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Donnerstag, 14. April 2016

The Forbidden Room

Kanada, 2015
Regie: Guy Maddin, Evan Johnson
Darsteller: Roy Dupuis, Clara Furey. Louis Negin, Mathieu Amalric, Udo Kier, Charlotte Rampling, Geraldine Chaplin

Es ist schon etwas länger her, dass es hierorts ein Film von Guy Maddin auf die große Leinwand schaffte, dabei sind es gerade die Werke dieses Regisseurs, die man unbedingt so groß wie möglich sehen sollte – die überbordenden Bilderwelten voll phantastischer Einfälle finden ansonsten bestimmt keinen Platz, um sich vollkommen auszubreiten. Unmöglich scheint es ebenfalls, etwas über die Handlung seines neuesten Filmes zu schreiben – auch diese dehnt sich ins Unendliche aus. Geschichten wachsen aus Geschichten bis man manchmal gar nicht mehr weiß, auf welcher Ebene man sich befindet. Immer tiefer gerät man in diese surreale Mischung aus Poetik, Mystik, Drama und Komödie. Man erfährt beispielsweise was Vulkane oder Schnurrbärte träumen, was der Schnee flüstert, zu wessen Aufnahmeritual das Innereienstapeln gehört oder mit was sich ein Zugpsychologe im deutsch-kolumbianischen Express von Berlin nach Bogotá beschäftigt. Dann sind da auch noch die Skelettanzugfrauen, Aswang-Bananen und, und, und … Optisch ist das alles wieder zwischen Experimental- und Stummfilmästhetik angesiedelt und mehr als berauschend. Oder kurz zusammengefasst wie die Worte zum Ende des Films: dreams, visions, madness!


Official Site
Trailer

Mittwoch, 13. April 2016

Triple Peaks



Jamie Stewart nebst Angela Seo und Shayna Dunkelman haben sich den Soundtrack von Twin Peaks vorgeknöpft und brachten ihre Interpretation noch vor Plattenveröffentlichung auf die Bühne. Wer Xiu Xiu kennt, ahnt schon vorher, dass das süßlich-harmonische des Originals nicht im Vordergrund stehen wird. Und so war es denn auch, dass man nicht von Synthesizer-Teppichen eingewickelt wurde, sondern weitaus bedrohlichere Klangwelten geschaffen wurden, die Musik also von BOB beherrscht wurde. Trotz gewohnt lärmiger Ausbrüche gab es auch sehr viel ruhigere Stücke, die aber ebenfalls alles andere als beruhigend waren. Insgesamt muss man allerdings sagen, dass man sich größtenteils doch recht stark am Original orientiert hat und der Wiedererkennungswert sehr hoch war. Was die drei da geboten haben, war auf jeden Fall ziemlich Spitze und selbst kleine Patzer entwickelten sich zu Höhepunkten.

Freitag, 8. April 2016

Wenn einem die Decke auf den Kopf fällt …

… und dies bei der Arbeit, heißt das nicht, dass man sich langweilen würde, denn momentan bin ich damit beschäftigt, Chinesisch, also Mandarin oder …. also ich weiß langsam auch nicht mehr, aber auf jeden Fall korrigiere ich das. Und dann ist da noch dieser personelle Problemfall, der in letzter Zeit (euphemistisch ausgedrückt) dafür sorgte, dass ich mich nicht langweilte.

Nun gab es jedoch gestern einen dramatischen Zwischenfall, der aber gar nicht so dramatisch war. Aber doch offensichtlich gab es eine physikalische Bewegung, die nicht so ganz geklärt ist, jedoch wohl doch sehr harmlos ist. Also, da ist ein Deckenpaneel heruntergefallen und dann steht man plötzlich auf der Straße, wegen Alarm und so. Ein Feuerwehrwagen nach dem anderen rückt an und dann auch ganz schnell ein Kameramann nach dem anderen.

