Freitag, 19. Mai 2017
Donnerstag, 11. Mai 2017
Klugscheißer vs. Dumpfbacke
Mittwoch, 10. Mai 2017
So nah und doch so fern
Dienstag, 9. Mai 2017
Die Fragilität des zwischenmenschlichen Seins
Samstag, 6. Mai 2017
Unvergessen, ganz sicher
Mit Forget hat Xiu Xiu wieder mal ein Album herausgebracht, dass etwas eingängiger ist, sprich man hat die meisten Songs sofort im Ohr. Eingängig ist hierbei nicht allgemein, sondern schon ziemlich spezifisch gemeint, denn die Musik von Xiu Xiu ist eher alles andere als eingängig. Eine neue Platte bedeutet natürlich auch, dass man sie wieder einmal live erleben kann. Diesmal standen nur Jamie Stewart und Shayna Dunkelman auf der Bühne, was allerdings keinerlei Einfluss auf die Intensität des Auftrittes hatte. Jamie gab (wie immer) alles bzw. noch darüber hinaus und hinterlässt wiederum beindruckende Eindrücke. Bei den Zugaben hätte es zwar gern mehr sein dürfen, aber so ist das eben – nichts währt ewig. Leider betrifft dies eben auch die guten Sachen. Glücklicherweise aber ebenfalls die nicht so guten.
Mittwoch, 3. Mai 2017
Kurz und schmerzlos
Dienstag, 2. Mai 2017
Ansa Woar
Voodoo Jürgens trug hierorts erstmals seine pechschwarzen Gschichtn über Sandler, Strizzis und andere Haderlumpen im breitesten Weana Dialekt vor. Musikalisch wurde dies durch Gitarre, Geige, Kontrabass, Keyboard, Mundharmonika, Schlagzeug und Quetschn unterstützt. Das zahlreich erschiene Publikum war wild zusammengewürfelt – neben Hipstern gab es auch einige ältere Semester, denen man eher zutrauen würde, dass sie den Namensvetter Udo sehen wollen. Ist eh wuascht, ob der nun schon längst gestorben ist, denn der beliebteste Song des Ex-Friedhofsgärnters heißt schließlich „Heite grob ma Tote ausˮ. Spätestens als dieser in der Langversion gespielt wurde, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr. Voi leiwaund!
Mittwoch, 26. April 2017
Früher war alles besser
Von diesem Spruch halte ich eigentlich nichts, da ich generell nichts von Pauschalisierungen halte, aber auf einiges trifft es manchmal doch zu, dass es in vergangenen Zeiten besser war. Explizit nämlich auf die schwedische Band A Projection. Mir wurde versprochen, dass die live richtig gut sind. Das was ich zuvor auf Tonträgern gehört habe, klang auch ausgesprochen mögig. Kurz umschrieben sollte man sich vorstellen, dass sich Joy Division in Schweden reinkarniert hat. Leider sind die guten Live-Auftritte inzwischen Vergangenheit – d. h. vornehmlich, was den Gesang betrifft, denn der anscheinend eine ziemlich gute Bühnenpräsenz zeigende Sänger hat die Band vor kurzem verlassen. Der neue Sänger schafft es bedauerlicherweise nicht, einen gleichwertigen Ersatz zu schaffen. Er schafft es nicht mal, ansprechende Unterhosen zu tragen. Sehr schade, denn auf das Konzert hatte ich mich sehr gefreut.
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?
Montag, 24. April 2017
The Bar (El bar)
Regie: Álex de la Iglesia
Darsteller: Alejandro Awada, Mario Casas, Joaquín Climent, Carmen Machi, Jaime Ordóñez, Terele Pávez, Secun De La Rosa, Blanca Suárez
In einer Bar mitten in Madrid treffen die verschiedensten Menschen aufeinander und werden durch besondere Umstände gezwungen, an diesem Ort zu bleiben, denn wer hinausgeht wird sofort erschossen. Die Gründe hierfür sind unklar und wilde Spekulationen breiten sich ebenso wie gegenseitiges Misstrauen aus. (Es ist nicht unbedingt ein Vorteil, wenn man einen Hipsterbart trägt…) Der Überlebenskampf innerhalb der Gruppe spitzt sich immer mehr zu, vor allem aber auch die messerscharfen Dialoge, die schon wie in My Big Night (Mi gran noche) schneller als Maschinengewehrsalven abgefeuert werden. Die Handlung ist hierbei übersichtlicher als im Vorgängerfilm – äußerst rasant und voll pechschwarzen Humor ist diese groteske Komödie allerdings ebenfalls inszeniert. Eine gute Atemtechnik ist auf jeden Fall von Vorteil, denn zum Atemholen kommt man eigentlich nicht – weder die Tempo- noch Humordichte lassen dies zu.
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Sonntag, 23. April 2017
Berlin Syndrome
Regie: Cate Shortland
Darsteller: Emma Bading, Matthias Habich, Teresa Palmer, Max Riemelt
Clare, eine australische Backpackerin ist gerade erst in Berlin angekommen – klar, dass der Film am Kotti beginnt. Einer der gefährlichsten Plätze der Stadt, andererseits gleichfalls einer der beliebtesten. Diese Ambivalenz zwischen Gefahr und Zuneigung wird in diesem Film noch öfters eine Rolle spielen. Die junge Touristin erkundet mit ihrer Kamera Kreuzberg als auch Friedrichshain und lernt an ihrem zweiten Tag Andi kennen, einen nett wirkenden Mathelehrer. Beide finden sich sympathisch und schnell zueinander. Andi wohnt zurückgezogen in einem verfallenen Hinterhaus, das nicht so einladend wirkt, die Wohnung hingegen weitaus mehr. Noch. Denn bald wird Clare keine andere Wahl haben, als in dieser Wohnung zu bleiben. Nett wird Andi immer noch sein, z. B. Blumen mitbringen und Essen kochen. Aber auch eine vollkommen andere Seite an/in ihm wird sich zeigen. Gekonnt hält der Film die Balance zwischen Drama und Thriller. Die Charaktere werden in all ihrer Vielschichtigkeit gezeigt und von den sehr guten Darstellern authentisch rübergebracht. Ein intensiver Film, den man nicht so schnell vergisst. Und vielleicht gibt es in Berlin demnächst ein paar Touristinnen weniger.
