Sehr gespannt erwartete ich diesen Abend. Wie werden sich wohl die Songs rein akustisch anhören? Benötige ich danach eine neue Wohnung? Vieles, das man vorher nicht einschätzen konnte. Hinterher kann ich nun aber sagen, dass einfach alles perfekt war. Unplugged entfalteten die Stücke einen ganz besonderen Reiz – die Nähe von allem war nicht nur räumlich sichtbar, sondern auch hörbar viel intensiver. Mit 17 Stücken in chronologischer Reihenfolge war dies auch das längste Konzert, das Telomer je gegeben hat. Der neue Sound wurde nun als Doom-Singer-Songwriter bezeichnet und es gab niemanden, der davon an diesem Abend nicht begeistert war – mancher meinte sogar, dass es das beste Konzert von allen war. Es hat auf jeden Fall sehr, sehr viel Spaß gemacht und wird mit Sicherheit wiederholt werden, auch wenn es wohl nicht am nächsten Samstag klappt.

Hach, ich bin immer noch hin und weg ...
Monsterdank auch noch mal an dieser Stelle!

Mittwoch, 19. März 2014

Die lieben Kollegen, Teil 28

I can not see (skiing) but i trust ok.

Skickat från min iPhone


Handelt es sich hierbei nun um blindes Vertrauen oder doch eher um Schneeblindheit?

Sonntag, 16. März 2014

Das Fremde im Vertrauten

Da kennt man jemanden schon längere Zeit und auf einmal ist da etwas Neues. Irgendwann war es in den letzten Wochen einfach da. So etwas habe ich noch nie erlebt, dass sich jemand so plötzlich etwas neues aneignet. Und das ist nicht etwas, das man auf irgend eine Weise durch eine Erfahrung mitnehmen könnte, denn es ist eigentlich nicht mehr als die Intonation von so etwas wie „Hm”. Woher das kommt, ist nicht eruierbar und es ist auch nicht möglich, dies willentlich zu intonieren. Aber wenn ich es höre, schmilzt alles dahin. Fangzähne und Krallen sind nur noch Gummibärchen, die auf Wattewölkchen schweben. Oftmals erlebt man ja eher negative neue Seiten (oder ja, nicht wirklich – man sieht dann nur alles realistisch), aber dass da was neues dazu kommt, das so catchy ist, habe ich noch nie erlebt. O.K., klingt jetzt wahrscheinlich alles ziemlich daneben, aber ich finde es einfach so – ähm – toll, dass alles nicht nur gut ist, sondern sogar noch besser wird.