Letztendlich war das alles nicht schlimm, aber richtig schlimm ist, was „Die Presse” daraus gemacht hat. Bei so viel Fehlinformationen möchte man gar nichts mehr glauben, auch wenn man generell skeptisch eingestellt ist. (Mit so etwas wie „Lügenpresse” à la AfD hat das nix zu tun.)

Donnerstag, 31. März 2016

Ein andalusischer Hund



Freitag, 25. März 2016

Kein Kaka

In der Frühe ging es los, um Berlin endlich mal wieder einen Besuch abzustatten. Auch ohne Koffer war das inzwischen wieder ein dringendes Bedürfnis. Das mit mir zusammen fahrende kleine Monster hatte allerdings ganz andere Bedürfnisse als ich und so trennten sich tagsüber unsere Wege. Bei ihm gab es eine durchgetaktete Planung quer durch das Berliner Verkehrsnetz – ich dagegen hatte nicht wirklich einen Plan, sondern mir nur vorgenommen, in aller Ruhe durch den mir liebsten Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zu schlendern. Mal dort in eine Galerie oder da in einen Laden zu gehen und zwischendurch Pausen in netten Lokalitäten zu machen. Beispielsweise interessiert mich der Bahnhof Grünau so ziemlich gar nicht, die Zozoville Gallery dagegen um so mehr. Seit meinem ersten dokumentierten Besuch der Galerie sind inzwischen auch schon über 10 Jahre vergangen. Vieles hat sich seitdem in Berlin (woanders natürlich auch) geändert. Leider ist gerade in Friedrichshain-Kreuzberg vieles verschwunden. Und so erschrak ich erst einmal, als ich die Zozoville Gallery nicht an gewohnter Stelle vorfand. Die war dann aber nur ein Stück weiter in sehr schönen neuen Örtlichkeiten zu finden. Gefunden wurden ebenfalls wieder ein paar Drucke, die ins Gruselkabinett wanderten („Nein, diesmal werde ich bestimmt nichts groß kaufen – wir haben doch soundso keinen Platz mehr …”). Letztes Mal schon vorgenommen, schaffte ich es dieses Mal wenigstens auch zum Atelier von Johan Potma.



Sehr schön, mal wieder beim Erschaffen eines neuen Werkes zuzusehen, noch schöner zu erfahren, dass ein neuer Bildband in Planung ist. Und nächstes Mal geht es dann auch ganz sicher zum Atelier von Mateo Dienen! So verbrachte ich jedenfalls recht müßig meinen Aufenthalt, wobei ich letztendlich doch die ganze Zeit zu Fuß unterwegs war. Ab und zu telefonierte ich mit dem kleinen Monster, dass auf irgendeiner Waldstrecke unterwegs war, während ich durch Straßen voller Street Art lief. Und übrigens weniger Hundekacke! Auch wenn Grundschüler so etwas noch im Unterricht malen, ist dies nicht mehr unbedingt das Markenzeichen von Berlin. Ganz allgemein ist ein leichter Trend zur Gesichtslosigkeit zu erkennen. Berlin boomt zwar nach wie vor und Kreativität wird immer noch groß geschrieben, aber die findet dann doch eher im Kleinteiligen statt. Fiebrige Visionen, der heiße Atem von etwas Neuen … davon ist nicht mehr viel zu spüren. Dennoch werde ich mit Berlin immer so etwas wie Heimatgefühle verbinden.



Unsere Unterkunft mit Balkon und Blick auf (leider noch nicht grüne) Bäume und Landwehrkanal sorgte jedenfalls ebenfalls für viel Wohlbefinden – einzig die morgendliche Helligkeit war nicht so schnieke. Für nicht ganz so viel Wohlbefinden sorgte auch unser Stammitaliener. Mag sein, dass mich die Italienurlaube zu sehr verwöhnt haben, mag sein, dass es diesmal wirklich nicht so gut war – das war allerdings immer noch Jammern auf sehr hohem Niveau. Im Gegensatz zum ruhigen ersten Abend gab es am folgenden Galgentänze und mehr. Lebanon Hanover sorgten im ausverkauften SO36 mit ihrem kühlen Minimal Dark Wave für heißeste Stimmung, die recht gut zum letzten Konzert von The KVB passte.