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Eat Local
Regie: Jason Flemyng
Darsteller: Freema Agyeman, Charlie Cox, Mackenzie Crook, Annette Crosbie, Dexter Fletcher, Ruth Jones, Nick Mora, Eve Myles, Vincent Regan
Aus dem Vampir-Genre noch neue Ideen zu saugen, die nicht blutleer sind, ist nicht ganz so einfach, vor allem wenn es sich um humoristische Varianten handelt. Bei dieser Komödie kann man allerdings nicht von Ideenlosigkeit sprechen, da hier doch einiges an Frischblut hinzukommt. Eine Gruppe von Blutsaugern verschanzt sich hierbei auf einem einsamen Bauernhof. Ein Mitglied musste leider wegen Fehlverhalten durch Pfählung per kurzerhand abgebrochenen Stuhlbein austreten. Neuer Ersatz trifft allerdings schon auf dem nächsten Kleinstadtbahnhof ein – Sebastian ahnt allerdings noch nichts von seinem Glück oder Unglück. Ebenso wenig ahnt die Vampirgruppe, dass in den Wäldern ringsum ein militärischer Großeinsatz gegen sie im Gange ist. Wenn man sich nur regional ernährt, ist das manchmal doch nicht so das Gesündeste (gleichfalls für die Nachbarn)... Recht unterhaltsam kommt das alles zwar schon daher, aber um so gut wie beispielsweise What We Do in the Shadows zu sein, ist diese Komödie doch etwas zu blutarm. Es hätte ruhig noch etwas mehr englischer Humor sein dürfen und auch einigen Darstellern hätte es gut getan, wenn die Charaktere nicht ganz so blass daher kommen. Und damit meine ich nicht nur den einen oder anderen Vampir. Nicht als Hauptgang, aber als blutigen Snack, kann man hierbei jedoch gern zubeißen.
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Sweet, Sweet Lonely Girl
Regie: A.D. Calvo
Darsteller: Frances Eve, Kristin Johansen, Susan Kellermann, Mike S. Ryan, Quinn Shephard, Hada Vanessa, Lainie Ventura, Erin Wilhelmi
Irgendwann Anfang der 80er: Adele ist eine einsame Teenagerin, die der Welt oft unter dem Kopfhörer ihres Walkmans entflieht. Als sie in das schon schaurig anmutende viktorianische Haus ihrer Tante zieht, um sich um diese zu kümmern, hat sie zunächst überhaupt keinen richtigen Kontakt mehr zu anderen Menschen, denn die Tante bleibt stets hinter der verschlossenen Tür ihres Zimmers und kommuniziert größtenteils über Zettel, auf denen Anweisungen oder Einkaufslisten stehen. Schlagartig ändert sich Adeles Leben, als sie Beth kennenlernt. Ein Mädchen, dass so ganz anders ist als Adele. Strahlt Adele in ihrer Schüchternheit und Naivität vor allem Unschuld aus, so tritt Beth stets souverän auf und weiß ganz genau, was sie will und tut es auch. Trotz der unheimlichen Stimmung im Haus der Tante, blüht Adele durch diese ungleiche Freundschaft sichtbar auf. Dass dabei nach und nach bald zunehmend Grenzen überschritten werden lässt sich trotz der Leichtigkeit, die diese Freundschaft umgibt, bald ahnen. Auch wenn der Horror in diesem Film von Anfang an latent spürbar ist, ist es doch eher ein Unbehagen, dass man erst einmal nicht so ganz zu orten weiß. Hier stehen jedoch weder Splattereffekte, noch eine bis ins kleinste Detail geklärte Geschichte im Vordergrund. Neben den überzeugenden Hauptdarstellerinnen ist es vor allem die sehr gelungene Atmosphäre, die diesen Film empfehlenswert machen.
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Samstag, 22. April 2017
Beschädigte Freude
Den Veranstaltungsort habe ich lange nicht aufgesucht – seit Ewigkeiten gab es dort kein mich interessierendes Konzert mehr – und so hätte ich beinahe The Jesus and Mary Chain verpasst. Die Band ohne die die ganze Shoegaze-Szene unddenkbar wäre. Das Debütalbum Psychocandy zählt immer noch zu den besten Alben aller Zeiten. Und so war es nicht verwunderlich, dass das Konzert ausverkauft war. Da ich den Termin erst relativ spät mitbekommen habe, war es auch nicht verwunderlich, dass ich keine Karte mehr bekommen habe. Wunderbar war hingegen, dass es quasi im letzten Moment doch noch geklappt hat. Gespannt wurde der Beginn des Auftritts erwartet – die Vorband konnte einem die Wartezeit allerdings nicht verkürzen. Die Freude hielt sich dann allerdings ziemlich in Grenzen. Die Songs vom neuen Album kamen ziemlich fad daher. Insgesamt wirkte der Auftritt ziemlich uninspiriert. Das änderte sich erst zum Ende hin, als der Nebel immer dichter wurde und alte Klassiker gespielt wurden. So hätte gern das ganze Konzert sein können.