Zur anschließenden After-Show-Party passte meine aufkommende Müdigkeit allerdings nicht so ganz und so wurde ich dann (nach einigen „Stößchen!” … steht echt nicht jut um Berlin) doch zu einer nächtlichen Partygängerin und keiner morgendlichen. Immerhin konnte ich so den nächsten Tag noch für die Besuche von vier(!) Flohmärkten nutzen, während das kleine Monster erneut auf ÖPNV-Tour war. Und dit war’s leider schon wieder.

Montag, 21. März 2016

Berliner Luft ...

... macht ganz schön müde. Kann aber auch daran liegen, dass ich viel unterwegs war und wenig jeschlafen habe. Das verlängerte Wochenende in Berlin war jedenfalls sehr knorke. Etwas mehr werde ich dazu schon noch schreiben, aber momentan bin ich immer noch ziemlich mü ...

Samstag, 12. März 2016

Tief im Nebel an Bord



Der Nebel ist hierbei weder wortwörtlich zu verstehen, noch als Metapher des Alkoholpegels, sondern als Umschreibung der tiefen Dichte der Musik des Konzertes von The KVB, das gestern in passender Umgebung auf der Stubnitz stattfand. Genauso wie es schön ist, sich auf diesem Schiff zu befinden, ist es ebenso schön The KVB wieder einmal live zu erleben. Ihr düsterer Sound zwischen Shoegaze und Dark Wave hüllt einen jedes Mal aufs Neue sehr wohlig ein, so dass man jegliches Zeitgefühl verliert oder allenfalls meint, sich tief in den 80ern zu befinden. Pünktlich zum Konzert erschien gestern auch das neue Album „Of Desire”, das nun im Gruselkabinett erst einmal in Endlosschleife läuft. Die Vorband war dieses Mal auch ziemlich gut. Der krautige Noise von Throw down bones kam sehr gut an – außer tolle Bandnamen ausdenken, können Italiener auch ganz schön (Betonung auf „schön”!) Krach machen. Bevor ich mir überlegt hatte, ob ich das auch daheim brauche, waren die Musikkonserven leider schon ausverkauft. Aber ich werde das im Ohr behalten!

Freitag, 11. März 2016

Der Schaum der Worte und Klänge



Gestern wäre Boris Vian 96 geworden, gestern brachten Messer ihr Boris Vian gewidmetes Programm „Ihr werdet auf unsere Gräber spucken” auf die Bühne. Es wurde viel zitiert – selbstverständlich auch aus „Der Schaum der Tage” – mit musikalischer Begleitung, textlich abgewandelt, so dass nebenbei aus New York Hamburg wurde, einzelne Passsagen theatralisch vorgetragen und auch richtige Songs gespielt. Nach meinem Geschmack hätte letzteres ausgeprägter sein können bzw. hätte mehr experimentiert werden können. Dennoch eine sehr beeindruckende Umsetzung, die Lust macht, mal wieder Boris Vian zu lesen und die Vorfreude auf das neue Album von Messer noch mehr steigert.

Donnerstag, 10. März 2016

Frauenpower nach dem Frauentag



Als vor drei Jahren die Savages in meine Ohrmuscheln gerieten, hätte ich am liebsten sofort zu einem (mindestens!) Konzert gehen wollen, um diesen weiblichen Energietaifun live zu erleben. Damals bettelte ich in meiner Verzweiflung den Manager an und er versprach mir: „we'll make sure we come thru next time.” Etwa ein halbes Jahr musste ich mich dann noch theoretisch gedulden, praktisch jedoch fast drei Jahre, denn damals viel der Gig ja aus. Es gab jedoch mehr als einen Ersatz und dies mit weitreichenden Folgen (Wohnzimmerkonzert!). Nun aber endlich, endlich die Savages auf der Bühne! Inzwischen ist das zweite Album erschienen, das ziemlich nahtlos an ihr Debüt anknüpft. Die Leidenschaft ist bei mir im Laufe der Zeit allerdings etwas verblasst. Mit Leichtigkeit wurde diese jedoch beim Konzert wieder entzündet. Mit 18 Songs heizten die Mädels dem Publikum ordentlich ein – ruhigere Stücke waren hierbei kein Störfaktor, sondern sorgten für noch mehr Intensität. Dass die Band eine unglaubliche Bühnenpräsenz hat, war mir vorher schon bewusst (Videos gibt es zur Genüge wie z. B. auch von einem meiner Lieblingssongs), aber das selbst zu erleben ist dann doch wieder etwas anderes. Nämlich etwas viel besseres! Durchschwitzt und glücklich verlässt man ein perfektes Konzert, dass einem mit dem Abschlusssong „Fuckers” die Botschaft „Don't let the fuckers get you down” mit auf den Heimweg gibt.

Dienstag, 8. März 2016

Die lieben Kollegen, Teil 41

Der Internationale Frauentag war zu DDR-Zeiten omnipräsent, hierorts ist das ja immer noch ein Datum, dass keiner kennt. Um so verwunderter war ich, dass ich heute Glückwünsche zu diesem Tag von einem Kollegen aus Brasilien erhielt. Tja, gleich mal unseren abteilungseigenen Azubi informiert, dass er sich diesen Tag merken soll. Es müssen nicht immer Blumen sein – Schokolade ist vollkommen O.K.

Samstag, 5. März 2016

Nur für Frauen

Bevor es im Mai mit dem Schlendrian nach Wien geht, gibt es auch noch einen kleinen Städtetrip mit dem kleinen Monster nach Berlin. Wird beides ja mal wieder dringend notwendig. Relativ kurzfristig in Berlin – d. h. ich möchte aus strategischen Gründen unbedingt nach Kreuzberg – eine günstige und schöne Unterkunft zu finden ist allerdings nicht ganz so einfach wie gedacht. Ein Angebot wirkte jedoch sehr passend, hatte allerdings einige Einschränkungen bei der Gastwahl wie beispielsweise „Vermietung nur an Frauen – Kind angenehm” oder „keine Schickimickis und nächtliche Partygängerinnen”. Um Schickimickis muss ich mir wohl keine Gedanken machen und richtig gute Partys gehen soundso über die Nacht hinaus. Aber die Sache mit den Frauen … Kann man das inzwischen 2,01 m große 16-jährige kleine Monster noch als Kind bezeichnen? Oder doch lieber gleich einen Schminkkurs mit ihm machen? Ich habe mich dann aber doch dazu entschlossen, nachzufragen, ob das kleine Monster als Frau Kind durchgeht. Geht. Die Größe habe ich allerdings nicht erwähnt.

Montag, 22. Februar 2016

Milchmädchenrechnung

Die Welt könnte so einfach und friedlich sein, wenn man sich mit den es­sen­zi­ellen Dingen begnügen würde. Wenn sich jeder darauf beschränken würde, wäre genug für alle da. Es gäbe ausreichend glückliche Kühe, die an kalten Tagen für heiße Milch mit Haut sorgten oder wem das aus diesen oder jenen Gründen nicht behagt eben Soja-, Hafer-, Mandel- oder Sonstwasmilch. Dies ist keine dekadente Vorstellung, sondern explizit so gedacht, dass sich jeder, also wirklich jeder, damit begnügen könnte. Und all das, was man sonst noch so braucht. Ein Dach über den Kopf, Essen jenseits von Milchhaut. Dass Wärme da ist, wenn es kalt ist und die vor allem nicht nur durch einen Ofen, Zentralheizung, Kamin oder was auch immer, sondern auch durch Menschen, die einem erwärmend zur Seite stehen da ist. Und auch das, was über das allgemeinhin Existenzielle hinausgeht: Musik, Film, Theater, Philosophie, Kunst – einfach nur das und dazu braucht man keine Kriege. Warum beschränkt man sich also
nicht nur auf Milchhaut? Oder irgendetwas, das genauso wichtig ist.